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Die Urner Fussgängerstreifen weisen keine Unfallhäufung auf
Fussgängerstreifen spielen eine wichtige Rolle in der Verkehrssicherheit. Sie sollen den Fussgängern aufzeigen, wo sie die Strasse sicher und mit Vortritt queren können. Paradoxerweise wurde in den vergangenen Jahren schweizweit beobachtet, dass es ausgerechnet auf den Fussgängerstreifen vermehrt zu schweren Unfällen kommt.
Die Baudirektion Uri hat die Sicherheit der Urner Fussgängerstreifen überprüft. Auf den Kantonsstrassen wurden 171, auf den Gemeindestrassen 88 Fussgängerstreifen unter die Lupe genommen. Wichtig bei der Beurteilung waren Kriterien wie Beleuchtung, Signalisation, Vorhandensein von Mittelinseln, Sichtweiten sowie der Warteraum für Fussgänger.
Die Überprüfung wurde in zwei Phasen durchgeführt. Als erstes wurden sie mit einer normierten Checkliste auf ihre Sicherheit hin untersucht. Grundlagen für die Beurteilung geben die Schweizer Gesetzgebung und Normen. Als nicht normgerecht eingestuft wurden auf den Kantonsstrassen 38 Prozent der Fussgängerstreifen, auf den Gemeindestrassen sogar 63 Prozent. Diese Resultate gilt es aber zu relativieren: Häufigster Kritikpunkt sind die oft zu kurzen Sichtweiten. Die Beratungsstelle für Unfallverhütung (bfu) empfiehlt, dass der Automobilist jeden Fussgängerstreifen aus mindestens 100 Metern Entfernung müsste sehen können. Diese Vorgabe lässt sich in Uri nur schwer erfüllen. Die empfohlenen 100 Meter Sichtweite sind in einem topografisch gebirgigen Kanton mit entsprechend kurvenreichen Strassen, historisch gewachsenen Strukturen und einer dörflichen Ausprägung nicht immer umsetzbar.
Keine Unfallschwerpunkte
Dennoch können sich die Urnerinnen und Urner auf die Fussgängerstreifen verlassen. Das hat der zweite Teil der Kontrolle ergeben: Wie die Auswertung der langjährigen Unfallstatistik zeigt, gibt es auf den Urner Fussgängerstreifen glücklicherweise keine Häufung der Unfälle. Zurückzuführen ist dies wohl auf die Kleinheit des Kantons Uri. Die Automobilisten und Fussgänger kennen die heiklen Übergänge und zeigen entsprechende Vorsicht und Rücksichtnahme.
Die Resultate der Überprüfung der Fussgängerstreifen sind nicht alarmierend. Dennoch besteht vereinzelt Handlungsbedarf. Die Baudirektion Uri hat für die mangelhaften Fälle Sofortmassnahmen festgelegt. Diese werden im Rahmen des regulären Unterhalts umgesetzt und haben nur geringe Kosten zur Folge. Priorität hat die Verbesserung der Fussgängerstreifen auf Schulwegen. Die wichtigste Massnahme, um die Sicherheit zu verbessern liegt nach wie vor bei den Verkehrsteilnehmern: Bei Fussgängerstreifen ist es unbedingt nötig, dass Autofahrer und Fussgänger beiderseits die nötige Vorsicht lassen und wenn möglich den Blickkontakt suchen.
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