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Auch für Kranke ist gemeinsames Lachen wichtig

4. März 2016
Zum nationalen "Tag der Kranken" vom Sonntag, 6. März 2016


Auch für Kranke ist gemeinsames Lachen wichtig

In der ganzen Schweiz werden am 6. März 2016, dem «Tag der Kranken», Veranstaltungen und Aktionen durchgeführt. Das diesjährige Motto «LACHEN verbindet, ist ansteckend, schenkt Glücksmomente ...» will aufzeigen, wie wichtig Humor auch während einer Krankheit ist. Ziel des Tages ist es, Gesunde und Kranke zusammenzubringen und der Vereinsamung kranker Menschen entgegenzuwirken.

Lachen kann den Genesungsprozess unterstützen
Lachen ist verbunden mit Humor, unerwarteter Situationskomik, Witz. Dem Lachen oder Lächeln gehört etwas Spielerisches an und es führt zu Erleichterung. Wir alle können dies im Alltag erleben. Man wird einen Augenblick abgelenkt von eigenen Gedankengängen - im Krankheitsfall von Grübeleien - und kann eine längere oder kürzere Weile etwas Beglückendes, Befreiendes empfinden. Dabei vergessen wir nie, dass Sorgen, Trauer und Schmerz oder Sterben stets dazugehören. Und doch dürfen wir mit den Betroffenen auch lachen, Humor erleben und die Buntheit des Lebens zulassen.

Lachen als Medizin
Längst ist erkannt, dass Lachen den Heilungsprozess fördern kann. Leider findet diese Erkenntnis jedoch nur zögerlich Eingang in die heutigen Therapieansätze. Gerade bei chronischen Schmerzen oder Demenzerkrankungen können wahre Wunderwirkungen durch Lachen beobachtet werden. Wenn Kranke anfangen mitzulachen, geschehen im Körper Verschiebungen im Hormonhaushalt: Stresshormone vermindern sich und gleichzeitig werden vermehrt sogenannte Glückshormone ausgeschüttet. Zudem wird die Sauerstoffversorgung verbessert, was sich positiv auf Herztätigkeit und Blutdruck auswirkt. Es wurde ausserdem nachgewiesen, dass Schmerzpatienten weniger häufig zu Schmerzmitteln greifen mussten, wenn sie während wenigen Minuten pro Tag lachen konnten.

Der persönliche Einsatz zählt
Bei der Begegnung mit einer kranken Person möchten wir gerne ein wenig Sonnenschein ins Leben bringen. Dass wir uns positiv einzustellen versuchen, ist ein erster Schritt. Es braucht ausserdem viel Feingefühl und Flexibilität, denn wir müssen uns auf das Gegenüber einstellen und Abstand nehmen von eigenen Vorstellungen, was humorvoll ist. So können wir das Terrain vorbereiten zu einem liebevollfreundlichen Kontakt und Rücksicht nehmen auf die Stimmungslage der erkrankten Person.

Erfahrungsberichte von Clowns, die speziell für Spitäler oder Heime ausgebildet wurden, belegen, wie sehr Humor und Lachen eine grosse Wirkung entfalten können. Bei Menschen mit Demenz beispielsweise lässt sich beobachten, dass die Apathie aus den Gesichtern verschwindet und Kontakt mit den Besuchenden aufgenommen wird. Aber auch ohne professionelle Ausbildung kann man kranken Menschen ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Die Kunst besteht darin, herauszufinden, wie man den anderen Menschen liebevoll mit Worten und Gesten «chutzälä» kann, sodass ein Lächeln entsteht. Das sind die wichtigen «Glücksmomente» für die kranke Person.

Liebe Patientinnen und Patienten, ich wünsche Ihnen alles Gute, viel Zuversicht und vor allem, dass sie die Kraft nicht verlieren, bald wieder gesund zu werden. Und den vielen Personen, die ihre Angehörigen liebevoll betreuen und pflegen, danke ich und wünsche ihnen trotz der oft grossen Belastung die Gelegenheit, ab und zu ein wenig Humor in den Alltag zu bringen.

Altdorf, im Februar 2016

Gesundheits-, Sozial- und Umweltdirektion
Barbara Bär, Regierungsrätin


Der «Tag der Kranken», der jeden ersten Sonntag im März begangen wird, sensibilisiert die Bevölkerung zu einem besonderen Thema aus dem Bereich Gesundheit und Krankheit. Er will dazu beitragen, gute Beziehungen zwischen Kranken und Gesunden zu fördern, Verständnis für die Bedürfnisse der Kranken zu schaffen und an die Pflichten der Gesunden gegenüber kranken Menschen zu erinnern. Zudem setzt er sich für die Anerkennung der Tätigkeiten all jener ein, die sich beruflich und privat für Patientinnen und Patienten engagieren.

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