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Urner Holz soll CO2 binden

6. April 2022

In Uri hat das Projekt «Holzkreislauf» offiziell gestartet. Der Kanton Uri sucht gemeinsam mit Forschenden der Hochschule Luzern nach Wegen, wie Urner Wälder und die regionale Holzwirtschaft einen Beitrag zur Klimaneutralität leisten können.

Holz ist ein idealer CO2-Speicher, ob in Form von Wäldern oder von Holzbauten. Der Kanton Uri mit seinen Wäldern und der regionalen Holzwirtschaft könnte einen bedeutenden Beitrag zur Reduktion von Treibhausgasen in der Atmosphäre leisten und ein klimaneutraler Standort werden. Dazu sind jedoch gezielte Anstrengungen notwendig, wie der Urner Sicherheitsdirektor Dimitri Moretti sagt: «Das nachhaltige Holznutzungspotenzial im Kanton Uri ist noch nicht ausgeschöpft. Es wird zwar viel Holz verbaut, aber nur ein kleiner Anteil davon stammt aus dem Kanton selbst.» Dies sei angesichts der Tatsache, dass im Urner Wald mehr Holz zuwächst als genutzt wird, eine unbefriedigende Situation. «Es gilt die regionale Wertschöpfungskette von der Holzernte im Wald hin zur Kundin und zum Kunden zu stärken.»

Startschuss an Zukunftskonferenz

Unter der Federführung der Urner Sicherheitsdirektion wurde zu diesem Thema der «Holzkreislauf Uri» gestartet. Mit dem Projekt sollen Möglichkeiten und Massnahmen aufgezeigt werden, wie die Nutzung der Urner Wälder und die Verwendung von einheimischem Holz in Zukunft gefördert werden kann. Begleitet wird das Vorhaben durch das Kompetenzzentrum Typologie & Planung in Architektur (CCTP) der Hochschule Luzern (HSLU). Die Forschenden am Zentrum untersuchen derzeit im Rahmen des grossangelegten interdisziplinären Forschungsprojekts «INNOwood» wie die Forst- und Holzwirtschaft zur Energiestrategie 2050 des Bundes beitragen kann.

Den Startschuss zu «Holzkreislauf Uri» bildete eine Zukunftskonferenz des Kantons und der HSLU mit 25 Vertreterinnen und Vertretern aus der Wald-, Holzbau- und Energiewirtschaft, Möbelbau- und Recyclingbranche sowie Architekturplanung.

Kooperationen sind notwendig

Dr. Peter Schwehr und Dr. Sonja Geier vom CCTP der Hochschule Luzern hielten je ein Referat zu den Themen Umgang der Gesellschaft mit dem Klimawandel sowie Klimaschutz als Chance für das Urner Holz und für die regionale Wertschöpfung. Im Anschluss diskutierten die Teilnehmer intensiv über Herausforderungen und Entwicklungen aus Sicht der einzelnen Branchen und über Chancen und mögliche Massnahmen innerhalb des Kantons und im regionalen Kontext. Dabei kam klar zum Ausdruck, dass Urner Holz nur dann einen wichtigen Beitrag zur Klimaneutralität der Schweiz beitragen kann, wenn alle beteiligten Branchen Kooperationen eingehen. In Bezug auf die regionale Wertschöpfung gilt es dabei nicht allein das Holz, sondern die lokalen Ressourcen in der Bauwirtschaft in ihrer Gesamtheit zu berücksichtigen. Der Kanton wiederum ist gefordert, die entsprechenden Rahmenbedingungen zu schaffen und kann gleichzeitig eine Vorbildfunktion im ressourcenschonenden Bauen wahrnehmen. «Das Themengebiet ist derart umfassend, dass Einzelmassnahmen nicht ausreichen; es braucht eine breit abgestützte Vision und Herangehensweise», betont Sonja Geier von der Hochschule Luzern.

Massnahmen werden entwickelt

Alle Teilnehmenden der Zukunftskonferenz bekundeten zum Abschluss den Willen, sich weiter am Prozess zu beteiligen. Sicherheitsdirektor Dimitri Moretti bedankte sich abschliessend für die wertvollen Beiträge als Basis für Umsetzungsmassnahmen. Die engere Projektgruppe um die Urner Sicherheitsdirektion und die HSLU planen nun, aufgrund der Ergebnisse der Konferenz konkrete Massnahmen zuhanden der Branchen und der politischen Entscheidungsträger zu entwickeln.

Teil des Urner Regierungsprogramms 2020-2024+

Der Regierungsrat hat in seinem Regierungsprogramm 2020-2024+ den Schwerpunkt klimaneutrales, energieeffizientes und sicheres Uri gesetzt. Er sieht dabei in der Waldbewirtschaftung und in der Verwendung von einheimischem Holz einen wichtigen Hebel zur Klimaneutralität.

 

Rückfragen von Medienschaffenden:

Politik:
Dimitri Moretti, Regierungsrat, Telefon 041 875 2799

Projektleitung:
Beat Annen, Vorsteher Amt für Forst und Jagd, Telefon 041 875 2315
Dr. Ing. Sonja Geier, Institut für Architektur, HSLU, Telefon 041 349 3497

 

 

Bild 2
Workshop: Während Beat Annen, Vorsteher Amt für Forst und Jagd, das Ergebnis von geführten Diskussionen festhält, wird an den Tischen engagiert diskutiert. (Bild Hochschule Luzern)

 

Bild 3
Zukunftsweisend: Sicherheitsdirektor Dimitri Moretti (rechts) und André Deplazes, Vorsteher Amt für Hochbau, verfolgen interessiert die Voten anlässlich der Zukunftskonferenz. (Bild Hochschule Luzern)

 

Startschuss: Hans Rupli, Beat Annen, Sonja Geier und Peter Schwehr (von links) eröffnen die Zukunftskonferenz zum Projekt «Holzkkreislauf Uri». (Bild Hochschule Luzern)
Startschuss: Hans Rupli, Beat Annen, Sonja Geier und Peter Schwehr (von links) eröffnen die Zukunftskonferenz zum Projekt «Holzkkreislauf Uri». (Bild Hochschule Luzern)
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