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Förderung des Alpenbockkäfers in Isenthal

21. September 2016
Im Isenthaler Wald fördert der Kanton Uri zusammen mit Pro Natura und der Korporationsbürger-gemeinde Isenthal den seltenen Alpenbockkäfer. Der Alpenbock ist einer unserer schönsten einheimischen Käfer und national sowie international geschützt. Der Forstbetrieb Isenthal hat im Scheideggwald rund 100 grosse Buchen gefällt und die Baumstöcke möglichst hoch belassen sowie ein Teil der Baumstämme am Boden liegengelassen. Dadurch wird der Lebensraum für den Alpenbock aufgewertet und ein dauerhaft genügendes Brutangebot zur Verfügung gestellt. Bei den Eingriffen bleibt die wichtige Schutzfunktion des Waldes und somit die Sicherheit des Dorfes Isenthal jederzeit gewährleistet. Die neu geschaffenen Strukturen bieten ausserdem die Lebensgrundlage für zahlreiche andere Insekten und Pilzarten. Wie Abklärungen in Zusammenarbeit mit Pro Natura Uri zeigten, konnte der Alpenbock im Kanton Uri bisher in den Gemeinden Seelisberg, Bauen und Isenthal nachgewiesen werden. Der Alpenbock kommt in Buchenwäldern vor und benötigt Totholz sowie genügend Licht für seine Entwicklung. Infolge des fehlenden Totholzes und der hohen Holzvorräte ist er nur mehr selten in unseren Wäldern zu finden.

Das Vorkommen des Alpenbocks weist auf einen ökologisch intakten Wald hin. Für Bäume und Wälder stellt der einheimische Alpenbock im Gegensatz zu dem vereinzelt eingeschleppten asiatischen Laubholzbockkäfer (ALB) keine Gefahr dar.

Mit der Förderung des Alpenbocks leistet der Kanton Uri zusammen mit Pro Natura und dem Forstbetrieb Isenthal einen wichtigen Beitrag zum Schutz besonders wertvoller Tierarten.

Hintergrundinformation zum Alpenbockkäfer (Alpenbock)

Der Alpenbockkäfer wird bis vier Zentimeter gross. Der Körper und die Flügel sind unverwechselbar blau gefärbt und weisen schwarze Flecken auf. Er besitzt sehr lange blaue Fühler mit charakteristisch schwarzen Haarbüscheln. Die Alpenbockkäfer legen ihre Eier in Risse von toten Buchen ab. Die Larven leben zwei bis vier Jahre im Holz und fliegen im Juli oder August durch typische ovale Ausflugslöcher aus. Die geschlüpften Käfer leben dann nur zwei bis drei Wochen und pflanzen sich während dieser Zeit fort.

Steckbrief zum Projekt Alpenbockförderung Isenthal

Projektträger: Kanton Uri, Pro Natura, Korporationsbürgergemeinde Isenthal
Projektdauer: 4 Jahre für erste Projektphase von 2016 – 2019
Projektkosten: Fr. 95‘000.- in vier Jahren
Finanzierung: Bund und Kanton 53%, Pro Natura 47%

Ziele:



  • Förderung des Lebensraums und der Verbreitung des Alpenbockkäfers
  • Erkenntnisgewinn zu weiterem Vorkommen und Fördermassnahmen
  • Information der Bevölkerung über Vorkommen und Bedeutung des Alpenbocks

Massnahmen:



  • Höhe Baumstöcke schaffen und belassen
  • Baumstämme am Boden liegenlassen
  • Kränkelnde oder abgestorbene Bäume im Wald belassen

Damit werden wertvolle Strukturen für zahlreiche Waldarten geschaffen, die Totholz als Lebensgrundlage benötigen und zu einem gesunden Wald gehören.

Biodiversitätsförderung und Schutzwald:  

Die aktiven Massnahmen zur Förderung des Alpenbocks wirken sich auch positiv auf die Schutzfunktion des Waldes aus. Hohe Baumstöcke sowie liegendes Holz nützen gegen Steinschlag.
Alpenbock
Alpenbockkäfer im Scheideggwald Isenthal (Foto Amt für Forst und Jagd)

Zugehörige Objekte

Name
Alpenbockkäfer im Scheideggwald Isenthal (Foto Amt für Forst und Jagd) Download 0 Alpenbockkäfer im Scheideggwald Isenthal (Foto Amt für Forst und Jagd)
Alpenbockkäfer an Holzbeige im Scheideggwald Isenthal (Foto Amt für Forst und Jagd) Download 1 Alpenbockkäfer an Holzbeige im Scheideggwald Isenthal (Foto Amt für Forst und Jagd)
Alpenbockkäfer auf hohem Buchenstock in der Förderfläche im Scheideggwald Isenthal (Foto Amt für Forst und Jagd) Download 2 Alpenbockkäfer auf hohem Buchenstock in der Förderfläche im Scheideggwald Isenthal (Foto Amt für Forst und Jagd)
Typisch ovale Ausflugslöcher des Alpenbockkäfers an einem Baumstock im Scheideggwald Isenthal (Foto Amt für Forst und Jagd) Download 3 Typisch ovale Ausflugslöcher des Alpenbockkäfers an einem Baumstock im Scheideggwald Isenthal (Foto Amt für Forst und Jagd)
Alpenbock-Förderfläche im Scheideggwald Isenthal (Foto Amt für Forst und Jagd) Download 4 Alpenbock-Förderfläche im Scheideggwald Isenthal (Foto Amt für Forst und Jagd)
Alpenbock-Förderfläche im Scheideggwald Isenthal (Foto Amt für Forst und Jagd) Download 5 Alpenbock-Förderfläche im Scheideggwald Isenthal (Foto Amt für Forst und Jagd)
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