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Smartphone an der Schule: verantwortungsvoll begleiten statt generell verbieten

4. Juni 2025

In Politik und Medien wird zurzeit auf nationaler und kantonaler Ebene die Frage diskutiert, wie die Volksschule die Smartphone-Nutzung der Lernenden regeln soll: ob mit kantonalen oder nur kommunalen Vorgaben, ob mit generellen Verboten oder nur mit punktuellen Einschränkungen. Für die Urner Volksschule gilt: Die Nutzung des Smartphones soll nicht pauschal verboten, sondern verantwortungsvoll begleitet werden, wobei die geltenden Zuständigkeiten der einzelnen Schule zu respektieren sind.

«Unsere Schulen haben die Smartphone-Thematik längst erkannt und darauf angemessen reagiert», sagt Regierungsrat Georg Simmen, Bildungs- und Kulturdirektor des Kantons Uri und Präsident des Erziehungsrats. Die meisten Schulen im Kanton verfügen denn auch über klare, praxiserprobte und bedarfsgerechte Regeln. Smartphones im Unterricht sind grundsätzlich nicht erlaubt; wenn sie doch eingesetzt werden, dann gezielt für den Lernerfolg der Schülerinnen und Schüler. «Aufgrund dieser Ausgangslage wären eine kantonale Regelung beziehungsweise ein kantonales Verbot reine Symbolpolitik», sagt Georg Simmen. «Wir würden den Schulen die eigene Lösungskompetenz absprechen.»

Hinzu kommt: Die eigentlichen Probleme – exzessive Nutzung, Schlafmangel, ständiger Druck durch soziale Medien – entstehen meist nicht im Schulzimmer, sondern im privaten Umfeld. Ein Verbot während der Schule würde diese Probleme daher gar nicht lösen. Es würde lediglich eine Art von Scheinsicherheit schaffen. «Um wirkliche Sicherheit zu schaffen, braucht es Medienbildung», sagt Georg Simmen. «Jugendliche müssen den reflektierten Umgang mit digitalen Geräten lernen, nicht nur deren Gebrauch verlernen. Wer den Zugang zur Technologie komplett unterbindet, riskiert auch, jene zu benachteiligen, die zu Hause keinen kritischen Umgang damit vermittelt bekommen.» Ohnehin würde ein flächendeckendes Verbot jene bestrafen, die heute schon verantwortungsvoll mit dem Smartphone umgehen. Das wäre eine nicht verhältnismässige Kollektivmassnahme. «Im Kanton Uri setzen wir also nicht auf repressive Verbote, sondern auf Erziehung zur Mündigkeit, auf Vertrauen und differenzierte Lösungen», so Georg Simmen. «Pädagogik ist anspruchsvoller als Verbote – aber nachhaltiger.»

Rückfragen von Medienschaffenden:
Regierungsrat Georg Simmen, Bildungs- und Kulturdirektor und Präsident des Erziehungsrats
Telefon 041 875 22 55, E-Mail
georg.simmen@ur.ch