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Umweltaufsicht von Grossbaustellen nützt der Bevölkerung

23. März 2018
In den vergangenen zwei Jahrzehnten sind im Kanton Uri zahlreiche grosse Infrastrukturprojekte des Bunds realisiert worden. Sowohl beim Bau wie auch im Betrieb haben diese Grossprojekte einen Einfluss auf die Umwelt und die Bevölkerung. Um eine effiziente und sachgerechte Umweltaufsicht zu ermöglichen und die Auswirkungen auf Anwohnerinnen und Anwohner und die Natur zu minimieren hat der Bund in diesen Projekten seine Aufsichtspflicht dem Kanton Uri übertragen.

Entlang der Reuss spriessen zurzeit nicht etwa Frühlingsblumen in die Höhe, sondern imposante neue Strommasten. Die Zusammenlegung der Hochspannungsleitungen von Swissgrid und den SBB zwischen Attinghausen und Altdorf befindet sich aktuell mitten in der Ausführung. Mit der Bündelung von zwei separaten Hochspannungsleitungen können dereinst 31 alte Masten aufgehoben und durch eine neue Leitung mit 17 Masten ersetzt werden. Die neue Linienführung optimiert die Landnutzung, ermöglicht eine wirtschaftliche Entwicklung im Entwicklungsschwerpunkt Eyschachen und führt zu weniger Elektrosmog.

Aufsicht an Kanton übertragen
Die Baubewilligung für Hochspannungsleitungen fällt in die Verantwortung des Bunds. Die Umweltaufsicht der Baustellen wurde dem Urner Amt für Umweltschutz übertragen. Das vereinfacht die Verfahren, stellt eine gute Begleitung der Baustellen sicher und ermöglicht pragmatische und rasche Entscheidungen. Das Urner Amt sorgt dafür, dass die negativen Einflüsse der Grossbaustellen möglichst gering sind. Neben regelmässigen Kontrollen gehören auch die Beratung und Unterstützung der Bauherrschaft und wo nötig, das Festlegen von Massnahmen zu den übertragenen Aufgaben.

Chancen für Umwelt nutzen
Der Rückbau der alten Masten und Fundamente bietet grosse Chancen. So werden beim Rückbau die mit Zink und Blei (Korrosionsschutz der Masten) belasteten Böden rund um die alten Masten saniert und können künftig von der Landwirtschaft ohne Vorbehalt genutzt werden. Besondere Sorgfalt und Schutzmassnahmen waren bei den umfangreichen Betonier- und Injektionsarbeiten angezeigt, weil die Fundationsmassnahmen für die bis zu 60 Meter hohen neuen Masten an vielen Standorten das Grundwasser und die Reuss tangieren. Begehungen und Absprachen sind auch für den Auf- und Rückbau der Arbeitsplattformen entlang der Reuss notwendig. Mit ihrem grossen Blocksatz haben sie in den letzten Monaten den ostseitigen Reussdamm geprägt. Nur durch ein umsichtiges Vorgehen kann ein nachteiliger Einfluss auf die Gewässerökologie in der Reuss vermieden werden. Eine grosse Herausforderung stellt auch die Tatsache dar, dass sich die Leitungszusammenlegung in zahlreiche parallellaufende Baustellen mit unterschiedlichen Unternehmungen und Bauleuten aufteilt.

Im Auftrag des Bunds unterwegs
Der Kanton Uri hat mit dem Bund bereits ähnliche Vereinbarungen auf anderen Bundesbaustellen getroffen. So zum Beispiel beim Bau der NEAT, bei der Sanierung der Schöllenen oder bei der Realisierung der neuen Skianlagen in Andermatt. Diese Zusammenarbeit ist ein Erfolgsmodell. Die Vorteile liegen auf der Hand: Die kantonalen Fachstellen sind mit der Situation vor Ort besser vertraut und können bei Bedarf rascher auf der Baustelle sein. Der Bau des 2. Gotthard-Strassentunnels bietet bald erneut die Gelegenheit, dass sich der Kanton Uri im Auftrag des Bunds für eine möglichst umweltfreundliche Baustelle einsetzen kann.

Weitere Auskünfte:
Alexander Imhof, Vorsteher Amt für Umweltschutz Kanton Uri, (Tel. 041 875 24 49, Mobile: 079 321 98 56, E-Mail: alexander.imhof@ur.ch)
Bei der Zusammenlegung der Hochspannungsleitungen Eyschachen muss auch die korrekte Umsetzung Umweltschutzmassnahmen sichergestellt sein.
Bei der Zusammenlegung der Hochspannungsleitungen Eyschachen muss auch die korrekte Umsetzung Umweltschutzmassnahmen sichergestellt sein.

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