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Einblicke in die Entwicklung der Kantonalen Mittelschule Uri

23. Mai 2025

Die Jahresberichte der Kantonalen Mittelschule Uri stehen ab sofort digital auf der Webseite des Staatsarchivs Uri zur Verfügung. Es handelt sich dabei um eine umfassende Sammlung der Berichte aus den Jahren 1880 bis 2024. Für die Jahre 1973 bis 1986 sind zusätzlich die Jahresberichte der Lehrerseminare Schwyz und Altdorf abrufbar. Die historischen und aktuellen Dokumente geben Einblick in über 140 Jahre Mittelschulbildung im Kanton Uri.

Die Jahresberichte enthalten eine Vielzahl von Informationen und Themen, die weit über statistische Angaben hinausgehen. Neben Angaben zur Zahl der Lernenden und Lehrpersonen dokumentieren sie auch die Entwicklung der Lehrpläne, die Einführung neuer Fächer, schulische und ausserschulische Anlässe sowie bauliche Veränderungen und strukturelle Reformen. Besonders aufschlussreich sind die Berichte über Maturitätsprüfungen, Abschlussfeiern, Klassenfotos sowie pädagogische Grundhaltungen der jeweiligen Zeit. Die Jahresberichte bieten jedoch auch Einblicke in das gesellschaftliche Umfeld der Schule, etwa durch Rektoratsreden, Hinweise auf politische und wirtschaftliche Rahmenbedingungen oder durch Beiträge ehemaliger Lernender und Lehrpersonen.

140 Jahre Schulgeschichte
Von 1906 bis 1977 führte die Mönchsgemeinschaft des Klosters Mariastein die private Mittelschule unter der Bezeichnung «Kollegium Karl Borromäus». Dem Kollegi war ein Internat angegliedert. Parallel dazu führten die Mariannhiller Missionare das Gymnasium St. Josef und boten ebenfalls ein Internat. 1975 wurden die beiden Internate am Gymnasium St. Josef zusammengelegt. 1978 übernahm der Kanton Uri das Kollegium und die Patres des Klosters Mariastein zogen sich aus dem Lehrkörper und aus der Schulleitung zurück. Seither führt der Kanton Uri die Schule mit der heutigen Bezeichnung als Kantonale Mittelschule Uri. Das als Internat geführte Gymnasium St. Josef wurde 1994 geschlossen.

Das Lehrerseminar Uri wurde 1965 als Zweigstelle des Lehrerseminars Rickenbach Schwyz im Mariannhiller-Gymnasium in Altdorf eröffnet. 1968 konnte ein Neubau an der Klausenstrasse bezogen werden. Seit 2004 findet die Lehrerinnen- und Lehrerbildung an den Pädagogischen Hochschulen vornehmlich in Luzern und Goldau statt.

Öffentlich zugängliches Gedächtnis der Schule
Die nun online zugänglichen Berichte leisten einen wichtigen Beitrag zur schulhistorischen Forschung im Kanton Uri. Sie sind für Historikerinnen und Historiker ebenso interessant wie für ehemalige Schülerinnen und Schüler, Lehrpersonen oder Forschende im Bereich der Bildungsgeschichte. Auch für genealogische und lokalhistorische Arbeiten stellen sie eine wertvolle Quelle dar. Mit der Digitalisierung der Jahresberichte wird das schulische Erbe des Kantons langfristig gesichert und einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Die digitalen Jahresberichte wurden dem Staatsarchiv von der Kantonalen Mittelschule Uri zur Verfügung gestellt. Die Dokumente können auf der Website des Staatsarchivs Uri eingesehen und heruntergeladen werden.

Rückfragen von Medienschaffenden
Dr. Hans Jörg Kuhn, Vorsteher Amt für Staatsarchiv
Telefon 041 875 22 24, E-Mail hansjoerg.kuhn@ur.ch

Titelblatt des ersten Jahresberichts des Kollegiums Karl Borromäus 1906/07
Titelblatt des ersten Jahresberichts des Kollegiums Karl Borromäus 1906/07