Hauptinhalt

Neue Stundentafeln bringen mehr Eigenverantwortung und Flexibilität

13. Oktober 2025

Im Nachgang zu einer Vernehmlassung hat der Erziehungsrat die revidierten Stundentafeln für Kindergarten, Primar- und Oberstufe beschlossen. Sie treten am 1. August 2026 in Kraft und bringen wichtige Neuerungen für die Schulen im Kanton Uri.

Aufgrund der Erkenntnisse der vergangenen Jahre aus Praxis, Wissenschaft und Evaluation erachtete es der Erziehungsrat als angezeigt, die bestehenden Stundentafeln für die Volksschule zu revidieren. Das Revisionsvorhaben soll bestehende und bewährte Systeme weiterhin zulassen; gleichzeitig aber den nötigen Spielraum schaffen, wenn eine Schule offenere Strukturen einführen möchte. Aus diesem Grund stellte der Erziehungsrat im Rahmen einer Vernehmlassung einige Neuerungen an den Stundentafeln zur Diskussion. Dazu zählten vorab:

  • Definition der Unterrichtszeit in Minuten statt Lektionen; damit erhalten die Schulen die Möglichkeit, die Unterrichtseinheiten flexibler zu gestalten. Sie können den Unterricht auch künftig im 45-Minuten-Rhythmus organisieren, müssen es aber nicht mehr.
  • Einführung von Selbstreguliertem Lernen (SRL) auf allen Stufen; Schülerinnen und Schüler lernen so, ihre Lernprozesse eigenständig zu planen, durchzuführen und zu reflektieren. Das stärkt die Eigenverantwortung und unterstützt die Kinder und Jugendlichen darin, ihr Lernen selbstbewusst zu steuern.
  • Einführung des Französischunterrichts auf allen Niveaus der Oberstufe als obligatorisches Fach.

In der Vernehmlassung, die Mitte Juli 2025 abgeschlossen wurde, stiess das Revisionsvorhaben auf breite Zustimmung. Einzig der Vorschlag, den Französischunterricht auf allen Niveaus der Oberstufe als obligatorisches Fach einzuführen, wurde mehrheitlich abgelehnt. Entsprechend dem Ergebnis der Vernehmlassung hat der Erziehungsrat am 1. Oktober 2025 die revidierten Stundentafeln für die Volksschule beschlossen, mit Inkrafttreten am per 1. August 2026. Damit bleibt der Unterricht in Französisch im Niveau B der Oberstufe weiterhin ein Wahlfach; die Unterrichtszeit in der Schule und pro Fach wird neu in Minuten definiert und das Selbstregulierte Lernen wird auf allen Schulstufen verbindlich eingeführt. Weiter empfiehlt der Erziehungsrat den Schulen, das Selbstregulierte Lernen möglichst am Mittwochvormittag, zu verankern. Dieses Zeitfenster liesse sich sodann auch für kantonale Zusatzangebote nutzen – etwa für die Begabungsförderung oder das Wahlfach Italienisch.

Hinweis: Der Bericht zur Auswertung der Vernehmlassung zur Revision der Stundentafeln ist auf der Website des Kantons Uri verfügbar: www.ur.ch > Aktuelles > Vernehmlassungen. Auch die revidierten Stundentafeln ab 2026 sind aufgeschaltet: www.ur.ch > Suchbegriff: Stundentafel.

 

Rückfragen von Medienschaffenden:
Regierungsrat Georg Simmen, Bildungs- und Kulturdirektor und Präsident des Erziehungsrats
Telefon +41 41 875 2055, E-Mail georg.simmen@ur.ch