Inhaltsbereich

Vorstösse des Jugendparlaments 2014

14. Juli 2015
Am 7. November 2014 tagte das achte Urner Jugendparlament. Es hat drei Vorstösse zuhanden des Regierungsrats formuliert. Der Regierungsrat hat alle drei Vorstösse behandelt und gegenüber dem Jugendparlament ausführlich dazu Stellung genommen.

I. Verbesserung des Busangebots in Randgemeinden

Die vom Jugendparlament geforderten Busangebote bestehen heute zumindest in der Hauptnachfragezeit (auf der Hauptachse Flüelen-Göschenen täglich bis 24.00 Uhr und die Nachtbusangebote während des Jahrs nachts am Freitag auf Samstag und am Samstag auf Sonntag, sowie vom 31. Dezember auf den 1. Januar und vom 31. Juli auf den 1. August). Die bestehenden Angebote sind von Gemeindebeiträgen und Sponsoren abhängig. Sie bedürfen allgemeiner Unterstützung und müssen ausgelastet werden. Die Finanzierung zusätzlicher Angebote findet keine Zustimmung. Sie würden weitere Gemeinde- und Drittmittel erfordern, die derzeit schwierig aufzubringen sind. Falls es den Initianten gelingt, zusätzliche Beiträge zu beschaffen, könnten Angebote in Randgemeinden erneut geprüft werden.

II. Kantonales Jugendhaus Uri

Die Forderung nach einem kantonalen Jugendhaus ist nicht neu. Das Urner Volk hat jedoch eine kantonale Volksinitiative "Jugendhaus für Uri" im Jahr 2012 deutlich abgelehnt. Der Regierungsrat erachtet die Schaffung rechtlicher Grundlagen in der Kinder- und Jugend-förderung (Legislaturprogramm 2012 bis 2016) als vordringlich. Verschiedene, derzeit kantonal wahrgenommene Aufgaben im Kinder- und Jugendbereich müssen rechtlich abgestützt werden. Der Kanton Uri kann von 2014 bis Ende 2016 von Finanzhilfen des Bundes für die Förderung der ausserschulischen Arbeit mit Kindern und Jugendlichen profitieren. Uri gehört zu den ersten Kantonen, die eine Programmvereinbarung mit dem Bund unterzeichneten. In den Jahren 2014 bis 2016 erhält der Kanton Uri maximal 450'000 Franken an Bundesgeldern, um die Kinder- und Jugendpolitik weiterzuentwickeln.

III. Verbesserung der Angebote und der Ausgangsmöglichkeiten

Die Verbesserung des Angebots für Kinder und Jugendliche und der Ausgehmöglichkeiten am Wochenende wird von Jugendlichen immer wieder gefordert. Aus Sicht der Gemeinden und des Kantons existiert ein breites Freizeitangebot aus Sport und Kultur. Ein grosses Lernfeld bilden auch Eigeninitiative, non-formale Freizeitaktivtäten von Kindern und Jugendlichen.
Im Oktober 2014 führte die Bildungs- und Kulturdirektion im Rahmen des kantonalen Kinder- und Jugendprogramms 2014 bis 2016 bei den Urner Gemeinden eine Umfrage zum kommunalen Angebot in der ausserschulischen Kinder- und Jugendförderung durch. Fazit: Urner Jugendliche sind recht zufrieden. Ein ähnliches Fazit ergab die 2. Urner Kinderkonferenz. Die Kinder identifizieren sich mit ihrer Gemeinde und mit Uri. Allerdings gibt es noch viele Wünsche. Diese wurden an der Gemeindeverbandstagung in Schattdorf direkt mit den Behörden der eigenen Gemeinde diskutiert.

Beeindruckt von der Professionalität des Jugendparlaments

Die Beantwortung der Vorstösse des Jugendparlaments zeigt auf, dass nicht alle Wünsche erfüllt werden können. Wichtig ist dem Regierungsrat, dass man die Gründe dafür versteht. Dem Regierungsrat ist es ein grosses Anliegen, dass die Kinder und Jugendlichen im politischen Prozess mitmachen und ihre Stimme erheben. Dem Jugendparlament 2014 ist dies durchaus gelungen, indem die Medien auf breiter Front und positiv über den Anlass berichtet haben. Die geäusserten Anliegen wurden dadurch bereits ein erstes Mal öffentlichkeit thematisiert. Mit einer Liveschaltung hat das Jugendparlament damals den Gemeindevertreterinnen und -vertretern ihre Anliegen an die Gemeindetagung in Unterschächen übermittelt. Angesichts der hohen Bedeutung der Gemeinden in der Jugendpolitik erachtet dies der Regierungsrat als sehr wichtigen Schritt.
Der Regierungsrat war zudem sehr beeindruckt von der Professionalität, mit der die Verantwortlichen des Jugendparlaments ihre Diskussionen videotechnisch zusammengefasst haben und schon am gleichen Abend auf Youtube und auf dem Politcast Uri einem grossen Publikum zugänglich machten. Er ermutigt die Jugendlichen, den eingeschlagenen Weg fortzusetzen und Kinder und Jugendliche zur aktiven Teilnahme am politischen Prozess zu animieren.
Auf Social Media teilen