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Bewegung und Sport haben bei Kindern der 5. Primarstufe im Kanton Uri einen hohen Stellenwert

12. Juni 2015
11 zufällig ausgewählte Schulklassen (N=161) der 5. Primarklassen haben an einer überregionalen Studie der Pädagogischen Hochschule Schwyz teilgenommen. Im Rahmen dieser Querschnittsstudie wurde die heutige Bewegungspraxis und Sportbeteiligung untersucht. Mehr als zwei Drittel aller untersuchten Kinder sind Mitglied in einem Sportverein, dabei sind mehr als die Hälfte zugleich in und ausserhalb von Vereinen aktiv. Der Anteil der völlig inaktiven Kinder liegt unter 5 Prozent. Bewegung und Sport werden unabhängig von Geschlecht und Nationalität als wichtigste Freizeitbeschäftigung eingestuft. Die Mehrheit der Schülerinnen und Schüler bewältigt den täglichen Schulweg körperlich aktiv. Etwas mehr als die Hälfte der Schülerinnen und Schüler erfüllen die offizielle Bewegungsempfehlung, sich mindestens 60 Minuten pro Tag mit mittlerer bis hoher Intensität körperlich-sportlich zu betätigen.

Körperliche Inaktivität gilt als einer der wichtigsten gesundheitlichen Risikofaktoren unserer Zeit. Die Förderung eines aktiven Lebensstils ist deshalb wichtig. Gemäss Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und des Bundesamtes für Sport (BASPO) sollten sich Kinder und Jugendliche mindestens 60 Minuten pro Tag mit mittlerer bis hoher Intensität körperlich-sportlich betätigen. Diese Mindestempfehlung entspricht bei 6 bis 11-Jährigen etwa einer täglichen Schrittzahl von 11‘000 bis 15‘000 Schritten. Um diese Empfehlungen zu erreichen und eine gesundheitliche Wirkung zu erzielen, sollten sich die Heranwachsenden vielfältig bewegen.

Die Kernbefunde der Studie lassen sich wie folgt zusammenfassen:

Bedeutung des Schulsports
Sport/Schwimmen gilt als Lieblingsfach, wobei der ermittelte Prozentwert mit 67% hoch ausfällt. Erwartungsgemäss wird der Sportunterricht von Knaben wichtiger eingestuft als von Mädchen.

Freizeitsport
Mehr als zwei Drittel der untersuchten Schulkinder sind Mitglied in einem Sportverein, rund ein Viertel zugleich in zwei oder mehr Vereinen. Vereine sind für Buben und Mädchen gleichermassen attraktiv. Deutliche Geschlechtsunterschiede lassen sich erwartungsgemäss beim favorisierten Sportartenspektrum feststellen. Fussball nimmt bei den Knaben eine dominante Stellung ein, während Mädchen eine vielseitigere Orientierung und Bevorzugung ästhetischer Sportarten (Turnen, Tanzen) zeigen. Der Anteil der Kinder, die keinen Freizeitsport ausüben, liegt unter 5 Prozent. Bewegung und Sport zählen generell zu den wichtigsten Freizeitinhalten. Damit liegt der Anteil inaktiver Kinder deutlich unter dem nationalen Referenzwert.

Elternhaus
Die Mehrheit der Kinder besitzt ein familiäres Umfeld, welches selbst sportlich aktiv ist. Über 70 % der Urner Kinder wachsen in sportaktiven Familien auf. In Übereinstimmung mit anderen Studien sind Kinder aus vereinsgeprägten Elternhäusern häufiger Mitglieder in Sportvereinen als von Eltern ohne Vereinsbindung. Diese Befunde unterstreichen die Bedeutung des Elternhauses für das Bewegungsverhalten der Kinder.

Schulwegmobilität
Die durchschnittliche Wegstrecke der untersuchten Schülerinnen und Schüler beträgt knapp 1500 Meter. Im Durchschnitt wird pro Tag eine Gesamtdistanz von 3.9 Kilometer zurückgelegt. Die Mehrheit (62 %) bewältigt den täglichen Schulweg körperlich-aktiv. Die geografischen Gegebenheiten (lange Schulwege) haben einen Einfluss auf den Motorisierungsgrad.

Tägliche Bewegungsaktivität und Mediennutzung
Die Analyse des täglichen Bewegungsumfangs mittels Schrittzählern zeigt, dass 58 % die geforderte Mindestempfehlung erreichen. An Schultagen verbringen die Schülerinnen und Schüler durchschnittlich rund 1 ½ Stunden vor dem Bildschirm; erwartungsgemäss zeigt sich eine Zunahme am Wochenende. Zwischen der Mediennutzung von Sportvereinsmitgliedern und Nichtmitgliedern sowie der pedometerbasierten (Schrittzähler) Tagesaktivität und Mediennutzung/Schulalltag lassen sich keine signifikanten Unterschiede bzw. Zusammenhänge ausweisen.

Zusammenfassend wird in der Studie festgehalten, dass trotz hoher Partizipation im Freizeitsport ein Teil der untersuchten Kinder das geforderte Mindestpensum an täglicher Bewegung nicht erreicht. Wenngleich bisherige kantonale und lokale Anstrengungen und Aktionen sicherlich zum positiven Gesamtbild beigetragen haben, bleibt die Bewegungsförderung im Lebensalltag unserer Kinder deshalb ein wichtiges gesundheitspolitisches Anliegen.

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