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Poststellennetz Kanton Uri; Entwicklung der Poststellen im Kanton Uri bis 2020 und neue Dienstleistungen der Post

24. März 2017
Die Schweizerische Post (Post) passt ihr Poststellennetz laufend an. Der Kanton Uri, vertreten durch die Volkswirtschaftsdirektion, diskutiert die Poststellenentwicklung im Kanton Uri laufend mit der Post, ohne jedoch dabei rechtlich Einfluss nehmen zu können. Bis 2020 will die Post die Poststellen in den Gemeinden Bürglen, Schattdorf und Wassen überprüfen. Mit neuen Postdienstleistungen will sie ihr Angebot modernisieren und vom Poststellennetz unabhängiger machen.

Auf Grund der fortschreitenden Digitalisierung, dem geänderten Kundenverhalten und der zunehmenden Mobilität der Menschen will die Post ihr Poststellennetz und die angebotenen Dienstleistungen überprüfen und wo nötig anpassen. Da die Dienstleistungen der Post vermehrt elektronisch nachgefragt werden, ist die Post gefordert, dieser Entwicklung mit geeigneten Massnahmen zu begegnen. Sie beabsichtigt deshalb, ihr Poststellennetz zu überprüfen und neue Dienstleistungen einzuführen. Bis ins Jahr 2020 soll es in der Schweiz noch 800 bis 900 Poststellen geben. Dies bedeutet, dass gegenüber heute bis zu 600 Poststellen in andere Zugangspunkte umgewandelt werden. Der Zugang zu Postdienstleistungen kann in Agenturen (Partnerfilialen), mittels Hausservice und Servicepunkten oder auch in Form von auf Geschäftskunden zugeschnittenen Lösungen erfolgen. Diese sollen in Zukunft von heute 3'700 auf 4'000 ausgebaut werden.

Poststellen- und Postagenturennetz im Kanton Uri

Nachdem die Post die Volkswirtschaftsdirektion am 28. Oktober 2016 über ihre Planungsabsichten informierte, organisierte die Volkswirtschaftsdirektion Uri zusammen mit dem Urner Gemeindeverband umgehend eine Informationsveranstaltung mit der Post. Diese fand am 14. Dezember 2016 statt. Aus erster Hand wurden die Vertreterinnen und Vertreter der Urner Gemeinden über die Entwicklung des Poststellennetzes bis 2020 im Kanton Uri informiert. Diese konnten an der Veranstaltung aber auch ihre bisherigen Erfahrungen mit der Post diskutieren und Anliegen deponieren. Bis ins Jahr 2020 werden im Kanton Uri die Poststellen in den Gemeinden Bürglen, Schattdorf und Wassen überprüft. Um mögliche Lösungsansätze zu diskutieren, wird die Post den Dialog mit den betroffenen Gemeinden im 2. Quartal 2017 starten.

Gesicherte Standorte bis 2020; getroffene Entscheide - keine Massnahmen:

 
PLZPoststelleLösung / EntscheidUmsetzung
6460AltdorfPoststelleKantonshauptort
6472ErstfeldPoststelleGeografie und Raumplanungsregion
6490AndermattPoststelleRegionales Zentrum

Mit den Gemeinden vereinbarte Massnahmen; Umsetzung erfolgt:


PLZPoststelleLösung / EntscheidUmsetzung
6377SeelisbergErsatz durch Agentur04.04.2011
6452SisikonErsatz durch Hausservice01.05.2009
6460Altdorf, Bahnhofplatz 2PickPost, zusätzliches AngebotFebruar 2016
6461IsenthalErsatz durch Agentur03.08.2009
6462SeedorfErsatz durch Agentur19.05.2014
6464SpiringenErsatz durch Agentur11.04.2015
6465UnterschächenErsatz durch Agentur11.04.2015
6466BauenErsatz durch Hausservice2001 - 2003
6468AttinghausenErsatz durch Agentur05.03.2015
6469Haldi b. SchattdorfErsatz durch Hausservice2001 - 2003
6473SilenenErsatz durch Agentur26.01.2015
6474AmstegErsatz durch Agentur03.01.2011
6475BristenErsatz durch Agentur03.01.2013
6476IntschiErsatz durch Hausservice01.01.2005
6484GöschenenErsatz durch Hausservice03.12.2012
6485MeienErsatz durch Hausservice30.09.2002
6491RealpErsatz durch Agentur03.01.2011
6493HospentalErsatz durch Hausservice30.09.2002
8751UrnerbodenErsatz durch Hausservice01.10.2002

Mit den Gemeinden vereinbarte Massnahmen; Umsetzung zeitlich geplant:


PLZPoststelleLösung / EntscheidUmsetzung
6454FlüelenErsatz durch Agentur19.06.2017
6482GurtnellenErsatz durch Agentur02.10.2017

Mit den Gemeinden Dialog geplant; offene Massnahmen - noch kein Entscheid:


PLZPoststelleLösung / EntscheidUmsetzung
6463BürglenoffenDialogstart: 2. Quartal 2017
6467SchattdorfoffenDialogstart: 2. Quartal 2017
6484WassenoffenDialogstart: 2. Quartal 2017

Datenbasis: Stand 15. März 2017; Quelle: Post CH AG, Bern

Personal

Die Post weist im Kanton Uri insgesamt 80 vollzeitäquivalente Beschäftigte (VZÄ) auf. Davon fallen 20 VZÄ auf den Bereich Poststellen und Verkauf. Die Anzahl der betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sollte nach Abschluss des Dialogverfahrens geklärt sein. Die exakte Zahl kann seitens der Post jedoch erst nach Abschluss der Gespräche mit den von der Umwandlung betroffenen Gemeinden beziffert werden. Die Post wird – wo immer möglich – Entlassungen vermeiden und Mitarbeitenden Alternativen anbieten. Sie begleitet die Mitarbeitenden zudem bei der individuellen Lösungsfindung. Dabei greift der bereits mit den Gewerkschaften verhandelte aktuelle Sozialplan der Post. Der Dialog mit den Sozialpartnern soll dabei aktiv weitergeführt werden. Die drei Lernenden im Bereich Detailhandel, welche sich auf die Poststellen Altdorf (2) und Erstfeld (1) verteilen, sind von der Überprüfung nicht betroffen.

Rolle des Kantons

Artikel 34 der Postverordnung (SR 783.01) regelt den Dialogprozess zwischen der Post und von einer Überprüfung betroffenen Gemeinde. Der Kanton kann dabei rechtlich nicht auf den Dialog zwischen der Post und den Gemeinden Einfluss nehmen. Ebenso wenig kann er einen Entscheid der Post, ob eine Poststelle umgewandelt wird oder nicht, rechtlich beeinflussen. Der Kanton gibt jedoch gegenüber der Post im Rahmen der zusätzlich definierten Kriterien eine «Zweitmeinung» ab. Die Volkswirtschaftsdirektion hat den von einer Überprüfung betroffenen Gemeinden Bürglen, Schattdorf und Wassen signalisiert, dass sie für die Mitwirkung in einer Arbeitsgruppe zur Verfügung steht. Bei der Diskussion rund um eine zukunftsgerichtet und gemeindeübergreifende Postversorgung im Kanton sollen bei Bedarf auch weitere Gemeinden einbezogen werden.

Neue Post-Dienstleistungen

Seit der Präsentation der Strategie zum Postnetz der Zukunft, Ende Oktober 2016, steht die Post im ausführlichen Dialog mit der Bevölkerung, der Politik und der Wirtschaft. Dabei hat sie diverse Anliegen zur Grundversorgung aufgenommen. Die Post hat die Rückmeldungen sorgfältig analysiert und setzt bereits erste Neuerungen um. Die Analyse hat gezeigt, dass Verbesserungen im Bereich der Barzahlung, der Zustellung in ländlichen Gebieten sowie im Angebot in Ortschaften mit Partnerfilialen ein Bedürfnis sind. Die Post hat deshalb entschieden, spätestens ab September 2017 neue Dienstleistungen einzuführen, die das bestehende postalische Angebot ideal ergänzen.

In Orten, die ausschliesslich über eine Partnerfiliale verfügen, bietet die Post die Möglichkeit von Bareinzahlungen an der Haustür. Weiter ermöglicht die Post neu in Partnerfilialen die Aufgabe von Massensendungen. Per 1. September 2017 und wenn die Platzverhältnisse beim Partner es zulassen, wird die Aufgabe von Massensendungen für Gemeinden, Vereine und KMU in Partnerfilialen möglich. Zudem wird die Post abonnierte Tageszeitungen bis am Mittag zustellen, sofern diese nicht mit der Frühzustellung verteilt werden können. Für KMU wird die Post neue Lösungen für den Barzahlungsverkehr und für die Aufgabe und Abholung von Sendungen anbieten.

In diesem Zusammenhang prüft die Post auch vier bis fünf neue Servicepunkte für Privat- und Geschäftskunden im Kanton Uri.

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