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Lehrplan 21 wird im Kanton Uri auf das Schuljahr 2017/2018 in Kraft gesetzt

21. Dezember 2015
Nachdem die Deutschschweizer Erziehungsdirektorenkonferenz (D-EDK) den Lehrplan 21 am 30. Oktober 2014 zur Umsetzung in den Kantonen freigegeben hat, hat nun der Erziehungsrat des Kantons Uri an seiner Sitzung vom 16. Dezember 2015 definitiv beschlossen, den Lehrplan 21 auf das Schuljahr 2017/2018 in Kraft zu setzen. Eine Ausnahme bildet der Modullehrplan Medien und Informatik, welcher erst auf das Schuljahr 2019/2020 in Kraft gesetzt wird. Dies soll ermöglichen, dass die notwendige Weiterbildung der Lehrpersonen sichergestellt werden kann. Der Erziehungsrat hat auch festgelegt, welche Anpassungen an der Stundentafel vorgenommen werden müssen.

Der Erziehungsrat hat sich bereits mehrfach mit der Einführung des Lehrplan 21 im Kanton Uri befasst und die Absicht erklärt, den Lehrplan 21 im Kanton Uri einführen zu wollen. Am 25. Juni 2015 hat er das Einführungskonzept des Lehrplan 21 beschlossen. Dieses zeigt auf, in welchen Schritten und mit welchen Weiterbildungsmassnahmen der Lehrplan 21 in Uri eingeführt wird. Mit dem Lehrplan 21 werden die bisher gültigen regionalen Lehrpläne der Zentralschweiz abgelöst.

Lehrplan 21
Beim von der D-EDK verabschiedeten Lehrplan 21 handelt es sich um eine Vorlage, die von den Kantonen angepasst werden kann. Im Kanton Uri soll der Lehrplan 21 ohne grundsätzliche Anpassungen eingeführt werden. Auch die Bezeichnung der Fächer wird übernommen. Eine Ausnahme bildet das Fach Ethik, Religionen, Gesellschaft (ERG), welches weiterhin mit Lebenskunde (mit Berufswahl und ERG) bezeichnet wird.

Anpassungen am Lehrplan sind aber notwendig, vor allem infolge des abweichenden Fremdsprachenkonzeptes im Kanton Uri. Für Französisch auf der Oberstufe wird der Lehrplan des Kantons Thurgau übernommen, bei welchem zukünftig der Französischunterricht wie in Uri ebenfalls erst auf der Oberstufe beginnt. Der Kanton Thurgau hat diesen Lehrplan auf der Basis des Lehrplan 21 für die eigenen Bedürfnisse entworfen. Für den Projektunterricht auf der Oberstufe wird der Lehrplan des Kantons Luzern eingesetzt. Eigene Schwerpunkte werden in den Fachbereichen Natur, Mensch, Gesellschaft (NMG) und Räume, Zeiten, Gesellschaften (RZG) gesetzt. So soll Wilhelm Tell, das Reusstal als Verkehrsachse, die Bedeutung des Gotthardpasses und der Korporationen speziell behandelt werden.

Besondere Beachtung bedarf der Fachbereich Medien und Informatik. Auf der Primarstufe wird dieser Fachbereich integriert unterrichtet, wobei der Schwerpunkt in der 5. und 6. Klasse liegt. Mit dazu gehört, dass das Tastaturschreiben ab Schuljahr 2017/2018 auf die 5./6. Primarklasse vorverlegt wird. Auf der Oberstufe wird im 7. und 8. Schuljahr eine Lektion für den Fachbereich zur Verfügung gestellt. Vor allem der Teil „Informatik“ enthält neue Lerninhalte. Dies bedingt einen erheblichen Weiterbildungsbedarf. Aufgrund dieser Ausgangslage hat der Erziehungsrat beschlossen, den Modullehrplan Medien und Informatik erst auf das Schuljahr 2019/2020 in Kraft zu setzen. Die Zeit bis zur Einführung soll dazu genutzt werden, die Lehrpersonen entsprechend weiterzubilden.

Anpassungen in der Stundentafel
Der Lehrplan 21 soll im Kanton Uri möglichst kostenneutral umgesetzt werden. Aus diesem Grund werden an der bestehenden Stundentafel nur einige wenige Anpassungen vorgenommen. Die effektive Schulzeit der Schülerinnen und Schüler wird gegenüber heute nicht verändert. Hingegen ist es notwendig, den Umfang des so genannten Alternierens (Unterricht in Halbklassen) in der ersten und zweiten Klasse auf vier Lektionen (bisher 4 bis 5 Lektionen) festzulegen und die Anzahl der frei einsetzbaren Fachlektionen gegenüber heute leicht zu kürzen.

Die Lektionenzahl des bisherigen Fachbereichs Hauswirtschaft (neu Wirtschaft, Arbeit, Haushalt) wird um eine Lektion ausgebaut, damit dem handlungsorientierten Aspekt genügend Rechnung getragen werden kann.

Der Bereich Lebenskunde auf der Oberstufe wird im 7. und 8. Schuljahr um je eine Lektion erhöht. Dies soll sicherstellen, dass im Fachbereich genügend Zeit für die berufliche Orientierung zur Verfügung steht.

Lehrplan 21 im Untergymnasium
Mit dem Entscheid der Einführung des Lehrplan 21 am Untergymnasium an der Kantonalen Mittelschule wird zugewartet bis der Umsetzungsvorschlag der Kantonalen Mittelschule vorliegt.

Auskunft ab 09.00 Uhr:
Regierungsrat Beat Jörg, Bildungs- und Kulturdirektor; Tel. 041 875 22 55
Eveline Odermatt-Rosset, Projektleiterin Lehrplan 21; Tel. 041 875 20 97

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