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Petitionen des Jugendparlaments 2016

4. April 2017
Am 11. November 2016 tagte das neunte Urner Jugendparlament. 47 Jugendliche aus neun Gemeinden nahmen daran teil und diskutierten über die Zukunft der Jugend im Kanton Uri. Sie formulierten drei Vorstösse zuhanden des Regierungsrats:
  • Das Natureisfeld Holzboden Spiringen soll mit dem Bau einer Eishalle ergänzt werden;
  • die Strassenbeleuchtung im Kanton Uri - vor allem in Randregionen - ist zu ergänzen, um die Sicherheit zu gewähren (genannt wurden Spiringen, Schattdorf, Erstfeld);
  • das Busangebot in Randgemeinden (erwähnt wurden Schächental, Urserntal, Attinghausen, Seedorf) ist abends zu verbessern.
Der Regierungsrat hat den Organisatoren des Jugendparlaments in Zusammenarbeit mit den zuständigen Direktionen sowie in Rücksprache mit den Gemeinden schriftlich auf die drei Anliegen geantwortet.

Bau einer Eishalle beim Natureisfeld Holzboden Spiringen

Das Jugendparlament formulierte einen ersten Vorstoss wie folgt: «Eine Eishalle im Holzboden soll den im Kanton Uri beliebten Sport Eishockey fördern. Der Eishockeyclub Uri würde dadurch eine weitere Trainingsmöglichkeit erhalten und somit neue junge Mitglieder gewinnen können. Durch den Bau einer Halle wird das Spiel wetterunabhängig».

Das erneuerte Mehrzwecklokal im Holzboden wurde im Jahr 2004 dank Beiträgen der öffentlichen Hand und der Unterstützung von Vereinen und vieler Gönner eröffnet. Derzeit fehlt in Uri eine Eishalle. Für den Bau von Sportanlagen - z. B. dem Bau einer Eishalle - wäre eine private Trägerschaft erforderlich. Allerdings sind gedeckte Eishallen sehr kostenintensiv. Ob eine Eishalle in Uri realisierbar wäre, müsste eine Machbarkeitsstudie aufzeigen. Dabei sind auch der Standort und die Zugänglichkeit zu prüfen. Die Finanzierung dürfte eine grosse Hürde darstellen. Zu prüfen wäre allenfalls, ob im Holzboden Spiringen ein synthetisches offenes Eisfeld eine Alternative böte. Die Stadt Zürich richtete z. B. im Sihlhölzli ein 200 Quadratmeter grosses Feld ein. Die synthetische Gleitfläche kam bei der Bevölkerung gut an, auch wenn im Vergleich zu Eis die Gleitfähigkeit des Kunststoffs geringer ist.

Der Kanton ist offen, Initiantinnen und Initianten eines tragbaren Projekts zu beraten und mit Mitteln aus dem Sportfonds zu unterstützen.

Strassenbeleuchtung im Kanton Uri

Das Jugendparlament formulierte einen zweiten Vorstoss: «Die Strassenbeleuchtung im Kanton Uri soll verbessert und optimiert werden. Vor allem in Randregionen und ausserhalb der Gemeindezentren sind viel zu wenig oder teils gar keine Strassenlaternen vorhanden. Insbesondere in den Wintermonaten ist dieser Umstand vor allem für Kinder und Jugendliche beängstigend und sogar gefährlich. Um die Sicherheit zu erhöhen, soll in diversen Gemeinden (genannt wurden Spiringen, Schattdorf, Erstfeld) mehr Strassenbeleuchtungen angebracht werden».

Für die öffentliche Strassenbeleuchtung sind auf Kantonsstrassen der Kanton Uri und auf Gemeindestrassen die Einwohnergemeinden zuständig. Wer die Strassenhoheit hat, trägt die Kosten des Baus, Betriebs oder Unterhalts, auch für die Beleuchtung.

Kürzlich wurde ein Konzept für eine normgerechte Strassenbeleuchtung für die Kantonsstrassen erstellt. Allfällige Lücken in der Strassenbeleuchtung werden in einem mehrjährigen Sanierungsprogramm umgesetzt. Dazu ist im Unterhaltsprogramm 2016 bis 2019 eine eigene Budgetposition aufgenommen worden. Zudem sollen die noch existierenden Quecksilberdampfleuchten mit LED-Leuchten ersetzt werden. Für die Strassenbeleuchtung auf den Gemeindestrassen sind die Einwohnergemeinden zuständig.

Verbesserung des Busangebots in Randgemeinden

Das Jugendparlament formulierte als dritten Vorstoss: «Wir fordern eine Verbesserung des Busangebots in Randgemeinden (Urserntal, Schächental, Attinghausen, Seedorf), damit Angebote im Bereich der Offenen Jugendarbeit wie z. B. Jugendtreffs oder das Midnight Point Andermatt vermehrt wahrgenommen werden können. Ein Ausbau des Angebots an Wochenenden würde die Chancengleichheit im Hinblick auf die Partizipation im Rahmen von Jugendangeboten und -aktivitäten verbessern. Auch die Billettpreise sollten für Jugendliche (vor allem Schülerinnen/Schüler und Lernende) günstiger werden».

Die vom Jugendparlament geforderten Busangebote bestehen lediglich auf der Hauptachse Flüelen bis Göschenen täglich bis Mitternacht. Mit dem neuen Rufbus-Angebot werden die Gemeinden Altdorf, Seedorf, Attinghausen und Bürglen neu stündlich im Takt bedient. Dies auch aufgrund früherer Vorstösse des Jugendparlaments. Nachtbusangebote in weitere Randgemeinden sind schwierig zu finanzieren und kaum nachfrageorientiert. Dazu wären hohe Gemeinde- oder Sponsorenbeiträge notwendig. Die Angebote müssten vernünftig ausgelastet werden können. Falls es gelingt, zusätzliche Beiträge zu beschaffen, könnten Nachtbusangebote in Randgemeinden geprüft werden. In der öffentlichen Fahrplanvernehmlassung im Mai/Juni äussern sich die Gemeinden jeweils zu den Fahrplänen. Auf Gesuch hin ist der Kanton mit den Transportunternehmungen bereit, entsprechende Anliegen zu prüfen.
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