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Generationenprojekt wird Realität: WOV geht in Betrieb – FlaMa werden umgesetzt

20. Mai 2025

Zehn Jahre nach der Volksabstimmung wird die West-Ost-Verbindungsstrasse (WOV) im August 2025 eröffnet. Damit beginnt eine neue Phase für die Verkehrsentlastung der dicht besiedelten Wohngebiete und für die Entwicklung der Dorfzentren. Direkt nach der Eröffnung der WOV starten die flankierenden Massnahmen (FlaMa) in Altdorf und Schattdorf, die die Wirkung der WOV gezielt unterstützen.

Die WOV steht kurz vor der Vollendung. Ende August 2025 geht die 1300 Meter lange Neubaustrecke offiziell in Betrieb– ein Jahrzehnt nach dem Volksentscheid. Die WOV umfasst markante Bauwerke wie die neue Schächenbrücke und den grossen dreiarmige Kreisel in Schattdorf. Auch der Langsamverkehr profitiert: Neue Fuss- und Radwege sowie eine Fussgängerbrücke erhöhen die Sicherheit deutlich.

FlaMa in Altdorf und Schattdorf bringen Veränderung

Die WOV bringt nur dann den geplanten Mehrwert, wenn eine Verlagerungswirkung erreicht wird. Um dies von Anfang an zu erreichen, braucht es gezielte Massnahmen im bestehenden Strassennetz. So wird erreicht, dass die Hauptsiedlungsgebiete entlang der Gotthardstrasse vom Verkehr entlastet werden. Das ist dringend nötig, denn die Luftbelastung und Lärmemissionen erreichen streckenweise Werte, die gesundheitsgefährdend sind. Die FlaMa sind rechtskräftig und wurden mit den Standortgemeinden Altdorf, Bürglen und Schattdorf geplant und vertraglich vereinbart. Mit der Umsetzung der FlaMa in Altdorf und Schattdorf wird unmittelbar nach Inbetriebnahme der WOV begonnen. Der Abschnitt Bürglen wird im Anschluss vervollständigt. Baudirektor Hermann Epp ist überzeugt: «Die Bevölkerung wird sich an das neue Regime gewöhnen. Die Fahrt über die WOV ist sicher, schnell und bequem.»

Verkehrsmonitoring überwacht Wirkungen

Sowohl in Altdorf, Bürglen und Schattdorf wird der Verkehr seit mehreren Jahren mit einem Monitoring gemessen. Dieses Verkehrsmonitoring wird weitergeführt. Sollten die Messungen zeigen, dass die notwendige Reduktion des Durchgangsverkehrs noch nicht erreicht wird, werden zusätzliche Massnahmen geprüft und umgesetzt. Zentrales Element des neuen Verkehrssystems ist auch der A2-Halbanschluss Altdorf Süd. Er wird durch das Bundesamt für Verkehr ASTRA geplant und finanziert. Die Planung wird derzeit überarbeitet. Das ASTRA hat trotz Verzögerung aufgrund einer Einsprache gegenüber dem Urner Regierungsrat bestätigt, den Halbanschluss wie vereinbart zu realisieren. Noch ist Geduld gefragt: Nächster Schritt ist ein neues Plangenehmigungsverfahren, das in Arbeit ist.

Arbeiten in Altdorf beginnen am 1. September 2025

In Altdorf beginnt die Umsetzung der FlaMa unmittelbar nach der WOV-Eröffnung. Im Zentrum steht die Einführung einer Begegnungszone zwischen dem Südende der Schmiedgasse und der Ankenwaage bei der Abzweigung zur Bahnhofstrasse. Mit Tempo 20, Vorrang für Fuss- und Veloverkehr sowie klarer Signalisation soll sie für mehr Sicherheit sorgen und gleichzeitig das Zentrum als Dienstleistungs- und Einkaufsort stärken. Der öffentliche Verkehr fährt weiterhin durchs Zentrum, und alle bestehenden Parkplätze bleiben erhalten. Für den Schwerverkehr gilt ein generelles Durchfahrtsverbot – ausgenommen sind Zubringer für Geschäfte und Betriebe im Dorfkern.

Die Umsetzung erfolgt zunächst provisorisch: Farbmarkierungen auf der Fahrbahn und entsprechende Tafeln signalisieren die Begegnungszone. Vorgelagert sind Temp 30-Zonen. Diese Übergangslösung dient als Vorbereitung auf eine spätere, definitive bauliche Umgestaltung. Die Gemeinde Altdorf arbeitet aktuell an der langfristigen Gestaltung des Zentrums.

Gezielte Anpassungen in Schattdorf

Auch in Schattdorf wird unmittelbar nach der Eröffnung der WOV mit der Realisierung der FlaMa begonnen. Klares Ziel in Schattdorf ist es, den Durchgangsverkehr auf die WOV zu leiten und so das Siedlungsgebiet zu entlasten. Die Erreichbarkeit der Wohn- und Gewerbegebiete bleibt jederzeit gewährleistet.

Vom Knoten Militärstrasse bis Adlergarten entstehen in beiden Fahrtrichtungen durchgehende Radstreifen. Die Fussgängerquerungen zwischen der Militärstrasse und dem Adlergarten erhalten drei Mittelinseln. Vom Adlergarten bis zur Grünenwaldstrasse entsteht eine Kernfahrbahn mit Radstreifen beidseits. Zwischen dem Knoten Schächen und der Militärstrasse gilt ein Schwerverkehr-Fahrverbot. Zubringer sind gestattet.

Einmalige Gelegenheit für die Bevölkerung

Bevor die WOV Ende August in Betrieb genommen wird, ist die Bevölkerung am Samstag, 23. August 2025, zwischen 10 bis 16 Uhr eingeladen, die 1300 Meter lange Neubaustrecke von Westen und Osten her zu Fuss oder mit dem Velo zu besichtigen. Das ist eine einmalige Gelegenheit, diesen Abschnitt gemütlich zu erleben. Danach gibt es keinen Veloverkehr mehr auf der WOV: Die Strasse steht ausschliesslich dem motorisierten Verkehr zur Verfügung.

Für die Fahrt über die WOV stehen am Bevölkerungstag vor Ort auch Leihvelos zur Verfügung. Auf dem RUAG-Parkplatz beim Kreisel Wysshus erfahren die Besuchenden Wissenswertes zur WOV. Foodtrucks und Getränkestände sorgen für das kulinarische Wohl. Die Besucherinnen und Besucher werden gebeten, zu Fuss, mit dem Velo oder mit dem öV zur WOV zu gelangen.

Im Auftrag des Regierungsrats: Standeskanzlei

Rückfragen von Medienschaffenden:
Regierungsrat
Hermann Epp, Telefon +41 41 875 2600, E-Mail hermann.epp@ur.ch

Vogelperspektive auf den Dorfkern Altdorf. Hier entsteht eine Begegnungszone. Bild Valentin Luthiger
Vogelperspektive auf den Dorfkern Altdorf. Hier entsteht eine Begegnungszone. Bild Valentin Luthiger