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Aktionsplan Demenz für den Kanton Uri

5. Dezember 2017
Demenzkrankheiten sind eine der grossen gesundheitspolitischen und sozialen Herausforderungen für die Schweiz. Auf der Grundlage der Nationalen Demenzstrategie hat die Gesundheits-, Sozial- und Umweltdirektion den «Aktionsplan Demenz Uri 2017-2023» erstellt. Das Ziel des Aktionsplans ist, dass auch künftig alle Urnerinnen und Urner mit einer Demenzerkrankung bedürfnisgerecht versorgt werden können. Weiter soll in der Urner Bevölkerung das Verständnis für Demenzerkrankungen und die Akzeptanz für die Betroffenen gefördert werden. Die im Aktionsplan enthaltenen Empfehlungen werden nun von den zuständigen Behörden und Organisationen umgesetzt.

Die demografische Entwicklung wird den Anteil älterer Personen an der Bevölkerung in den kommenden Jahren deutlich steigen lassen. Da das Alter der Hauptrisikofaktor für Demenz ist, werden bis im Jahr 2035 im Kanton Uri voraussichtlich rund 1'300 Menschen mit einer Demenz leben. Das sind fast doppelt so viele wie heute.

Mit Demenz konfrontiert werden nicht nur die erkrankten Personen - sondern auch die Angehörigen sowie Personen, die im Rahmen ihrer beruflichen Tätigkeit oder ihres freiwilligen Engagements regelmässig Kontakt mit Menschen mit Demenz haben. Für Gesundheitsdirektorin Barbara Bär ist klar: «Von Demenz wird früher oder später jede und jeder von uns einmal, direkt oder indirekt, betroffen sein.»

Nationale Strategie
Bund und Kantone haben im November 2013 im Rahmen des Dialogs Nationale Gesundheitspolitik die «Nationale Demenzstrategie 2014-2017» verabschiedet. Diese umfasst eine Bestandsaufnahme der Demenzversorgung und zeigt den prioritären Handlungsbedarf auf. Im November 2016 haben Bund und Kantone die Nationale Demenzstrategie bis 2019 verlängert und Prioritäten für die Jahre 2017-2019 gesetzt.

Kantonaler Aktionsplan
Eine demenzgerechte Sicherstellung der Versorgungsstrukturen liegt in der Verantwortung der Kantone und der Gemeinden. Dies hat die Urner Gesundheits-, Sozial- und Umweltdirektion veranlasst, auf der Grundlage der nationalen Strategie die Versorgungslücken und den Handlungsbedarf im Kanton Uri sowie konkrete Empfehlungen aufzeigen. Das Ziel ist, dass alle Urnerinnen und Urner mit einer Demenzerkrankung in allen Krankheitsphasen Zugang zu einer qualitativ hochstehenden und bedürfnisgerechten Versorgung haben. Weiter soll in der Bevölkerung das Verständnis für die Demenzerkrankungen und die Akzeptanz der Betroffenen in der Gesellschaft gefördert werden.

Für die Erfassung des IST-Zustandes wurden im Vorfeld Interviews mit den Gemeinden und den involvierten Institutionen sowie zwei Workshops durchgeführt. Zusätzlich hat eine kantonale Begleitgruppe, in der die Gemeinden und alle relevanten Akteure vertreten waren die Erarbeitung des Aktionsplans unterstützt. Damit konnte gewährleistet werden, dass der Aktionsplan breit abgestützt und akzeptiert wird. Im nun vorliegenden «Aktionsplan Demenz Uri 2017-2023» wird das bestehende Angebot in Uri beschrieben und der Handlungsbedarf aufgezeigt. Gesundheitsdirektorin Barbara Bär ist überzeugt: «Mit dem kantonalen Aktionsplan liegt nun für den Kanton Uri eine langfristig ausgelegte und doch praxisnahe Grundlage über die weiteren Massnahmen im Bereich Demenz vor.» Der «Aktionsplan Demenz Uri 2017-2023» ist im Internet unter www.ur.ch/demenz abrufbar.

Umsetzung der Empfehlungen
Als Konsequenz aus dem Handlungsbedarf werden im Aktionsplan 14 Empfehlungen mit unterschiedlicher Priorität aufgeführt. Bei diesen Empfehlungen sind auch die verschiedenen Zuständigkeiten festgehalten. So sind im Aktionsplan Massnahmen enthalten, für die ausschliesslich der Kanton, die Gemeinden oder die Urner Organisationen (z.B. Alzheimervereinigung, Pro Senectute, Spitex, Schweizerisches Rotes Kreuz etc.) zuständig sind. Es gibt aber auch Massnahmen, die im Verbund, z.B. Kanton und Gemeinden gemeinsam, umgesetzt werden müssen. Als nächster Schritt werden nun die Empfehlungen des Aktionsplans von den zuständigen Behörden und Organisationen konkret ausgearbeitet und dann umgesetzt.

Was ist Demenz?
Demenz ist ein Überbegriff für Hirnleistungsstörungen mit unterschiedlichen Ursachen. Demenz führt zu einem zunehmenden Verlust an Erinnerungs-, Orientierungs- und Kommunikationsvermögen und selbstständiger Lebensführung.

Demenz kann zum heutigen Zeitpunkt nicht geheilt werden. Mit verschiedenen Therapien sowie einer den Bedürfnissen der Betroffenen angepassten Umgebung und Gestaltung der Angebote kann viel zum selbstbestimmten Leben und zur Lebensqualität der Menschen mit Demenz beigetragen werden. Auch die Lebensqualität der unterstützenden Angehörigen kann mit einer breiten und bedürfnisgerechten Palette an Entlastungsangeboten deutlich verbessert werden.

Menschen mit Demenz sind zu einem Grossteil hochaltrige Personen und zu zwei Dritteln Frauen. Der weitaus grösste Teil der an Demenz erkrankten Menschen lebt zu Hause. Angehörige und weitere nahestehende Personen unterstützen sie bei den Aktivitäten des täglichen Lebens und übernehmen die Betreuung und Pflege in der fortschreitenden Hilfsbedürftigkeit und Abhängigkeit. Dementielle Erkrankungen stellen deshalb auch hohe Anforderungen und Belastungen für das familiäre Umfeld dar.

Weitere Informationen finden Sie im Internet unter:
Alzheimer Schweiz: www.alz.ch
Alzheimervereinigung Uri/Schwyz: www.alzheimerurischwyz.ch
Bundesamt für Gesundheit: www.bag.admin.ch



Rückfragen von Medienschaffenden:
Regierungsrätin Barbara Bär, Telefon +41 41 875 2150, E-Mail barbara.baer@ur.ch
Vorsteherin Gesundheits-, Sozial- und Umweltdirektion Kanton Uri
Demenzkrankheiten sind eine der grossen gesundheitspolitischen und sozialen Herausforderungen für die Schweiz. Das Leben mit Demenz betrifft alle: Die Erkrankten selbst, die Familie und die nächsten Angehörigen, aber auch Freunde, Nachbarn und Kollegen.
Demenzkrankheiten sind eine der grossen gesundheitspolitischen und sozialen Herausforderungen für die Schweiz. Das Leben mit Demenz betrifft alle: Die Erkrankten selbst, die Familie und die nächsten Angehörigen, aber auch Freunde, Nachbarn und Kollegen.

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