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Urner Fachtagung zum Thema «Palliative Care und Demenz»

5. April 2017
Die Betreuung und Pflege von Menschen mit Demenz während der letzten Lebensphase bedeutet für die involvierten Fachpersonen eine grosse Herausforderung. Die «Arbeitsgruppe Palliative Care Uri» hat daher eine weitere Weiterbildungsveranstaltung zum Thema «Palliative Care und Demenz» durchgeführt. Die Veranstaltung beinhaltete Referate von Expertinnen und Experten sowie themenbezogene Workshops.

Palliative Care und Demenz
Bis heute gilt: Demenz ist unheilbar. Wer an Demenz erkrankt, wird auch mit Demenz sterben. Gerade die letzte Lebensphase von Menschen mit Demenz bedeutet für die Pflegenden und Betreuenden eine grosse Herausforderung. Aufgrund der demografischen Entwicklung wird zudem die Zahl demenzkranker Personen in Zukunft stark zunehmen. Sterben an Demenz wird damit zu einer sehr häufigen Todesursache in der Schweiz. Diese Entwicklung hat die «Arbeitsgruppe Palliative Care Uri» veranlasst, Weiterbildungsveranstaltungen spezifisch für Fachpersonen durchzuführen. Die Veranstaltung soll Wissen für alle Pflegenden und Betreuenden vermitteln, die mit Palliative Care und Demenz zu tun haben.

Weiterbildungsveranstaltung für Pflegende und Betreuende
Die zweite Weiterbildungsveranstaltung fand am Donnerstag, 30. März 2017, in den Seminarräumlichkeiten der RUAG Industriezone Schächenwald, Altdorf, statt. Frau Regierungsrätin Barbara Bär, Vorsteherin der Gesundheits-, Sozial- und Umweltdirektion eröffnete die Veranstaltung und begrüsste die rund 70 Teilnehmenden. Es waren Pflegefachpersonen des Kantonsspitals Uri, der Spitex Uri, der Urner Pflegeheime, der Stiftung Behindertenbetriebe Uri sowie Mitglieder der Sterbebegleitung Uri vertreten.

Für die Veranstaltung konnten kompetente Referentinnen und Referenten aus verschiedenen Fachrichtungen gewonnen werden. Erster Referent war Dr. med. Roland Kunz, Chefarzt Akutgeriatrie am Stadtspital Waid, Zürich. Seine Ausführungen zum Thema «Lebensqualität und Entscheidungsfindung bei Demenz» zeigten sehr konkret und praxisbezogen auf, mit welchen Herausforderungen die Pflegenden und Betreuenden von Demenzkranken in der letzten Lebensphase konfrontiert werden. «Spiritualität eine zu entdeckende Ressource auch bei Menschen mit Demenz» lautete der Titel des zweiten Referats. Christoph Schmid, Theologe und Gerontologe, erklärte die Grundsätze und Bedeutung von «Spiritual Care» sowie die die Möglichkeiten der seelsorgerischen Betreuung von Patienten am Lebensende. Das dritte Referat mit dem Titel «da Sein - Demenz und Palliative Care» hielt André Winter, Psychiatriepfleger, Gerontologe und Autor. Er zeigte sehr anschaulich auf, welche demenzspezifischen Verhaltensweisen und Symptome auftreten können und von den Fachpersonen entsprechend zu beachten sind.

In den darauffolgenden Workshops, die von den Referentinnen und Referenten geleitet wurden, konnten praxisbezogene Themen diskutiert und Problemlösungen aufgezeigt werden. Die Teilnehmenden konnten konkrete Fragen aus ihrem Arbeitsalltag stellen und sich mit den anderen Fachpersonen sowie den Referentinnen und Referenten dazu austauschen.

Durch die Tagung führte Ursula Arn, Pflegedienstleiterin im Pflegeheim Rüttigarten Schattdorf. Roland Hartmann, Generalsekretär der Gesundheits-, Sozial- und Umweltdirektion schloss die Veranstaltung mit der Aufforderung, das Erlernte in der Praxis umzusetzen. Es sei auch anzustreben, andere Berufsgruppen für das Thema «Palliative Care» zu sensibilisieren. Zudem dankte er der Arbeitsgruppe für das Engagement und die Organisation der heutigen Weiterbildungsveranstaltung. Die Power-Point-Präsentationen der drei Referate sind unter www.ur.ch/palliativecare aufgeschaltet.

Arbeitsgruppe Palliative Care Uri
Im Herbst 2013 hat die Gesundheits-, Sozial- und Umweltdirektion einen Workshop zum Thema «Palliative Care» mit allen im Kanton Uri relevanten Akteuren durchgeführt. Als erste konkrete Massnahme wurde eine kantonale Arbeitsgruppe eingesetzt. Die interdisziplinär zusammengesetzte Arbeitsgruppe besteht aus sieben Personen aus den Bereichen Pflege, Medizin, Sterbebegleitung und Seelsorge. Das Amt für Gesundheit bietet administrative Unterstützung und Koordination mit den anderen Akteuren im Gesundheitsbereich. Die Hauptaufgaben der Arbeitsgruppe sind:
  • Unterstützung bei der Umsetzung der Nationalen Palliative Care Strategie
  • Vernetzung der verschiedenen Bereiche und Institutionen
  • Bewusstsein für Palliative Care in der Bevölkerung stärken
  • Fachwissen fördern

Was ist Palliative Care?
Es gibt schwerkranke Menschen, die keine Aussicht auf Heilung mehr haben. Umso wichtiger ist es, die verbleibende Lebenszeit so gut wie möglich zu gestalten. Palliative Care verbessert die Lebensqualität von Menschen mit unheilbaren, lebensbedrohlichen oder chronisch fortschreitenden Krankheiten. Sie beugt Leiden und Komplikationen vor und beinhaltet medizinische Behandlungen, pflegerische Interventionen sowie psychologische, soziale und spirituelle Unterstützung am Lebensende. Auch die Angehörigen werden miteinbezogen und angemessen unterstützt.

Weitere Informationen: http://www.bag.admin.ch/palliativecare sowie www.palliative.ch


Medienauskünfte erteilt:

Amt für Gesundheit
Beat Planzer, Abteilungsleiter
Telefon 041 875 21 57
Telefax 041 875 21 54
E-Mail planzer.beat@ur.ch
Workshop zum Thema «Spiritual Care»
Workshop zum Thema «Spiritual Care»

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