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Abschluss 2018 der Bäuerinnenschule in Gurtnellen
Wer am 3. Januar 2018 einen Blick auf die Nummernschilder der vor der Bergheimatschule parkierten Autos warf, staunte nicht schlecht. Aus Obwalden, Nidwalden, Schwyz, Uri, Luzern, Zug, Zürich, Aargau und St. Gallen trafen junge Frauen ein, um sich in den nächsten fünfeinhalb Monaten mit den Aufgaben einer Bäuerin auf dem Landwirtschaftsbetrieb und im Haushalt auseinanderzusetzen.
Obschon sich viele Teilnehmerinnen vor der Ausbildung noch nicht kannten, waren bald Freundschaften über die Kantonsgrenzen hinweg geknüpft. Dabei spielte das gemeinsame Musizieren dieses Jahr eine bedeutende Rolle. Geburtstagskinder wurden jeweils schon beim Frühstück mit einem Ständchen geehrt und es verstrich kaum eine Pause, an der nicht eine Handorgel, ein Büchel oder ein Lied ertönte. Selbst zwischen zwei anstrengenden Prüfungsblöcken sorgten ein paar Takte auf der Handorgel für Entspannung und gute Stimmung.
Ebenfalls eine besondere Rolle spielten dieses Jahr an der Bäuerinnenschule die Tiere. Mit Spannung wurde beispielsweise das Schlüpfen der Wachtelkücken im Brutapparat erwartet. Als sich die winzigen Federbällchen mit zwei Tagen Verspätung endlich aus ihren Eierschalen zwängten, wurden sie von der Klasse überschwänglich begrüsst und umsorgt. Für Unterhaltung sorgten auch die Zwergziegen, die öfter Mal einen Blick ins Klassenzimmer warfen und sich – wenn ihnen das Thema gefiel – gar auf dem Fenstersims niederliessen.
Trotz des zweifelsfrei wichtigen Aspekts des fröhlichen Beisammenseins darf nicht ausser Acht gelassen werden, dass die Bäuerinnenschule den Absolventinnen viel abverlangt. Der Stundenplan ist mit neun Pflicht- und zwei Wahlmodulen dicht bepackt. Zudem haben sich 16 der 18 Absolventinnen für alle Modullernzielkontrollen angemeldet. Wenn sie diese bestehen, haben sie ein wichtiges Etappenziel auf dem Weg zur Bäuerin mit Fachausweis erreicht. Ergänzend zu den Modulabschlüssen müssen sie zwei Jahre bäuerlich-hauswirtschaftliche Praxis nachweisen und die eidgenössische Berufsprüfung ablegen. Aber auch Frauen und Männer ohne das Ziel eines Fachausweises können von einer bäuerlichhauswirtschaftlichen Ausbildung profitieren. Vieles, was man an einer Bäuerinnenschule lernt, erleichtert und bereichert den Alltag und befähigt Frau und Mann, einen Haushalt nachhaltig zu führen. Für den Kurs 2019 gibt es noch freie Plätze. Informationen zur Schule und zur Anmeldung findet man auf www.bwzuri.ch.
Wer der Bäuerinnenschule in Gurtnellen einen Besuch abstatten und die Werke der Absolventinnen 2018 bestaunen möchte, ist am Samstag, 9. Juni 2018, herzlich zum Tag der offenen Tür eingeladen. Auf die Besucher warten eine Ausstellung, eine Festwirtschaft, musikalische Unterhaltung und ein Verkaufstand, an dem Leckeres aus dem Vorratskeller erworben werden kann. Von 09:30 Uhr bis 16:45 Uhr fährt ein Shuttlebus zwischen Gurtnellen Wiler und Gurtnellen Dorf. Die Anreise mit dem Privatauto ist nicht möglich.
Alexandra Fux, Schul- und Internatsleitung Bäuerinnenschule Gurtnellen
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