Inhaltsbereich

Kunst- und Kulturstiftung Uri - Beitragserhöhung beim Urner Werkjahr bewilligt

12. August 2016
Die Kunst-und Kulturstiftung Uri schreibt ein viermonatiges Berlin-Atelier für das Jahr 2018 aus. Ferner erhöht sie die Werk- und Förderungsbeiträge. Sie erwartet Bewerbungen bis am 14. Oktober 2016.

Am 28. Juni 2016 bewilligte der Regierungsrat die Weiterführung der Stiftung (2016 bis 2019) und die Anpassung der Stiftungsvereinbarung und -richtlinien. «Ab 2016 kann das Stiftungskuratorium 30‘000 Franken für Werk- und Förderungsbeiträge sprechen, 6000 Franken mehr als bisher.», erklärt Landammann Beat Jörg, der in seiner Funktion auch das Amt als Vizepräsident des Kuratoriums inne hat. Alljährlich bewerben sich zahlreiche Urner Kultur- und Kunstschaffende. Die Preise sind begehrt. Beiträge werden gewährt für alle wichtigen Künste wie bildende Kunst, Musik, Literatur, Tanz, Theater, Film, Foto und Neue Medien. «Wer schlussendlich ausgezeichnet wird, erfährt die Öffentlichkeit erst an der Übergabefeier am 10. Dezember 2016», erklärt Beat Jörg. Bis am 8. Januar 2017 kann die Ausstellung im Haus für Kunst Uri besichtigt werden. Die Urner Bevölkerung erhält dann wiederum einen repräsentativen Überblick über das Urner Kulturschaffen.

Begehrtes Berlin- Stipendium
Auch dieses Jahr schreibt das Kuratorium ein viermonatiges Berlin-Atelier-Stipendium aus. «Dieses ist eine grosse Chance», erläutert Präsidentin Elisabeth Fähndrich. Es kann im Jahr 2018 angetreten werden. «Nebst der Benützung des Wohnraums beinhaltet der Auslandaufenthalt auch einen Reise- und Lebenskostenzuschuss.» Bereits in den legendären zwanziger Jahren wurde Berlin auf Plakaten als «Stadt der Musik und des Theaters» präsentiert. Berlin wurde 1988 von der Europäischen Union zur Kulturstadt Europas gekürt. Und mit dem Mauerfall entwickelte sie sich zur Hochburg der Gegenwartskunst. So erstaunt es nicht, dass auch Urner Kulturschaffende sich von der deutschen Metropole inspirieren lassen. Im Gegensatz zu New York gibt es keine Sprachhürden. Träger der Auslandstipendien sind die Zentralschweizer Kantone. Seit 2003 unterhalten sie je eine Atelierwohnung in Berlin und New York. Ein Auslandaufenthalt wirkt sich erfahrungsgemäss positiv auf die künstlerische Laufbahn aus.

Die Kunst- und Kulturstiftung seit 1981
Verantwortlich für die Jurierung ist ein neunköpfiges Kuratorium. Es setzt sich aus den verschiedenen Kultursparten zusammen und wird vom Kunstverein Uri und vom Regierungsrat gewählt. Das Präsidium nimmt der Kunstverein Uri und das Amt des Vizepräsidenten der amtierende Vorsteher der Bildungs- und Kulturdirektion wahr. Jährlich bewerben sich 20 bis 35 Personen. Die Kunst- und Kulturstiftung Uri hat seit 1982 rund 169 Beiträge in der Höhe von 933‘000 Franken zugesichert. Dabei handelte es sich um sechs New York- und acht Berlin-Ateliers, 17 Werkjahre und rund 134 Förderungs- und Projektbeiträge. «Die Zusammenarbeit zwischen der Stiftung, den privaten Urner Kulturinstitutionen und der kantonale Kulturförderung verläuft ohne Probleme,» meint die Präsidentin des Kuratoriums. «Die Kulturschaffende profitieren von Auftrittsmöglichkeiten an Urner Kulturhäusern.»

Ausstellungen durch Christof Hirtler und Mary Imhof
Die Urner Künstlerin Mary Imhof weilte im Sommer 2015 im Berlin-Atelier. Sie zeigt im Vorraum Danioth-Pavillon ihrer Arbeit. Mit ihrer Experimentierlust, mit dem Spiel mit Pigmenten, Linien und Farben, die auch an den Ursprung der Malerei erinnern, überzeugte die Künstlerin das Kuratorium.
Eine grössere Sonderausstellung im Danioth-Pavillon gestaltet der selbständige Altdorfer Fotograf Christof Hirtler. Er wurde mehrfach ausgezeichnet, auch für seine qualitätsvollen Bücher und Ausstellungen. Fotografieren heisst für Christof Hirtler Nachdenken. Literatur, Geschichte und Fotografie haben für ihn zeit- und ortsbezogene Bezüge. Für ihn steht Kunst für eine Haltung und für den Ausdruck des Menschlichen. Nie um Nostalgie. Dies erfährt der Leser, der seine Publikationen «Hirt, Tinner und Fugibootschä» und «Urnerboden» zur Hand nimmt. Hirtler gibt Bergbäuerinnen und Älplern die Sprache, und die Fotografie spricht für sich. Die Menschen erzählen vom Alltag, von der früheren Handarbeit und Selbstversorgung, auch von heutigen existentiellen Fragen. Die Tradition wird lebendig in der Gegenwart. Das Oberflächliche interessiert den Künstler nicht. Sein Anliegen ist die Darstellung der Kultur des Alltags, die das Gültige im Menschseins ausdrückt. Hirtlers fotografisches Werk wird im Rahmen der Übergabefeier am 10. Dezember 2016 gewürdigt.

Bewerbungsunterlagen: Für in Uri wohnhafte oder 8 Jahre wohnhaft gewesene Kunstschaffende (bildende Kunst, Musik, Literatur, Tanz, Theater, Film, Foto und Neue Medien): www.ur.ch (Suchbegriff: Kunst- und Kulturstiftung)

Letzter Eingabetermin: 14. Oktober 2016, 16.00 Uhr.
Bewerbungen schriftlich an: Kunst- und Kulturstiftung Uri, Geschäftsstelle, Klausenstrasse 4, 6460 Altdorf, Tel.: 041 875 20 55

Auskunft für Medienanfragen
Kunst- und Kulturstiftung Uri
Präsidentin: Elisabeth Fähndrich (Tel. 041 870 84 83, Mail: e.faehndrich@bluewin.ch)
Vizepräsident: Landammann Beat Jörg (Tel. 041 875 20 55, Mail: beat.joerg@ur.ch)
Geschäftsstelle: Josef Schuler (Tel. 041 875 20 96, Mail: josef.schuler@ur.ch)

Zugehörige Objekte

Auf Social Media teilen