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Prävention an den Volksschulen des Kantons Uri – 10 Jahre Ausstellung «Mein Körper gehört mir»

16. Juni 2016
Der Kanton Uri hat die Präventionskampagne «Mein Körper gehört mir!» von der Stiftung Kindesschutz Schweiz vor rund 10 Jahren erworben und führt diese alle zwei Jahre flächendeckend mit allen 3. und 4. Klassen durch. Die Kampagne wurde evaluiert. Die Ergebnisse der Evaluation bestätigen, dass die Präventionskampagne im Kanton Uri das hält, was sie verspricht. Es ist ihr generell gelungen, die Kinder, die Lehrpersonen und die Eltern anzusprechen und für das Thema sexuelle Gewalt an Kindern zu sensibilisieren und sie im Umgang mit der Thematik zu stärken.

Die Präventionskampagne «Mein Körper gehört mir!» wurde von der Stiftung Kindesschutz Schweiz lanciert, um Kinder in ihrem Selbstschutz gegenüber sexueller Gewalt zu unterstützen. Inhaltlich richtet sich die interaktive Ausstellung altersgerecht an Kinder der 3. bis 4. Primarklassen mit dem Ziel, sie über Formen von sexueller Gewalt zu informieren, ihr Selbstbewusstsein und ihre Abwehrstrategien, sowie ihre Handlungsfähigkeiten zu stärken. Zudem erfahren die Kinder, bei wem sie sich bei Bedarf Hilfe holen können. Diese fundierten Präventionsaspekte genügen alleine jedoch nicht. Für eine umfassende Prävention gegenüber sexueller Gewalt an Kindern benötigt es ebenso sensibilisierte und informierte erwachsene Bezugspersonen, die wissen, welchen Beitrag sie zum Schutz der Kinder leisten können, und ihre Handlungsoptionen kennen und einsetzen.

Der Kanton Uri hat die Präventionskampagne vor rund 10 Jahren erworben und führt diese alle zwei Jahre flächendeckend mit allen 3. und 4. Klassen durch. Die Organisation des Präventionsprojekts erfolgt in Zusammenarbeit zwischen der Fachstelle Kindesschutz / Schulpsychologischer Dienst und dem Amt für Volksschulen.

Nach 10-jähriger Durchführung wurde die Kampagne evaluiert. Gelingt es, die Kinder, die Lehrkräfte und Eltern mit der Kampagne anzusprechen und sie für das Thema sexuelle Gewalt an Kindern zu sensibilisieren und sie im Umgang mit der Thematik zu stärken? Die Befragung richtete sich an alle Klassenlehrpersonen der beteiligten Kinder der 3. und 4. Klasse sowie an deren Eltern. Die Beteiligung der Lehrpersonen und der Eltern war hoch.

Die Ergebnisse der Evaluation bestätigen, dass die Präventionskampagne auch im Kanton Uri das hält, was sie verspricht. Es ist ihr generell gelungen, die Kinder, die Lehrpersonen und die Eltern anzusprechen und für das Thema sexuelle Gewalt an Kindern zu sensibilisieren und sie im Umgang mit der Thematik zu stärken. Die beteiligten Erwachsenen beurteilen den Beitrag der Ausstellung, nämlich die Stärkung des Selbstschutzes ihrer Kinder gegenüber sexueller Gewalt, als sehr hilfreich. Der Kampagne gelingt es weiter im Sinne einer umfassenden Prävention, bei den beteiligten Erwachsenen einen Wissenszuwachs in den wichtigen Präventionsaspekten zu erreichen. Lehrkräfte berichten sogar, in mehreren Aspekten einen grossen Wissensgewinn zur Thematik und Sicherheit im Umgang damit gewonnen zu haben. Bei den Eltern wird der Gewinn generell gut, individuell hingegen in unterschiedlichem Ausmass bewertet, je nachdem wie gut die Eltern jeweils informiert worden sind. Schliesslich sind sich alle Lehrpersonen sehr und die meisten Eltern ziemlich bis sehr sicher, wo sie bei Bedarf Unterstützung erhalten können.

Die Organisation der Präventionskampagne wird von allen Beteiligten als gut beurteilt und kann in derselben Anlage weitergeführt werden. Hingegen zeigt sich ein deutlicher Optimierungsbedarf bezüglich Kommunikation und Information für die Eltern.

Insbesondere die Elterngruppe, welche an keiner Informationsveranstaltung teilnehmen konnte, profitierte deutlich weniger von der Kampagne als jene Eltern, welche an einer Informationsveranstaltung teilnahmen. Letztere verfügten daher nicht nur über mehr Informationen, sondern waren dank dieser ausserdem in der Lage, eine kritische Bewertung zum Präventionsprojekt vorzunehmen. Die Bewertung der besser informierten Eltern - über Sinn und Wirkungsweise der Kampagne - fällt deutlich positiver aus als die der wenig informierten Eltern. Diese aufgedeckte Informationsschwachstelle soll durch gezielte Massnahmen zukünftig verringert werden.


Auskunft Donnerstag, 16. Juni 2016; 11.00 Uhr - 12.00 Uhr:
Regierungsrat Beat Jörg, Landammann, Tel. 077 424 25 80
Anuar Keller, Leiterin Schulpsychologischer Dienst, Tel. 079 484 79 83

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