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Kindesschutz-Kampagne im Kanton Uri

25. August 2017
Wanderausstellung «Mein Körper gehört mir!» zur Prävention von sexueller Gewalt an Kindern

Am Montag, 4. September 2017, startet in Uri zum sechsten Mal flächendeckend die Kampagne «Mein Körper gehört mir!» für die Schülerinnen und Schüler der 3. und 4. Klassen. Die Präventionskampagne wurde von Kinderschutz Schweiz lanciert und hilft Kindern, sich vor Übergriffen zu schützen.


Seit dem Jahr 2007 besuchen die Urner Dritt- und Viertklässlerinnen und -klässler die Wanderausstellung «Mein Körper gehört mir!» der Stiftung Kindesschutz Schweiz. Uri gehört zu den wenigen Kantonen, die die Kampagne flächendeckend umsetzen, und zwar mit Erfolg. Kinder, Lehrpersonen und Eltern loben die kindsgerechte Art der Prävention. Dies bestätigte auch die breitangelegte Evaluation der Präventionskampagne «Mein Körper gehört mir!» im Jahr 2015 (der Evaluationsbericht ist verfügbar im Internet: www.ur.ch/spd Publikationen).

Vom 4. bis 22. September 2017 nun besuchen wieder alle 3. und 4. Klassen sowie die Schülerinnen und Schüler der Heilpädagogischen Schule stiftung papilio in der Kollegikapelle Altdorf die interaktiv aufgebaute Ausstellung. Die Kinder üben sich spielerisch und handelnd im Vorbeugeverhalten gegen sexuelle Übergriffe. Sie lernen, dass sie selber bestimmen, wer ihnen wie nahekommen darf. Sie lernen, auf ihren Körper zu hören und deutlich Nein zu sagen, wo es nötig ist. Die Fachstelle Kindesschutz Uri koordiniert sämtliche Führungen mit einem motivierten Animatorenteam.

Stärkung des Selbstvertrauens
Was kann ein Ausstellungsrundgang bei einem Kind bewirken? Er stärkt das Selbstbewusstsein und die Eigenständigkeit. Mädchen und Knaben erfahren, was bei sexueller Gewalt geschieht. Sie üben konkrete schützende Handlungsmöglichkeiten. Gut informierte Kinder erkennen sexuelle Übergriffe schneller, sie können sich eher zur Wehr setzen.

Allerdings darf die Verantwortung für den Schutz vor sexueller Gewalt nicht an die Kinder delegiert werden; sie liegt bei den Erwachsenen. Deshalb sind die Erziehungsberechtigen gefordert, sich immer wieder mit der Problematik sexueller Gewalt auseinanderzusetzen. Die Fachstelle Kindesschutz ist eine erste Anlaufstelle und bietet bei Sorgen und Fragen Beratung und Unterstützung.

Information für Eltern und weitere Interessierte
Da die Eltern bei der Prävention eine wichtige Rolle spielen, finden im Rahmen der Kampagne auch Informationsanlässe für die Eltern der Dritt-und Viertklassschülerinnen und -schüler statt, und zwar am 4. und 13. September 2017, jeweils 20.00 Uhr, im Prüfungssaal der Kantonalen Mittelschule Uri in Altdorf. An den beiden Elternabenden werden die Eltern ausführlich über die Kampagne informiert. Sie erfahren, wie sie ihr Kind am wirksamsten ermutigen und unterstützen. Die beiden Veranstaltungen sind öffentlich, so dass auch weitere Interessierte herzlich eingeladen sind.


Auskunft
Anuar Keller, Fachstelle Kindesschutz, Schulpsychologin, BKD
Telefon 041 875 20 92 (am Freitagvormittag, 25. August 2017), E-Mail anuar.keller@ur.ch

Beat Spitzer, Amt für Volksschulen
Telefon 078 841 16 94 (am Freitagvormittag, 25. August 2017), E-Mail beat.spitzer@ur.ch


Schulpsychologischer Dienst des Kantons Uri (SPD) und Fachstelle Kindesschutz
Der Schulpsychologische Dienst des Kantons Uri (SPD) ist zuständig für Beratung und Unterstützung von Erziehungsverantwortlichen, schulischen Fachpersonen, Schulleitungen und Behörden bei schulischen Schwierigkeiten oder Konflikten. In diesem Zusammenhang führt er bei Bedarf individuelle Abklärungen und Beratungen bei Kindern und Jugendlichen durch, und zwar vom Kindergarten bis zur Berufs- und Mittelschule. Er ist zuständig für die fachliche Klärung von Sonderpädagogischen Massnahmen bei Kindern und Jugendlichen von null bis zwanzig Jahren, leitet notwendige Massnahmen ein und überprüft diese. Gemäss dem kantonalen Krisenkonzept für Urner Schulen unterstützt der SPD durch fachliche Beratung der Beteiligten in Krisen- und Konfliktsituationen im schulischen Kontext, und er leistet in diesem Zusammenhang notfallpsychologische Ersthilfe. Der SPD kann ratsuchenden Erziehungsverantwortlichen bei anhaltenden Schwierigkeiten in der Erziehung und Entwicklung von Kindern und Jugendlichen familiäre Erziehungsberatung anbieten. Schliesslich können Lehrpersonen und Schulteams den SPD zur Beratung und Unterstützung bei nicht alltäglichen Konflikten und persönlichen Belastungen in der Ausübung des Berufs beiziehen.
Die Fachstelle Kindesschutz ist seit 2005 in den Schulpsychologischen Dienst integriert und seit dem 1. Januar 2017 durch das Gesetz über die Förderung von Kindern und Jugendlichen im Kanton Uri (Kantonales Kinder- und Jugendförderungsgesetz, KKJFG) rechtlich verankert. Der SPD ist in der Funktion der Fachstelle Kindesschutz eine fachliche Anlaufstelle für Fragen im Kindesschutz. Der betreffende Aufgabenbereich beinhaltet Präventions- sowie Beratungs- und Begleitungsaufgaben für Eltern, Fachpersonen oder Privatpersonen bei Verdacht auf Gefährdung des Kindswohls im Rahmen von freiwilligen Massnahmen. Die Fachstelle Kindeschutz ist mit beratender Stimme in der kantonalen interdisziplinären Kindesschutzgruppe vertreten.
Alle Dienstleistungen des Schulpsychologischen Dienstes sind kostenlos und unterstehen der Schweigepflicht. Anmeldungen können telefonisch oder schriftlich durch Lehrpersonen, Schulleitungen, Behörden oder Eltern erfolgen. Weitere Informationen sind verfügbar im Internet: www.ur.ch/spd.

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