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Kreditvorlage zur Wiedereröffnung der Bergheimatschule Gurtnellen

23. Juni 2015
Der Regierungsrat unterbreitet dem Landrat einen Bericht zur Wiedereröffnung der Bergheimatschule in Gurtnellen. Er beantragt einen Verpflichtungskredit im Umfang von 194'940 Franken, der es ermöglicht, die Bergheimatschule wieder zu eröffnen und im 2016 und im 2017 je einen Kurs durchzuführen. In diesem Betrag enthalten ist ein Zahlungskredit für 2015 im Umfang von 79'500 Franken für dieses Jahr anfallende Vorbereitungsarbeiten damit anfangs 2016 mit einem Kurs begonnen werden kann.

Die Bergheimatschule Gurtnellen wurde im Jahr 1996 geschlossen weil die Nachfrage stark zurückging und sich die Ingenbohler Schwestern aus personellen Gründen aus dem Lehrbetrieb zurückzogen.

Am 26. Juni 2013 reichte Landrätin Frieda Steffen, Andermatt, eine Parlamentarische Empfehlung zur Zukunft der Bergheimatschule Gurtnellen ein. Diese lädt den Regierungsrat ein, in den Räumlichkeiten der Bergheimatschule Gurtnellen wiederum angehende Bäuerinnen und bäuerliche Haushaltleiter auszubilden. Die Nachfrage für die Ausbildung zur Bäuerin ist schweizweit in den vergangenen Jahren gestiegen. Im Sommer 2013 schloss zudem die Bäuerinnenschule des Klosters Fahr, bei der sich in den vergangenen Jahren auch viele Frauen aus der Zentralschweiz und auch aus dem Kanton Uri ausbilden liessen. Der Landrat überwies die Parlamentarische Empfehlung am 26. März 2014 mit 36:21 Stimmen bei drei Enthaltungen.

An der Bergheimatschule sollen jährlich bis zu 16 Schülerinnen und Schüler im Internatsbetrieb die Ausbildung zur Bäuerin beziehungsweise zum bäuerlichen Haushaltleiter mit Fachausweis erlangen können. Die Ausbildung dauert 18 Wochen (inkl. 1 Woche Ferien) à 44 Lektionen, jeweils zwischen Januar bis Ende Mai. Erste Abklärungen zeigen, dass im Kanton Uri ein genügendes Interesse vorhanden ist, um mit einem ersten Kurs starten zu können. Der eigentliche Start soll aber erst erfolgen, wenn zwölf definitive Anmeldungen vorliegen. Bereits haben die Kantone OW, NW, SZ und ZG eine Anerkennung des neuen Angebots im Rahmen der Fachschulvereinbarung als beitragsberechtigt in Aussicht gestellt. Der Kanton Luzern hat die Anerkennung für das Schuljahr 2015/16 bereits ausgesprochen.

Das Ausbildungsangebot richtet sich an Personen, die eine Grundbildung (Berufsausbildung, Maturität) durchlaufen haben. Diese stammen oft aus Bauernfamilien oder stehen vor der Heirat mit einem Bauern oder einer Bäuerin. Die Bäuerinnenausbildung mit Fachausweis steht aber auch Personen mit keinem oder geringem Bezug zur Landwirtschaft offen, die beispielsweise erfolgreich in einem Beruf stehen. Der Kurs an der Bergheimatschule ist für sie ein lehrreicher Tapetenwechsel und ein temporärer Ausstieg aus dem Berufsalltag.

Das Gebäude der Bergheimatschule Uri wird durch die Ausbildung während maximal sechs Monaten belegt sein. Ein Ehepaar, das auch bereit ist, die Schulleitung zu übernehmen und einen Teil des Unterrichts abzudecken, ist interessiert, die Bergheimatschule das ganze Jahr zu mieten und während dem unterrichtsfreien Halbjahr alternativ zu nutzen.
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