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Studienverläufe im Kanton Uri

2. Februar 2024

Dank dem Projekt Längsschnittanalysen im Bildungsbereich (LABB) des Bundesamts für Statistik (BFS) lassen sich Bildungsverläufe von Personengruppen über mehrere Jahre analysieren. Im Auftrag der Bildungs- und Kulturdirektion hat LUSTAT Statistik Luzern eine Analyse für die Urner Studierenden gemacht. Die Analyse zeigt: Im Vergleich mit der gesamten Schweiz ist der Anteil Studienabbrecher kleiner. Urnerinnen und Urner mit Berufsmatura brechen ihr Studium ähnlich häufig ab wie im schweizerischen Mittel. Bei den Urnerinnen und Urnern mit gymnasialer Maturität lag die Abbruchquote in den jüngsten Jahren deutlich unter dem schweizerischen Vergleichswert.

Mit der Teilrevision der Verordnung über die Durchführung von statistischen Erhebungen des Bundes (Statistikerhebungsverordnung) und der Einführung eines einheitlichen Personenidentifikators in den Bildungsstatistiken haben sich neue Möglichkeiten der Datenverknüpfungen und damit erweiterte Analysemöglichkeiten im Bildungsbereich ergeben. Um dieses Potenzial zu nutzen, hat das Bundesamt für Statistik (BFS) 2014 das Projekt Längsschnittanalysen im Bildungsbereich (LABB) lanciert; damit können Bildungsverläufe von Personengruppen über mehrere Jahre analysiert werden. Im Auftrag der Bildungs- und Kulturdirektion hat LUSTAT Statistik Luzern eine Analyse für die Urner Studierenden gemacht.

Erfreuliche Quoten im Bachelorstudium
Im Jahr 2015 haben 83 Personen, die eine gymnasiale Maturität oder eine Berufsmaturität im Kanton Uri erlangt haben, ein Bachelorstudium an einer Universität, Fachhochschule oder Pädagogischen Hochschule aufgenommen.

  • 83 Prozent von ihnen haben innerhalb von fünf Jahren ein Bachelorstudium abgeschlossen; dabei schlossen fast alle das Studium am gleichen Hochschultyp ab, an dem sie es aufgenommen hatten.
  • 8 Prozent haben ihr Bachelorstudium noch nicht abgeschlossen, sind aber noch immatrikuliert.
  • 6 Prozent haben ihr Bachelorstudium abgebrochen.

Im Vergleich mit der gesamten Schweiz ist der Anteil Studienabbrecher kleiner – auch im zeitlichen Verlauf (wobei die jährlichen Werte stark schwanken). Urnerinnen und Urner mit Berufsmatura brechen ihr Studium ähnlich häufig ab wie im schweizerischen Mittel. Bei den Urnerinnen und Urnern mit gymnasialer Maturität lag die Abbruchquote in den jüngsten Jahren deutlich unter dem gesamtschweizerischen Vergleichswert.

Unterschiede nach Studiengängen
Von den Urner Studierenden, die im Jahr 2015 ein Studium an einer Universität aufgenommen hatten, schlossen 82 Prozent ab; weitere 5 Prozent schlossen ein Studium ebenfalls ab, aber an einem anderen Hochschultyp (Umorientierer/innen). Gut 10 Prozent befanden sich weiterhin im Bachelorstudium, und knapp 3 Prozent brachen das Studium ab. Von den Urner Studierenden, die im Jahr 2015 an eine Fachhochschule eingetreten waren, schlossen 83 Prozent ab. Gut 4 Prozent befanden sich weiterhin im Bachelorstudium, und 13 Prozent brachen das Studium ab.

Unterschiede nach Maturitätstyp
Personen, die im Kanton Uri ein gymnasiales Maturitätszeugnis erworben haben, weisen eine geringere Abbruchquote aus als Personen, die im Kanton Uri ein Berufsmaturitätszeugnis erworben haben: Personen mit gymnasialer Matura haben zu knapp 3 Prozent ein Universitätsstudium abgebrochen (Fachhochschule und Pädagogische Hochschulen: keine Abbrüche). Personen mit Berufsmaturität haben zu knapp 18 Prozent ein Fachhochschulstudium und zu 11 Prozent ein Studium an einer Pädagogischen Hochschule abgebrochen.

Unterschiede nach Geschlechtern und Fachrichtungen
Absolventen des Urner Gymnasiums weisen über die Zeit eine geringere Abbruchquote auf als ihre Kolleginnen. Urner Absolventen einer gymnasialen Maturität, welche in den Jahren nach 2014 ein Studium der Wirtschaftswissenschaften begonnen haben, haben sich an keinen anderen Hochschultypen umorientiert und zu 92 Prozent ihr Bachelorstudium innert 5 Jahren abgeschlossen. Die übrigen 8 Prozent befanden sich noch im Studium. Langzeitstudierende gibt es unter ihnen damit vergleichsweise wenige – im Gegensatz zu jenen, die ein Studium in Technischen Wissenschaften oder in Geistes- und Sozialwissenschaften in Angriff genommen haben. Jene, die eine technische Wissenschaft gewählt haben, haben zu einem vergleichsweise hohen Anteil von der Universität an einen anderen Hochschultyp gewechselt.

Die Hälfte nimmt kein Masterstudium auf
8 Jahre nach Eintritt in eine Hochschule haben 36 Prozent der Urner Maturandinnen und Maturanden (der Eintrittskohorte 2012) einen Masterabschluss erlangt. Weitere knapp 13 Prozent waren nach 8 Jahren noch am Studieren. 51 Prozent der Studienbeginnerinnen und -beginner hatten kein Masterstudium aufgenommen.

Vor allem Personen, die sich für ein Studium an einer Fachhochschule entschieden haben, begnügen sich (vorerst) mit einem Bachelorabschluss. Nur knapp 18 Prozent von ihnen haben ein Masterstudium angehängt und abgeschlossen. Bei den Studierenden an einer Pädagogischen Hochschule trat ein Fünftel zum Masterstudium an. Demgegenüber haben bei den Studierenden einer universitären Hochschule bereits 60 Prozent einen Masterabschluss erlangt.

 

Rückfragen von Medienschaffenden:
Regierungsrat Beat Jörg, Bildungs- und Kulturdirektor
Telefon 041 875 22 55, E-Mail
beat.joerg@ur.ch