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Rund 60 Personenwagen fahren in Uri elektrisch

10. Dezember 2019

Die Anzahl Elektrofahrzeuge im Kanton Uri hat im Vergleich zum Vorjahr um 67 Prozent zugenommen. Dies fordert auch das Amt für Strassen und Schiffsverkehr, das dieser Tage die ersten Fahrzeugprüfungen der neusten Generation durchgeführt hat. Sicherheitsdirektor Dimitri Moretti konnte sich persönlich überzeugen, dass sein Amt für die neuen Herausforderungen optimal gerüstet ist.

Im Kanton Uri sind aktuell 60 Elektrofahrzeuge immatrikuliert, das sind 24 Fahrzeuge mehr als im Jahr zuvor. Aufgrund der neuen Fahrzeugmodelle ist auch in den kommenden Jahren mit einer markanten Zunahme von Elektrofahrzeuge zu rechnen. Bei der Neuzulassung von Personenwagen beträgt der Anteil an Elektrofahrzeugen im laufenden Jahr 2,25 Prozent; der Anteil von Fahrzeugen mit Hybridantrieb beträgt 6,3 Prozent.

Das Amt für Strassen- und Schiffsverkehr hat in den vergangenen Tagen die ersten Elektrofahrzeuge der neusten Generation geprüft. «Die Experten mussten sich auf diese neuen Aufgaben vorbereiten», weiss der zuständige Regierungsrat Dimitri Moretti. «Durch die hohe Betriebsspannung der Elektrofahrzeuge besteht die potenzielle Gefahr eines Stromschlags», erklärte Stefan Waser, Chefexperte Technik im Amt für Strassen- und Schiffsverkehr. Bei einer Beschädigung der elektrischen Komponenten nehme diese Gefahr stark zu. «In diesem Fall besteht zudem eine erhöhte Brandgefahr. Wegen den verbauten Akkus sind Elektrofahrzeuge im Brandfall sehr schwierig zu löschen», so Waser weiter. Schliesslich würden auch die sich bildenden toxischen Stoffe ein weiteres Gefahrenpotenzial darstellen. «Unsere Verkehrsexperten sind aber optimal gerüstet. Sie haben spezifische Weiterbildungen im Zusammenhang mit der Prüfung aber auch bezüglich Arbeitssicherheit besucht», ergänzte Moretti. «Zusätzlich wurde auch die Schutzausrüstung angepasst sowie ein Spezialfeuerlöscher mit antikatalytischem Effekt für Elektrofahrzeuge angeschafft.»

Anlässlich der Prüfung eines Elektrofahrzeugs konnte sich der Urner Sicherheitsdirektor kürzlich vor Ort ein Bild über das angepasste Prüfsystem machen. «Das Amt für Strassen- und Schiffsverkehr hat sich erfolgreich den geänderten Rahmenbedingungen angepasst. Es kann sich weiterhin auf eine seiner Kernkompetenzen - der Fahrzeugprüfung - verlassen. Hier im ‹Galgenwäldli› wird sichergestellt, dass alle Antriebsvarianten betriebssicher unterwegs sind. Damit leisten die Mitarbeitenden einen wesentlichen Beitrag an die Verkehrssicherheit», freut sich Moretti.

Seit 2001 im Kanton Uri

Die Technologie für den Betrieb von Elektrofahrzeugen existiert bereits seit rund 120 Jahren. Trotzdem setzten sich Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren für den Gebrauch in der breiten Öffentlichkeit durch. Der laufende technische Fortschritt aber auch ein flächendeckendes Tankstellennetz verhalfen den Verbrennungsmotoren zum Durchbruch. Erst um das Jahr 2000 erlebten die Elektrofahrzeuge dank neuer Innovation und vor allem viel leistungsstärkeren Akkus eine Renaissance.

Der erste Personenwagen, der im Jahr 2001 im Kanton Uri zugelassen wurde, war ein «Horlacher City II». Ein Fahrzeug mit einer Leistung von 25 kW und einer Reichweite von 70 bis 100 Kilometern. Es dauerte ein ganzes Jahrzehnt, bis das nächste Elektrofahrzeug - ein Mitsubishi i-Miev - immatrikuliert werden konnte. Ab dem Jahr 2016 stellte das Amt für Strassen- und Schiffsverkehr eine deutliche Zunahme von Personenwagen mit Elektroantrieb fest.

Reichweite und Ladestationen

Aufgrund der stetigen Verschärfung der CO2-Emissionsvorschriften für Personenwagen fand in den vergangenen Jahren auch in der traditionellen Autoindustrie ein Wandel statt und man setzt vermehrt auf Elektroautos. Elektrofahrzeuge mit der neusten Technologie sind mittlerweile eine adäquate Alternative zu den herkömmlichen Antriebsarten. Die Reichweite pro Ladung beträgt bei einzelnen Modellen bis zu 400 Kilometer - zudem sind die Fahrzeuge oftmals mit Vier-Radantrieb ausgestattet, was gerade für die Bewohner von Bergkantonen ein wichtiges Argument ist.

Entlang der Autobahnen existiert bereits ein leistungsstarkes Netz von Ladestationen. Auch im Kanton Uri besteht bereits eine beachtliche Infrastruktur - gerade im Raum Altdorf und in Andermatt.

Hinweis: Eine Zusammenstellung der öffentlichen Ladestationen findet sich im Internet unter:

https://e-mobile.ch/de/oeffentliche-ladestationen-finden.

Die ersten Elektro-Personenwagen im Kanton Uri

Am 10. September 2001 immatrikulierte Natursteine Sicher einen «Horlacher City II». Die erste Inverkehrsetzung dieses Fahrzeugs war bereits am 27. April 1993. Dieses Fahrzeug absolvierte am 26. März 2013 seine letzte erfolgreiche Fahrzeugprüfung im Kanton Uri. Der «Horlacher» ist seit dem 18. September 2015 nicht mehr in Verkehr. Das Fahrzeug verfügte über eine Leistung von 25 kW, war mit einem Gesamtgewicht von 760 Kilogramm ein Leichtgewicht und für zwei Personen zugelassen. Seine Reichweite betrug 70 bis 100 Kilometer.

Horlacher
Der «Horlacher City I» war der erste im Kanton Uri eingelöste Elektro-Personenwagen. (Bild: Horlacher AG)

Am 30. Mai 2011 das das Elektrizitätswerk Altdorf einen Personenwagen «Mitsubishi i-Miev» mit einem Elektroantrieb eingelöst. Dieses Fahrzeug hatte eine Leistung von 49 kW, einer Reichweite von rund 160 Kilometern, ein Gesamtgewicht von 1450 Kilogramm und war für vier Personen zugelassen. Der «Mitsubishi i-Miev» absolvierte im April 2018 seine letzte erfolgreiche Fahrzeugprüfung und ist zurzeit in einem anderen Kanton immer noch in Betrieb.

Miev
Der «Mitsubishi i-Miev» war 2011 der zweite im Kanton Uri eingelöste Elektro-Personenwagen. (Bild: Mitsubishi Motors)

Grafiken:

Grafik1
Entwicklung Anzahl Personenwagen mit Elektroantrieb.

Stand 30.09.2019

Grafik2
Anzahl Elektrofahrzeuge pro Fahrzeugart

Stand 30.09.2019

Grafik3
Marktanteil Hersteller Elektro Personenwagen Kanton Uri

Stand 30.09.2019

Rückfragen von Medienschaffenden: Dimitri Moretti, Regierungsrat, Telefon +41 41 875 2799, E-Mail Dimitri.Moretti@ur.ch / Toni Epp, Vorsteher Amt für Strassen- und Schiffsverkehr, Telefon +41 41 875 2804, E-Mail Toni.Epp@ur.ch

Bildlegende: Sicherheitsdirektor Dimitri Moretti informierte sich vor Ort über die Prüfung von Elekt-rofahrzeugen. Rechts im Bild Chefexperte Stefan Waser. (Bild: Sicherheitsdirektion)
Bildlegende: Sicherheitsdirektor Dimitri Moretti informierte sich vor Ort über die Prüfung von Elekt-rofahrzeugen. Rechts im Bild Chefexperte Stefan Waser. (Bild: Sicherheitsdirektion)
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