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Gelungene Theatertournee in den Urner Gemeinden: Stier Nandi - gerettet im Isenthal!

20. Januar 2017
Seit Oktober 2016 tourten Thomy Truttmann und Lisa Bachmann mit Stier Nandi durch Uris Ge-meinden. Letzte Station war das Schulhaus Isenthal. Grosse Erleichterung! Es gibt ein Happy End!

Mäuschenstille am Donnerstagvormittag im Suppensaal Isenthal. Schon in den ersten Sekunden bringt der mürrische Stier (Thomy Truttmann) die fünfzig Schulkinder zum Lachen. Der Stier Nandi-wird als Schwingerprämie vergeben. Er protestiert und verletzt den Besitzer. Das geht diesem ein-deutig zu weit und er gibt den Befehl, den Stier zu schlachten. Doch Nandi flieht mit viel Glück. Die Radioreporterin Eva (Lisa Bachmann) hat Erbarmen und macht sich auf die Suche. Die Geschichte wird zunehmend turbulenter, doch schliesslich gibt’s ein Happy End.

Voll des Lobes

Thomy Truttmann und Lisa Bachmann sind in Uris Schulen ein sicherer Wert. Nicht nur die Kinde-raugen strahlen, auch die Lehrpersonen sind begeistert von den Aufführungen. Umgekehrt sind auch die Theaterprofis voll des Lobes. «Lisa und ich hatten es sehr gut auf der diesjährigen Urner-Nandi-Tournee», erklärt Thomy Truttmann. «Erwartungsfrohe Kinder, hilfsbereite Hauswarte, tolle Lehrpersonen, die ihre Schüler gut auf das Theaterstück vorbereiteten.» «Und die Schulleitungen organisieren alles tipptopp», ergänzt Lisa Bachmann. Die Kinder von Spiringen kamen mit dem Postauto und gingen nach der Vorstellung zu Fuss nach Spiringen zurück. Die Sisiger Kinder kamen mit dem Zug nach Erstfeld. In Seelisberg gab es eine Abendvorstellung. Über fünfzig Personen aus dem Dorf genossen die Aufführung. Und die Vorstellung in Gurtnellen wurde kurzfristig nach Was-sen verlegt, weil der Theaterverein bereits mit Bühnenbild probte. «Lehrkräfte und auch Jugendli-che halfen uns beim Verlad des Bühnenbilds», erklärt Thomy Truttmann. «Sie erzählten uns so ne-benbei von ihren Lehrstellen. Einmal mehr hat alles wunderbar geklappt», fasst der in Seelisberg aufgewachsene Theaterpädagoge die positiven Erfahrungen zusammen.

«NOX-Wolfsnächte»

Die beiden Profischauspieler erbringen in anderthalb Theaterstunden eine beeindruckende Hoch-leistung. Denn zusätzlich zum temporeichen Spiel managen sie nebenbei Licht, Ton und Technik. Professionelles Theater ist seit vierzig Jahren Thomy Truttmanns Leidenschaft. Dies wurde auch von der Kunst- und Kulturstiftung Uri anerkannt. Sie zeichnete den Urner Künstler mit dem Berlin Atelier aus. Während des viermonatigen Aufenthalts entwickelte Thomy Truttmann ein neues Stück. Vor Kurzem wurde «NOX-Wolfsnächte» uraufgeführt. Es spielt mit Aktualität und Emotio-nen. Es verbindet die Diskussion um das vermehrte Auftauchen des Wolfes mit der Tragik der weltweiten Flüchtlinge.

Gemeinden und Kanton gemeinsam

Die Bildungs- und Kulturdirektion und die Schulgemeinden arbeiten bei der Organisation und Finan-zierung unkompliziert zusammen. Jedes Urner Schulkind erlebt in der Schulzeit zwei, drei professi-onelle Theater. Dies ist auch wichtig für den Nachwuchs in den Urner Theatervereinen. Stücke wie «Nandi» sind erzieherisch wertvoll. Mit eindringlichen Liedern wird der Umgang zwischen Mensch und Tier thematisiert. Angesprochen werden beispielsweise Tierschutz und Nachhaltigkeit, aber auch der Umgang mit Ressourcen und der Respekt vor der Schöpfung. Dies war auch spürbar in Isenthal. Die Kinder nahmen emotional schnell Partei für den Stier. Sie fieberten mit und bangten bis zum Schluss um das stierische Leben.

Auskunft:
Amt für Kultur und Sport, Josef Schuler, Klausenstrasse 4, 6460 Altdorf, (Foto und Text)
Telefon 041 875 20 96, E-Mail josef.schuler@ur.ch
«Nandi» zu Gast in Isenthal
«Nandi» zu Gast in Isenthal

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