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36. Urner Werk- und Förderungsausstellung der Kunst- und Kulturstiftung Uri - Urner Werkjahr für Musiker Mario Schelbert

7. Dezember 2017
Das diesjährige Urner Werkjahr 2017 geht an den Musiker Mario Schelbert. Zwei Förderbeiträge gehen an die Kunstschaffenden Annemarie Oechslin und Simone Ledergerber. Am 9. Dezember, 17 Uhr findet im Haus für Kunst Uri die öffentliche Übergabefeier statt.

20 Urnerinnen und Urner bewarben sich für Werk- und Förderpreise. Am Mittwochabend fielen die Entscheide. Das Kuratorium der Urner Kunst- und Kulturstiftung unter Leitung von Elisabeth Fähndrich setzte sich intensiv mit 20 Bewerbungen auseinander. Erfreut war die Jury von der insgesamt hohen Qualität der Ausstellung.

Begehrtes Urner Werkjahr an Mario Schelbert
Grosses Interesse galt dem Urner Werkjahr. Gleich sechs Personen bewarben sich mit überzeugenden Dossiers für den kürzlich auf 20'000 Franken erhöhten Förderpreis. Diesen sprach die Jury dem in Altdorf aufgewachsenen Mario Schelbert zu. Der eigenwillige Songschreiber fiel ihr bereits im Jahr 2016 auf. Sie würdigte die skurril-poetischen Songtexte, die hervorragenden Kompositionen und den professionellen Gesang, auch die virtuell gespielte Musik. Tradition und Unterwegssein sind für den 1985 in Altdorf geborenen Gitarren- und Banjospieler stets inspirierende Elemente: So nahm er nach einem längeren USA-Aufenthalt Einflüsse amerikanische Folk- und Bluegrass-Musik auf und übersetzte diese in eigene, unverwechselbare Interpretationen. Nach intensiver Arbeit mit der Band Moes Anthill möchte der Künstler sich weiterentwickeln. Mit dem beantragten Werkbeitrag plant er ein Doppelalbum, um an bisherigen Erfolgen anzuknüpfen. Bereits werden seine Songs an Schweizer Radiostationen ausgestrahlt. Die Band tritt am Blue Balls Festival Luzern, am Moon & Stars Locarno, am OpenAir Sankt Gallen oder am Zermatt Unplugged auf. Und auch in Altdorf tritt er im Theater(uri) auf oder entwickelt Eigenproduktionen wie «Durchs Wilde Finstertal». Bereits sind neue Theaterprojekte in Planung.

Zwei Förderbeiträge für die Kunst
Zwei Förderpreise von je 5'000 Franken gehen an die Altdorfer Künstlerin Annemarie Oechslin und den in Seelisberg aufgewachsenen und heute in Zürich wohnhaften Simon Ledergerber. Annemarie Oechslin überzeugte mit poetischen Objekten und einer fotografischen Wandinstallation, die an eine Mond-, Sonnen und Trabantenwelt, auch an Erinnerungslandschaften erinnern. Die Künstlerin überraschte schon früher mit multimedialen Installationen. Sie fordert die Besucher über visuelle und klangliche Reize zu neuen Erfahrungen auf. So realisierte sie innerhalb eines Kulturprojekts «Sehnsucht» eine Videoinstallation auf einem Vierwaldstättersee-Dampfer. Oder lockte im Kunstmuseum Luzern Besucher mit einer lieblichen Melodie über eine waghalsige, hölzerne Leiter in ein schwebendes baumhüttenartiges Gehäuse für einen geheimnisvollen Einblick ins Innere. Der Förderbeitrag ermöglicht nun der Künstlerin die Fortsetzung des geplanten, künstlerischen Atelieraufenthalts. Simone Ledergerber überraschte die Jury mit grossflächigem Wandbild und einem über Eck auf Sockel stehenden, farbgetränkten Gipsquader. Mit sparsamen Mitteln erinnert die Installation an Spurensuche, an beseelte Kräfte in der Beziehung Mensch und Natur. Der Künstler experimentiert mit Materialien, Zuständen und Prozessen und versteht es gekonnt, Illusionen und ästhetische Qualitäten zu erzeugen. Im ehemaligen Reduit, der heutigen Fondazione Sasso San Gotthardo, stemmte Ledergerber im Jahre 2016 einen Marmorquader gegen die Granitdecke und lotete das Verhältnis zwischen Skulptur und Berg aus. Die Jury begrüsst deshalb die Absicht des Künstlers, mit dem nun zugesprochenen Förderbeitrag erstmals eine grosse Einzelausstellung in der renommierten Kunsthalle Arbon zu verwirklichen.

Matinee mit Konrad Abeggs «Bilderwelten»
Gleich zwei bekannte Flüeler Künstler sind an der diesjährigen Urner Werk- und Förderungsausstellung präsent. Im Danioth-Pavillon wird das Schaffen des in Flüelen wohnhaften Künstlers Thomi Dittli mit einer Sonderausstellung gewürdigt. Dank der Dätwyler Stiftung erhalten seit 2013 Urner Kunstschaffende an der jährlichen Sonderausstellung im Haus für Kunst Uri eine wirksame Plattform. Vor drei Wochen fand in der Kunsthalle Luzern die Buchvernissage des Flüeler Künstlers Konrad Abegg zur Monografie «Bilderwelten - Künstlerische Reflexion» statt. Das Buch bietet einen umfassenden Einblick in das über 40-jährige Kunstschaffen. Ein Leben lang Bilder schreiben, so lässt sich das Leitthema des Künstlers umschreiben. Das Zentrale am Erzählen sei die Reflexion des Unausgesprochenen, so der Künstler. «Die Kunst vermag Unsagbares darzustellen, wo Texte an Grenzen stossen», schrieb er zur Buchvernissage und zur Matinee im Haus für Kunst. In elf thematische Kapitel erläutern kurze Texte von Urs Sibler, Severin Perrig, Heinz Stalder, Alwin Abegg und Michael Sutter das künstlerische Werk, das auch im öffentlichen Raum in Uri präsent ist.

Öffentliche Übergabefeier der Werk- und Förderungsbeiträge: 9. Dezember 2017 um 17.00 Uhr, Haus für Kunst Uri. Sonderausstellung: Thomi Dittli, Flüelen.
Verleihung des Goldenen Uristier: Der Regierungsrat verleiht Ernst (Jonny) Gisler, Volksmusikant und Komponist, den Goldenen Uristier am Samstag, 6. Januar 2018 um 17.00 Uhr im Haus für Kunst Uri.
Konrad Abegg: Matinee zur Monografie «Bilderwelten», Sonntag 10. Dezember 2017, 11 Uhr, Haus für Kunst Uri, Herrengasse 2, Altdorf
Ausstellungsrundgang: Sonntag, 7. Januar 2018 um 15.30 Uhr, Haus für Kunst Uri (mit Apéro)
Öffnungszeiten: 9. Dezember 2017 bis 7. Januar 2018 (Finissage/Kunstrundgang), jeweils Donnerstag und Freitag 14.00 bis 18.00 Uhr, Samstag und Sonntag 11.00 bis 17.00 Uhr.
Einladungskarte unter www.ur.ch (Suchbegriff: Kunst- und Kulturstiftung).


Auskunft:
Kuratorium Kunst- und Kulturstiftung Uri, Elisabeth Fähndrich, Präsidentin, Lehnplatz 9, 6460 Altdorf, Tel. 041 870 84 83, Mail: e.faehndrich@bluewin.ch
Josef Schuler, Geschäftsstelle Kunst- und Kulturstiftung Uri, Klausenstrasse 4, 6460 Altdorf
Tel. 041 875 20 96, Mail: josef.schuler@ur.ch
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