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02 - Raum und Umwelt

Auf dieser Seite finden Sie statistische Angaben zu "Raum und Umwelt" des Kantons Uri.

Fischereibewirtschaftung

Fischereibewirtschaftungsstrategie Die fischereiliche Bewirtschaftungs-Strategie im Kanton Uri hat zum Ziel, dass die Urner Fischerei die Schutz- und Nutzungsinteressen ausgewogen ber…

Fischereibewirtschaftungsstrategie

Die fischereiliche Bewirtschaftungs-Strategie im Kanton Uri hat zum Ziel, dass die Urner Fischerei die Schutz- und Nutzungsinteressen ausgewogen berücksichtigt und die Gewässer nachhaltig bewirtschaftet. Die gewässerspezifische Bewirtschaftung erfolgt unter Berücksichtigung der natürlichen Gegebenheiten der Gewässer und des fischereilichen Nutzungsdrucks. Die Stärkung der natürlichen Fortpflanzung (Lebensraumaufwertung und Schonbestimmungen) stehen im Vordergrund. Ein qualitativ guter Besatz erfolgt so viel wie nötig und gewässerspezifisch abgestimmt.

Den besonderen Bedingungen im alpinen Raum und den Auswirkungen der Klimaveränderung sind in der fischereilichen Bewirtschaftung genügend Beachtung zu schenken. Damit soll auch langfristig eine attraktive Fangausübung gewährleistet werden und die Fischerei für den Kanton Uri finanziell selbstragend bleiben. Für eine attraktive Fangausübung sollen zum Beispiel auch die intensiveren Fischereiinteressen an ausgewählte Bergseen gelenkt und dort die touristischen Interessen mitberücksichtigt werden.

Die vorliegende fischereiliche Bewirtschaftungs-Strategie der Fliessgewässer und Bergseen im Kanton Uri (Strategie und Umsetzung vom 14. Oktober 2022) basiert auf dem Bericht Grundsätze, Methodik und Massnahmen vom 14. April 2022. Darin sind neben den Grundsätzen auch die fischereifachliche Methodik zur Typisierung der Fliessgewässer (Felderhebungen, Bewertungen, Defizitanalysen) und der Bergseen mit entsprechenden Massnahmenempfehlungen enthalten. Mit der laufenden Umsetzung der Bewirtschaftungsmassnahmen und Überwachung deren Wirkung resultiert eine schrittweise angepasste und kontrollierte fischereiliche Bewirtschaftung.

Berufsfischerei

Die Gerätschaften und Methoden für die Berufsfischerei sind in den "Ausführungsbestimmungen zur Vereinbarung über die Fischerei im Vierwaldstättersee" (Konkordat) geregelt. Je nach der Fischart oder dem örtlichen Einsatzbereich gelten andere Vorschriften.

Der Laie sei darauf hingewiesen, dass sowohl bei der Freizeitanglerei als auch bei der Berufsfischerei gezielt nach Fischarten gefischt wird. Dazu werden selektiv die entsprechenden Gerätschaften und Methoden angewendet. Die nachstehenden, etwas detaillierten Angaben sollen nicht zuletzt auch dem Freizeitfischer auf dem See eine klare Vorstellung von diesem Metier geben.

Heute werden für den Urnersee noch 2 Berufsfischerpatente ausgestellt, und zwar für Hansruedi Zieri, Altdorf und Markus Arnold, Seedorf. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts waren es weit mehr. Wie aus dem Archivmaterial ersichtlich ist, verwendete man jedoch den Begriff «Seefischer». Ein Seefischer war jemand, der ein Patent für Netzgerätschaften und Reusen löste, sei dies zum Haupt- oder wohl öfter zum Nebenerwerb. Es fehlen genauere Unterlagen, um über die Jahrzehnte beurteilen zu können, wie viele Familien in Uri tatsächlich vom Fischfang lebten.

Die heutigen Probleme der Berufsfischer lassen sich im Bericht von Karl Frank im «Schweizer Berufsfischer», Verbandsmitteilungen 2002, nachlesen. Sie werden im Folgenden kurz zusammengefasst. Der «Edelfisch», eine im Sommer laichende Felche, ist in den letzten Jahren ausgestorben. Es bleiben als «Haupt-Brot-Fische» Albeli und Balchen. Seit der Verbesserung der Wasserqualität, das heisst seit durch Massnahmen im Gewässerschutz die Entrophierung verringert wurde, wächst das Albeli, eine Kleinfelche, bedeutend langsamer.

Der Arbeitsaufwand pro verwertetem Fischgewicht wird grösser. Die Entwicklung der Preise der einheimischen Fische ist weit hinter dem allgemeinen Fortschritt zurückgeblieben. Überalterung und Nachfolgeprobleme bei den Fischern sind unübersehbar, nicht zuletzt angesichts der Härte der täglichen Berufsarbeit. Die Parallelen zur Landwirtschaft sind offensichtlich. 
 

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