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Übertrittsverfahren 2017: Zahlen liegen vor

4. April 2017
Seit Jahrzenten besucht rund ein Drittel der Schülerinnen und Schüler die Werkschule und mehrheitlich das Niveau B (früher Real), während rund zwei Drittel der Schülerinnen und Schüler ins Gymnasium und mehrheitlich ins Niveau A (früher Sek) übertreten. Die aktuellen Zahlen für das Übertrittsverfahren bestätigen diesen Trend, wobei sich zwischen Niveau A und Gymnasium eine Verschiebung ergeben hat.

In Uri regelt das Reglement über den Übertritt der Schülerinnen und Schüler in die Oberstufe und in das Gymnasium (Übertrittsreglement) die eignungsgemässe Zuweisung des Kindes von der 6. Klasse der Primarstufe in die Oberstufe und in die 1. Klasse des Gymnasiums sowie den Wechsel zwischen den verschiedenen Schultypen der Oberstufe. Im Gegensatz zu anderen Kantonen findet der Übertritt in Uri prüfungsfrei und ohne fixen Grenzwert bei den Noten statt. Natürlich sind die Noten ein wichtiges Kriterium; sie bestimmen die Zuweisung aber nicht allein. Die Lehrperson trifft den Entscheid aufgrund einer ganzheitlichen, prognostischen Beurteilung des Kindes und nimmt dabei Rücksprache mit Kind und Eltern.

Die Eltern entscheiden mit

Dass die Schule im Rahmen des Übertrittverfahrens die Erfahrung und die Einschätzung der Eltern angemessen berücksichtigt, zeigen jene Fälle, wo der Entscheid zwischen Niveau A und Gymnasium in Zweifel steht: Wenn die Lehrperson ein Kind für das Niveau A empfiehlt, die Eltern sich aber für das Gymnasium aussprechen, wird der Einschätzung der Eltern häufiger entsprochen (in 102 von 142 Fällen seit dem Jahr 2002). Und auch im umgekehrten Fall, wenn also die Lehrperson ein Kind fürs Gymnasium empfiehlt, die Eltern sich aber für das Niveau A aussprechen, setzen sich fast immer die Eltern durch. Seit dem Jahr 2002 sind in dieser Situation nur 9 von 157 Schülerinnen und Schüler ins Gymnasium eingetreten.

Verteilung seit Jahren stabil

Aufs Ganze gesehen belegen die verhältnismässig wenigen Niveauwechsel und Klassenrepetitionen belegen die Funktionalität des Urner Übertrittverfahrens. Seit Jahren hat kein Kind mehr die 6. Klasse der Primarstufe repetiert. Seit Jahrzenten besucht rund ein Drittel der Schülerinnen und Schüler die Werkschule und mehrheitlich das Niveau B (früher Real), während rund zwei Drittel der Schülerinnen und Schüler ins Gymnasium und mehrheitlich ins Niveau A (früher Sek) übertreten.
Die prozentuale Verteilung der jüngsten Vergangenheit zeigt die Grafik 1.

Wie die Zahlen zeigen, gibt es in diesem Jahr eine signifikante Verschiebung zwischen Gymnasium und Niveau A. Während die Übertrittsquote beim Gymnasium von 20,71 Prozent im Jahr 2016 auf 13,25 Prozent im Jahr 2017 sank, stieg die Quote beim Niveau A von 47,96 auf 53,31 Prozent. Der Eindruck einer steilen Abwärtskurve beim Gymnasium mag noch dadurch verstärkt werden, dass im vergangenen Jahr bei den Übertritten ins Gymnasium die höchste Quote seit Jahren erreicht wurde.

Kleiner Jahrgang, grosse Schwankung


Die «Ausreisser» bei den Quoten für Niveau A (nach oben) und Gymnasium (nach unten) erklären sich zum einen durch die Jahrgangsstärke. Wie die Grafik 2 zeigt, hat die Zahl der Schülerinnen und Schüler, die sich heuer in Uri im Übertritt von der 6. Klasse in die Oberstufe beziehungsweise ins Gymnasium befinden, einen historischen Tiefstand erreicht.

Aufgrund dieser geringen Jahrgangsstärke können sich die ohnehin grossen jährlichen Schwankungen bei den Übertrittszahlen in den Gemeinden prozentual stärker auf die Gesamtquoten auswirken. Hier kommt nun – zum anderen – hinzu, dass in diesem Jahr die drei schülerreichsten Gemeinden Altdorf, Schattdorf und Bürglen in die gleiche Richtung schwanken: Auf jede dieser drei Gemeinden entfallen acht neue Gymnasiastinnen und Gymnasiasten weniger als im Vorjahr.

Nur zwei neue Abteilungen

 
Die aktuell tiefe Übertrittszahl beim Gymnasium – insgesamt 44 Schülerinnen und Schüler, wovon 3 ein ausserkantonales Gymnasium besuchen werden – hat nun auch Folgen für die Zahl der Abteilungen der 1. Klasse im Schuljahr 2017/2018 der Kantonalen Mittelschule Uri (KMSU). Während die KMSU im Schuljahr 2016/2017 dank der damals rekordhohen Quote noch mit vier Abteilung (statt der üblichen drei) starten konnte, wird sie im Schuljahr 2017/2018 nur noch zwei neue Abteilungen führen. Der Mittelschulrat wird sich nächstens noch mit Fragen zum Übertrittsverfahren beschäftigen.
Übertrittsquoten im Kanton Uri
Übertrittsquoten im Kanton Uri

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Grafik 1: Übertrittsquoten im Kanton Uri, 2010 bis 2017 Download 0 Grafik 1: Übertrittsquoten im Kanton Uri, 2010 bis 2017
Grafik 2: Jahrgangsstärke der Schülerinnen und Schüler im Übertrittsverfahren, 2002 bis 2017 Download 1 Grafik 2: Jahrgangsstärke der Schülerinnen und Schüler im Übertrittsverfahren, 2002 bis 2017
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