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Bericht und Antrag des Regierungsrats an den Landrat zum Kredit für Investitionsbeiträge des Kantons an den Kantonsbahnhof in Altdorf verabschiedet

27. Januar 2017
Das Gebiet um den neuen Kantonsbahnhof in Altdorf ist ein wichtiger Entwicklungsschwerpunkt im Urner Talboden. Der Kantonsbahnhof wird zum zentralen öV-Umsteigeort indem er strassenseitig gut erschlossen und indem das Busnetz konsequent darauf ausgerichtet wird. Der Regierungsrat beantragt dem Landrat einen Kredit von 10,87 Mio. Franken für die strassenseitigen Anpassungen sowie die Bushöfe Ost und West.

Seit der Eröffnung des Gotthard-Basistunnels (GBT) halten hochwertige Schnellverkehrszüge im Kanton Uri. So können Urnerinnen und Urner aber auch Personen aus den umliegenden Kantonen direkt vom längsten Eisenbahntunnel der Welt profitieren. Ab Ende 2021 werden die SBB das Bahnangebot in Uri weiter ausbauen und gemäss Vereinbarung acht IC-Halte pro Tag und Richtung ab dem Kantonsbahnhof in Altdorf anbieten.

Gemäss Sachplan Verkehr des Bunds und dem Richtplan des Kantons Uri wird der Kantonsbahnhof in Altdorf ab 2021 der zentrale Haltepunkt im Kanton Uri sein, wo sowohl Züge der Gotthard-Basislinie wie auch der Gotthard-Bergstrecke halten werden - dies unter der Voraussetzung, dass das regionale Urner Busnetz auf die hochwertigen Bahnanschlüsse abgestimmt ist. Folgerichtig wird das Urner Bussystem verstärkt auf den Kantonsbahnhof ausgerichtet: Er wird zur Drehscheibe des öffentlichen Verkehrs ausgebaut. Die SBB-Züge, die Buslinien der Auto AG und der Postauto AG wie auch der Tellbus und der Winkelriedbus laufen hier zusammen. So können Pendler, Reisende und Touristen von einer effizienten Transportkette mit schlanken Anschlüssen profitieren.

Mit vier Teilprojekten gehen Kanton, Gemeinde Altdorf, die SBB AG und private Investoren die Aufgabe an, die Infrastruktur am und um den Bahnhof Altdorf zu erneuern um diese Angebote sicherzustellen. Es braucht den Ausbau der Gleisanlagen sowie zusätzlichen Platz für die Bushalte. Der Kanton Uri zeichnet verantwortlich für die Erstellung der Bahnhofplätze auf der West- und auf der Ostseite des Bahnhofs (Teilprojekte 1 und 2). Dazu gehören jeweils ein Bushof, Strassenanpassungen sowie Infrastrukturen für Park+Ride. Für das dritte Teilprojekt will die Urner Kantonalbank (UKB) ein neues Gebäude am Bahnhofplatz 1 als Ersatz des heutigen Bahnhofgebäudes realisieren. Es soll ein ortsbaulich und architektonisch überzeugendes Kantonsbahnhofgebäude mit attraktiven Angeboten entstehen. Im vierten Teilprojekt engagieren sich die SBB und die Gemeinden Altdorf im Rahmen der Anpassung der SBB-Publikumsanlagen, insbesondere für die Verlängerung der Bahnperrons (SBB AG) und für die Verlängerung der Personenunterführung zur Westseite (Gemeinde Altdorf). Darüber hinaus haben verschiedene private Akteure im Bereich des Bahnhofs mehr oder weniger fortgeschrittene Bauprojekte in Planung.

Insgesamt beläuft sich die Summe der notwendigen Investitionen auf 55 bis 60 Mio. Franken. Den Grossteil der Kosten tragen die SBB, die alleine in die Verlängerung der Bahnperrons über 40 Mio. Franken investieren. Die Standortgemeinde Altdorf beteiligt sich mit 3,19 Mio. Franken am Projekt. Die Urner Kantonalbank tritt als Investorin des neuen Gebäudes am Bahnhofplatz 1 auf. Der Kanton Uri seinerseits hat für die Finanzierung der beiden neuen Bushöfe auf der Ostseite und Westseite aufzukommen. Die neuen Bushaltekanten, die Umgestaltung der Plätze, die Anpassungen am Strassenkörper sowie die «Park+Ride»-Anlagen kosten insgesamt 10,87 Mio. Franken.

Künftig bietet der Kantonsbahnhof in Altdorf - dank seiner zentralen Lage in der Mitte des Urner Talbodens und direkt von den Gemeinden des Urner Talbodens erreichbar - den vielen 100 öV-Pendlerinnen und -Pendlern Tag für Tag ein deutlich verbessertes öV-Angebot. Er steigert zweifellos auch die Anziehungskraft des Entwicklungsgebiets Eyschachen (neu «Werkmatt») für Investoren und Firmen. Der Kanton Uri hat die Chance, mit einer gezielten Investition in die verkehrliche Anbindung die Attraktivität des Wirtschafts-, Tourismus- und Lebensraums langfristig deutlich zu steigern. Zusammen mit der bereits beschlossenen West-Ost-Verbindung und mit dem A2-Halbanschluss bei Atting¬hausen ergibt sich eine optimale Erschliessung der Hauptsiedlungsgebiete im Urner Talboden.

Die Bauarbeiten rund um den Bahnhof Altdorf sollen voraussichtlich Ende 2019 beginnen. Die Bauzeit beträgt rund zwei Jahre. Ende 2021 - termingerecht auf den Fahrplanwechsel - ist der Kantonsbahnhof betriebsbereit.

Im Auftrag des Regierungsrats
Standeskanzlei Uri
Schematische Visualisierung des Bahnhofplatzes Ost mit zentralem Busperron (Blickrichtung Norden)
Schematische Visualisierung des Bahnhofplatzes Ost mit zentralem Busperron (Blickrichtung Norden)
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