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Französischunterricht: Uri fördert den Austausch

4. April 2022

Im Juni 2019 hatte der Erziehungsrat die Massnahmen zur Verbesserung der Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler und zur Optimierung des Französischunterrichts beschlossen. Eine der Massnahmen betraf die Erhöhung des Pensums der kantonalen austauschverantwortlichen Person. Erste Erfolge aufgrund dieser Massnahme können nun verzeichnet werden.

Vor zweieinhalb Jahren legte der Erziehungsrat fest, mit welchen Mitteln die Kompetenzen der Urner Schülerinnen und Schüler in Französisch verbessert werden können. Wichtigste Massnahmen waren die Erhöhung der Wochenlektionen für Französisch und die Einführung eines neuen Lehrmittels. An Begleitmassnahmen beschloss der Erziehungsrat unter anderem eine Fokussierung auf Französisch in der Lehrerinnen- und Lehrerweiterbildung der kommenden Jahre sowie eine Erhöhung des Pensums der kantonalen austauschverantwortlichen Person, so dass die Schulen in Uri bei der Organisation von Austauschaktivitäten mehr Unterstützung haben.

Austauschaktivitäten haben einen grossen Lerneffekt auf verschiedenen Ebenen. Sie sind sinnstiftend («Ich kann die Sprache gebrauchen»), ermöglichen eine Öffnung hin zu anderen Kulturen, sind sozial förderlich und lassen sich gezielt als Motivator in den Unterricht einbauen. Dabei geht es nicht nur um physischen, sondern auch um virtuellen Austausch und um den Austausch mit authentischem Material. Die besondere Bedeutung des Austauschs betont denn auch die Schweizerische Strategie Austausch und Mobilität; sie wurde im Jahr 2017 von der Schweizerischen Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren (EDK) gemeinsam mit dem Bund verabschiedet.

Erfolgreicher Start mit «Vas-y!»

Bereits seit dem Schuljahr 2016/2017 bietet die Bildungs- und Kulturdirektion des Kantons Uri (BKD) im Bereich des Einzelaustauschs das Projekt «Vas-y! – Komm!» an, und zwar zwischen Schülerinnen und Schülern des französischsprachigen Teils des Kantons Wallis zum einen und des Kantons Uri zum andern. Schülerinnen und Schüler der zweiten und dritten Oberstufe erhalten dank «Vas-y – Komm!» die Möglichkeit, während einer Woche den Unterricht an einer Walliser Schule zu besuchen und bei einer Gastfamilie zu wohnen. Im Gegenzug haben die Walliser Schülerinnen und Schüler eine Woche lang Gastrecht in Uri.

Um den mit «Vas-y!» eingeschlagenen Weg weiterzugehen und die Austauschaktivitäten an den Schulen in Uri flächendeckend verstärkt zu fördern, hat die BKD im Sommer 2020 im Rahmen eines 20-Prozent-Pensums (und vorerst befristet auf zwei Jahre) eine austauschverantwortliche Person mandatiert: Yaëlle Dällenbach. Sie ist in der französischsprachigen Schweiz aufgewachsen und nun seit bald zwei Jahren im Amt. In dieser Zeit konnte sie für sämtliche Französisch-Klassen der zehn Urner Oberstufenzentren und für die Klassen des Untergymnasiums der Kantonalen Mittelschule Uri je eine Partnerklasse vermitteln. Da die Schulen in der Westschweiz mehrheitlich deutlich grösser sind als die Urner Schulen, reichten dafür zwei Westschweizer Schulen: die Schule Echallens – Trois-Sapins (VD) und das Cycle d’orientation du Gibloux in Farvagny (FR).

Besuch aus Echallens

Inzwischen haben – trotz Pandemie – bereits erste Austauschaktivitäten stattgefunden. So haben zum Beispiel die Französischlehrpersonen der dritten Oberstufen der Schule Bürglen und der Schulen Schächental für den 4. und 5. April 2022 ein Austauschtreffen mit Schülerinnen und Schülern der Schule Echallens organisiert; im Vorfeld dieses Treffens fanden virtuelle Austauschaktivitäten statt. Ebenfalls in derselben Woche findet zwischen den Schulen Schattdorf, Erstfeld, Flüelen und Urner Oberland und dem Cycle d’orientation du Gibloux aus Farvagny (FR) über neun Tage eine freiwillige Austauschwoche statt. Insgesamt 23 Schülerinnen und Schüler aus den Urner Gemeinden nehmen in der einen Hälfte der Zeit eine Partnerschülerin oder einen Partnerschüler aus der Westschweiz bei sich auf; in der anderen Hälfte der Zeit begleiten sie die Partnerschülerin oder den Partnerschüler in die Westschweiz.

Vorgesehen ist, dass alle Schülerinnen und Schüler der kommunalen Oberstufenzentren sowie des Untergymnasiums der Kantonalen Mittelschule Uri mindestens zweimal pro Schuljahr ein Produkt (zum Beispiel Brief, Film, E-Mail, PowerPoint-Präsentation, Poster, Rezept) in die Romandie schicken und im Gegenzug etwas aus der Romandie erhalten. Weiter sollen jede Schülerin und jeder Schüler einmal im Verlauf der Oberstufe sich physisch mit Gleichaltrigen aus der Westschweiz treffen können. Basis für all diese Aktivitäten ist ein Austauschkonzept, das jede Schule erstellt hat.

 

Rückfragen von Medienschaffenden:

David Zurfluh, Vorsteher Amt für Volksschulen
Telefon +41 41 875 20 53, E-Mail david.zurfluh@ur.ch

Yaëlle Dällenbach, Kantonale Austauschverantwortliche
Telefon 079 382 01 05, E-Mail yaelle.daellenbach@outlook.com

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