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Zweijahreskindergarten - Chance und Ergänzung zur Familie

16. Dezember 2016
Der Kindergarten ist ein vielfältiger Lebens-, Lern-, Entdeckungs- und Erfahrungsraum: Im Kindergarten lassen sich vielseitige Voraussetzungen für ein erfolgreiches Lernen aufbauen und festigen. Dem persönlichen Entwicklungsstand der Kinder kann der Zweijahreskindergarten besonders gut Rechnung tragen. Für die Entwicklung des Kindes am wichtigsten bleibt indes die Familie.

Jedes Kind ist einzigartig, und darum sind die Kinder gesamthaft auch sehr unterschiedlich. Genau so unterschiedlich verläuft ihre Entwicklung. Diesem Umstand muss die Bildungspolitik und müssen die Bildungsinstitutionen Rechnung tragen. Darum bieten seit dem Schuljahr 2016/2017 alle Gemeinden im Kanton Uri den freiwilligen Zweijahreskindergarten an. Der Zweijahreskindergarten kann den individuellen Entwicklungsstand eines Kindes besonders gut berücksichtigen. Er ist ein vielfältiger Lebens-, Lern-, Entdeckungs- und Erfahrungsraum.

Im Zweijahreskindergarten hat jedes Kind ausreichend Zeit, sich an eine Gruppe zu gewöhnen, sich in diese zu integrieren und sich weiterzuentwickeln. Die Kinder können im Lauf der Zeit verschiedene Rollen in der Gruppe besetzen. Sie können Verantwortung übernehmen, Sicherheit gewinnen und Vertrauen zu sich und zu anderen aufbauen. Gegenseitiger Respekt, Rücksichtnahme, Toleranz, richtige Kommunikation und Konfliktbewältigung lassen sich im Alltag auf natürliche Weise erfahren und üben. So legt der zwei Jahre dauernde Kindergarten wichtige Grundlagen für ein friedliches, verantwortungsvolles Miteinander.

In den jahrgangsgemischten Klassen des Zweijahreskindergartens begegnen sich Kinder mit verschiedenen Begabungen und Fähigkeiten, unterschiedlichen Alters, mit verschiedenen Sprachen und Kulturen. Daraus ergeben sich wichtige Impulse für das Lernen. Beobachten, Nachmachen und Wiederholen sind altersgemässe Lernformen, die auf natürliche und harmonische Weise geschehen. Jüngere Kinder lernen von älteren Kindern und umgekehrt. Anderssprachige Kinder lernen häufig im ersten Kindergartenjahr, die deutsche Sprache zu verstehen. Im zweiten Jahr haben sie ihre Sprachkompetenzen ausreichend weit entwickelt, dass sie Deutsch auch sprechen können.

In den Bereichen Wahrnehmung, Bewegung, Sprache, Denken und Emotionalität sowie Integration in eine Gemeinschaft werden die Kinder im Zweijahreskindergarten bereits früh und gezielt gefördert. Frühe Förderung wirkt sich erwiesenermassen positiv auf die weitere schulische Laufbahn und auf das soziale Verhalten der Kinder aus. Es bleibt mehr Zeit, die Kinder auf den Schuleintritt vorzubereiten. Besondere Stärken und Schwächen lassen sich früh erkennen. Bei Bedarf und nach Rücksprache mit den Eltern kann man denn auch Fachpersonen beiziehen und allfällige Fördermassnahmen einleiten.

Für die Entwicklung des Kindes am wichtigsten bleibt natürlich die Familie. In diesem Sinn versteht sich der zweijährige, jahrgangsgemischte Kindergarten als Ergänzung. Mit seinem vielfältigen Spiel- und Lernangebot leistet er einen wichtigen Beitrag zur Erweiterung der in der Familie erworbenen Erfahrungen, Fähigkeiten und Fertigkeiten der Kinder.

Je nach Schulgemeinde haben die Eltern die Kindergartenanmeldung für das Schuljahr 2017/2018 bereits bekommen oder werden sie in Kürze erhalten.

Der Besuch des freiwilligen Kindergartenjahres mit den 12 Wochenlektionen (24 Wochenlektionen im obligatorischen Kindergarten), ermöglicht den Kindern einen sanften Einstieg in die Schullaufbahn.


Auskunft von 8.00 - 10.00 Uhr:
Daniela Bär, Pädagogische Mitarbeiterin: Tel. 078 622 30 48

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