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Uri führt die Integration konsequent weiter

30. Oktober 2017
Mit dem Kantonalen Integrationsprogramm 2018 bis 2021 wird Uri in den kommenden Jahren die bisher erfolgreiche Arbeit bei der Integration von Migrantinnen und Migranten weiterführen. Ein Schwerpunkt liegt bei der Arbeitsmarktintegration. Diesem Thema widmet sich auch der 3. Urner Integrationstag vom 14. November 2017.

Die Fähigkeit, Menschen aus anderen Kultur- und Sprachkreisen in die Gesellschaft integrieren zu können, ist ein entscheidender Faktor für den Erfolg eines Gemeinwesens. In einer sich zunehmend globalisierenden Welt gewinnt diese Fähigkeit laufend stärker an Bedeutung. Aus diesem Grund legt auch der Kanton Uri viel Wert auf eine erfolgreiche Integration von Migrantinnen und Migranten. Mit dem Kantonalen Integrationsprogramm 2014 bis 2017 wurde in den vergangenen vier Jahren bereits in vielen Bereichen wichtige Aufbauarbeit geleistet. In der bevorstehenden zweiten Programmphase – mit dem Kantonalen Integrationsprogramm 2018 bis 2021 – gilt es, die erarbeiteten Massnahmen weiterzuführen, zu optimieren und weitere Massnahmen zu initiieren.

Schwerpunkte des neuen Programms

Erarbeitet wurde das Kantonale Integrationsprogramm 2018-2021 unter Leitung der Fachkommission Integration und unter Einbezug einer Projektgruppe aus Vertreterinnen und Vertretern des Kantons, der Gemeinden, der Migrationsbevölkerung, der Fachstelle Prävention und Gesundheitsförderung sowie des Schweizerischen Roten Kreuzes. Die Massnahmen des neuen Programms richten sich an Migrantinnen und Migranten aus EU-/EFTA- und Drittstaaten sowie an vorläufig Aufgenommene und anerkannte Flüchtlinge (VA/FL). Die wichtigsten Vorhaben sind:

Erstinformation und Integrationsförderbedarf: In ganz Uri werden Erstbegrüssungsgespräche mit aus dem Ausland zuziehenden Migrantinnen und Migranten geführt. Ein Fokus liegt insbesondere bei den Integrationsempfehlungen.

Arbeitsmarktfähigkeit: Bereits im vergangenen Jahr hat der Urner Regierungsrat das Grobkonzept Arbeitsmarktintegration genehmigt. Der Fokus in der Detailkonzipierung und Umsetzung liegt beim Case-Management Arbeitsmarktintegration, das Migrantinnen und Migranten sowie Arbeitgeber eng begleitet.

Schutz vor Diskriminierung: Das Kompetenzzentrum für interkulturelle Konflikte (TikK) übernimmt weiterhin im Auftrag des Kantons die Beratung von Diskriminierungsopfer und -zeugen. Es werden verschiedene Sensibilisierungsanlässe zum Thema Diskriminierung durchgeführt.

Sprache und Bildung: Im August 2017 startete das Integrative Brückenangebot (IBA) für spät zugewanderte Jugendliche und junge Erwachsene; dazu gehört auch ein halbjähriger Sprachvorkurs, der im Januar 2018 starten wird. Das IBA und den Sprachvorkurs bietet das Berufs- und Weiterbildungszentrum Uri (bwz uri) an. Im Auftrag des Kantons führt das bwz uri ab 2018 zudem Deutschkurse für fremdsprachige Erwachsene.

Frühe Kindheit: Das Pilotprojekt «Ansprechstelle Familienfragen und frühe Kindheit 2018-2020» wurde vom Urner Regierungsrat bewilligt und wird mit Mitteln des Kantonalen Integrationsprogramm teilfinanziert. Ziel ist, dass benachteiligte Bevölkerungsgruppen einen niederschwelligen Zugang zu den Angeboten im Frühförderbereich erhalten.

Beratung: Die Einzelfallberatungsstelle beim Sozialdienst Uri Nord wird weitergeführt. Damit die Migrantinnen und Migranten Ansprechpersonen aus dem eigenen Kulturkreis haben, soll ein Netzwerk von Schlüsselpersonen aufgebaut werden.

Zusammenleben: Im Rahmen des Kantonalen Integrationsprogramms schloss der Kanton Uri eine Leistungsvereinbarung mit dem Hilfswerk der Kirchen Uri über die Begleitung und Durchführung von Begegnungsprojekten. Projektanbietende sollen besser vernetzt und kompetent unterstützt werden bei der Planung und Durchführung ihrer Vorhaben.

Wertvolle Investition in die Zukunft

Die Kosten für die Massnahmen des Kantonalen Integrationsprogramms 2018 bis 2021 belaufen sich auf jährlich rund 715'000 Franken. Die Finanzierung erfolgt durch Kantonsbeiträge, durch Bundesbeiträge aus dem Integrationsförderkredit und durch die Integrationspauschale des Bundes. «Wir sind überzeugt, dass diese Mittel eine wertvolle Investition in unsere Zukunft sind», sagt Landammann Beat Jörg, Bildungs- und Kulturdirektor des Kantons Uri. «Integration ist ein gegenseitiger Prozess, und die Vielfalt ist eine Stärke der Gesellschaft. Eine gelingende und früh ansetzende Integration ist daher unabdingbar für Uri.»

Urner Integrationstag am 14. November 2017
Am 14. November 2017, 18.00 bis 20.00 Uhr, findet im theater(uri) in Altdorf der dritte Urner Integrationstag statt. Er widmet sich dem Thema der Arbeitsmarktintegration von Migrantinnen und Migranten. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erwartet ein spannender Einblick in die Arbeit eines Job Coaches, der über Erfolgsfaktoren in der beruflichen Integration von vorläufig Aufgenommenen und anerkannten Flüchtlingen spricht. In den anschliessenden Gesprächsrunden werden verschiedene Aspekte der Arbeitsmarktintegration diskutiert. Im Anschluss wird ein Apéro riche serviert.
Der Integrationstag richtet sich an Arbeitgebende, Akteure im Integrationsbereich, Migrantinnen und Migranten sowie weitere Interessierte. Das Anmeldeformular und weitere Informationen zum Integrationstag finden sich im Internet: www.ur.ch, Suchbegriff Integrationstag.



Auskunft
Lena Greber, Integrationsdelegierte des Kantons Uri
Telefon 041 875 20 66, E-Mail lena.greber@ur.ch

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