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Urner Schülerinnen und Schüler erforschen den Bach

12. September 2019

16 Urner Schulklassen sind zurzeit an verschiedenen Bächen im Kanton Uri unterwegs. Sie erforschen unter fachkundiger Leitung den Lebensraum in den einheimischen Gewässern. Eingeladen wurden die Klassen vom Amt für Umweltschutz. Begleitet werden die Schülerinnen und Schüler vom Projekt «Fischer machen Schule» des Schweizerischen Fischerei-Verbands und von Aqua Viva.

Mit Kessel und Netz ausgerüstet versuchen Schülerinnen und Schüler im Klostergarben Kleintiere aus der Bachsohle zu fischen. Die Biologin Daniela Rüegsegger steht am Ufer und stellt einer Gruppe von Oberstufenschülerinnen und -schülern aus Attinghausen mit Bildern die Lebewesen im Wasser vor. Die Schüler lernen vor Ort und praxisnah den Lebensraum Bach kennen.

Jugend forscht

Das Projekt trägt den Titel «Fischer machen Schule». Unter fachkundiger Führung erkunden die Jugendlichen einheimische Fische, Kleintiere und Wasserpflanzen. Die jungen Forscherinnen und Forscher gehen diversen Fragen nach: Was sagen diese Lebewesen über die Qualität des Wassers und über den Lebensraum aus? Wie funktioniert die Nahrungskette im Bach? Warum sind schon so viele Arten ausgestorben? Was können wir zum Schutz des Bachlebensraums und zur Erhaltung der Biodiversität machen?

«Fischer machen Schule» ist ein Projekt Schweizerischen Fischerei-Verbands (SFV) und von Aqua Viva für Schulen und wurde vom Amt für Umweltschutz in den Kanton Uri geholt. Das Angebot ist diese Woche gestartet und gut besucht. Insgesamt 16 Urner Schulkassen werden in den kommenden Tagen am Klostergraben in Seedorf, am Walenbrunnen in Erstfeld oder am Schützenbrunnen in Silenen viel Interessantes über unsere Bäche und Flüsse selber entdecken und erfahren.

Wasser schützen

Zirka 3'000 Kilometer messen alle Fliessgewässer im Kanton Uri zusammen. Die Zahl umfasst neben den zwei grossen Flüssen von Reuss und Schächen, die wilden Bergbäche in den Urner Seitentälern aber auch die eher gemächlich fliessenden Bäche des Talbodens. «Die Funktionen der Bäche und Flüsse sind facettenreich» sagt Alexander Imhof, Vorsteher des Amts für Umweltschutz. Sie dienen der Naherholung und der Entwässerung, reinigen das Wasser und spielen eine Schlüsselrolle für sauberes Trinkwasser. Zudem sind sie Lebensraum von vielen, teils gefährdeten Tieren und Pflanzen. Durch die Wasserkraftnutzung und die zahlreichen Gewässerverbauungen sind auch im Kanton Uri zahlreiche Fliessgewässer nicht mehr in einem naturnahen Zustand, führt Imhof weiter aus. Umso wichtiger ist es, bestehende natürliche Bäche und Flüsse zu erhalten und verbaute Gewässer wenn möglich aufzuwerten. «Mit unserer Aktion für die Schulen möchten wir die jungen Urnerinnen und Urner für die Bedeutung der Fliessgewässer sensibilisieren und ihnen einen Einblick in diese artenreiche Wasserwelt geben», sagt Alexander Imhof.

 

Weitere Auskünfte:

Alexander Imhof, Vorsteher Amt für Umweltschutz Kanton Uri, (Tel. 041 875 24 49, Mobile: 079 321 98 56, E-Mail: alexander.imhof@ur.ch)

 

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Nicht alle Stoffe die ins Abwasser gelangen können von der ARA zurückgehalten werden und gelangen schlussendlich ins Gewässer. Schülerinnen und Schüler der Schule Seedorf setzen sich unter der Leitung von Beat Ludwig vom Schweizerischen Fischereiverband mit der Stoffbelastung unserer Gewässer auseinander. Foto: Philipp Sicher
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Ausgerüstet mit Kessel und Netz auf der Entdeckung des Lebens im Walenbrunnen. Foto: Philipp Sicher
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Daniela Rüegsegger von Aqua Viva zeigt wie die Wasserinsekten im Bach gesammelt werden. Foto von Philipp Sicher
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Wo im Bach lebt die Köcherfliege? Schüler der Schule Attinghausen auf der Suche nach Wasser-Lebensräumen. Foto: Alexander Imhof

 

Schülerinnen der Schule Erstfeld beobachten die gefangenen Wasserinsekten. Foto: Philipp Sicher
Schülerinnen der Schule Erstfeld beobachten die gefangenen Wasserinsekten. Foto: Philipp Sicher

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