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Um kleine Kinder fit fürs Leben zu machen, braucht es den ganzen Kanton

6. November 2017
Stiftung papilio: Pilotprojekt «Frühe Kindheit» steht vor dem Start

Anfang Jahr startet bei der Stiftung papilio das Pilotprojekt «Frühe Kindheit 2018 bis 2020». Es stärkt den Frühbereich und will Folgekosten sparen. Bereits heute können Eltern die neue Informationsplattform www.familien-uri.ch nutzen.

Am Donnerstag, 2. November 2017, haben Marlis Rieder, Präsidentin der Stiftung papilio, und Landammann Beat Jörg die Leistungsvereinbarung für die Umsetzung des Pilotprojekts «Frühe Kindheit» unterzeichnet. Das Projekt startet im Jahr 2018 und dauert bis 2020; angesiedelt ist es bei der Fachstelle Familienfragen der Stiftung papilio. «Ziel der Vereinbarung ist es, Folgekosten beim Schuleintritt zu vermindern und die Urner Kinder- und Familienpolitik im Frühbereich zu stärken», erklärte Landammann Beat Jörg, Bildungs- und Kulturdirektor, anlässlich der Vertragsunterzeichnung.

«Die Erfahrung zeigt, dass Fremdsprachige, die erst im Kindergarten Deutsch lernen, es später in der Schule schwerer haben und meist Zusatzunterricht benötigen», betont auch Marlis Rieder. «Mit dem Projekt Frühe Förderung will die Stiftung papilio in Zusammenarbeit mit Kanton, Gemeinden und Praxisfachleuten dafür sorgen, dass man früh und niederschwellig Angebote findet. Dazu braucht es Information und Aufbauarbeit».

Professionelle Unterstützung auf drei Säulen
«Die Strategie zu Frühe Förderung umfasst die drei Säulen Gesundheit, Soziales und Bildung», erklärt Martin Huber, Geschäftsführer der stiftung papilio. «Die Situationsanalyse hat uns gezeigt, dass für die Zeit nach der Geburt bis zum vierten Lebensjahr noch Angebotslücken bestehen». Zudem seien die Unterschiede zwischen den Regionen gross. Die Bedeutung der frühkindlichen Entwicklung muss in Uri noch bewusster wahrgenommen werden. Insbesondere bildungsferne Eltern werden oft zu spät erreicht. «Zwar fehlt es nicht an Einzelangeboten, doch sind diese oft wenig bekannt und zu wenig aufeinander abgestimmt», sagt Martin Huber.

Die Fachstelle Familienfragen der Stiftung papilio bietet ab Anfang 2018 im Frühbereich Erstberatung, und zwar auch für Anbieter. Sie ist Ansprechstelle für Eltern und private Akteure, für Institutionen und Behörden. Sie berät in allen Fragen zur frühkindliche Förderung und Elternbildung. Die Fachstelle begleitet das bestehende Netzwerk der Leistungsträger und Multiplikatoren. Sie hilft bei neuen Projekten und Drittfinanzierungen. Sie koordiniert und vernetzt Anbieter und Angebote im Vorschulbereich und hilft, Angebotslücken zu schliessen. Dabei arbeitet sie zusammen mit anderen Fachstellen, mit Gemeinden und Schulen.

Familienportal neu im Netz
Schliesslich aktualisiert die Fachstelle Familienfragen der Stiftung papilio auch das Familienportal familien-uri.ch. Dieses ist kürzlich unter der Leitung der Gesundheitsförderung Uri online gestellt worden. Die Erarbeitung der Website war von der Arbeitsgruppe «Primokiz-Frühe Förderung» und dem Elternbildungsnetzwerk Uri begleitet worden. Die Betreuung, Bildung, Erziehung und Unterstützung machen vor allem private, aber auch kommunale und staatliche Angebote bekannt. Eltern werden dank Suchfunktionen schnell fündig. Sucht man unter Betreuung, findet man Angebote wie Spielgruppen, Mittagstische, Offene Kinder- und Jugendarbeit, Babysitterdienste, Kitas oder Pflege- und Tagesfamilien. Ferner findet man Informationen zu Elternbildungsangeboten und Erziehungshilfen, zu Beratungs- und Therapiestellen, aber auch Angaben zu Infrastrukturen wie Spiel- oder Begegnungsplätze.

Rückfragen von Medienschaffenden:
Josef Schuler, Telefon 041 875 2096, Mobile 079 627 88 75 , E-Mail: josef.schuler@ur.ch
Marlis Rieder, Präsidentin Stiftung papilio, und Landammann Beat Jörg unterzeichnen die Leistungsvereinbarung für das dreijährige Pilotprojekt «Frühe Kindheit 2018 bis 2020». (Foto: Josef Schuler)
Marlis Rieder, Präsidentin Stiftung papilio, und Landammann Beat Jörg unterzeichnen die Leistungsvereinbarung für das dreijährige Pilotprojekt «Frühe Kindheit 2018 bis 2020». (Foto: Josef Schuler)

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