Hauptinhalt
Luftmessungen zeigen aktuelle Situation in Wassen
Luftmessungen in Wassen zeigen, dass die lokale Luftqualität während der verkehrsreichen Monate April bis August 2025 innerhalb der geltenden Grenzwerte liegt. Auch aus der orientierenden Lärmmessung können keine Grenzwertüberschreitungen abgeleitet werden.
Der Stau vor dem Gotthardstrassentunnel ist ein gut bekanntes Bild und sorgt jährlich insbesondere im Sommerhalbjahr für Schlagzeilen. Die Bevölkerung von Wassen bekommt den Verkehr direkt zu spüren, da viele Fahrzeuglenkende versuchen, den Stau vor dem Gotthard-Nordportal über die Kantonsstrasse zu umfahren. Dies geschieht vor allem dann, wenn der Gotthardpass offen ist und so eine Ausweichroute darstellt. Um eine mögliche gesundheitliche Belastung durch Luftschadstoffe für die lokale Bevölkerung zu prüfen, führte das Amt für Umwelt in Wassen im Sommer 2025 Immissionsmessungen durch.
Die Messungen umfassten die Parameter Stickoxide (NO2) und Feinstaub in den Grössenklassen PM10 und PM2.5. Diese Luftschadstoffmessungen wurden durch eine orientierende Lärmmessung ergänzt. Sämtliche Werte in Wassen lagen während der gesamten Messperiode unter den gesetzlich festgelegten Grenzwerten. Bei den Stickoxiden zeigten sich in Wassen ähnliche Konzentrationen wie bei der Messstation «Altdorf, Gartenmatt», während die Station «A2, Erstfeld», die näher an der Autobahn liegt, leicht höhere Werte aufwies. Die Feinstaubwerte lagen in Wassen unter jenen von Altdorf und Erstfeld.
Kurzfristige verkehrsbedingte Spitzen der gemessenen Stickoxid- und Feinstaubkonzentrationen traten in Wassen vor allem an stark frequentierten Tagen auf, etwa an verlängerten Wochenenden oder zu Beginn der Sommerferien. Diese Spitzen sind erwartbar und lagen weiterhin unter den zulässigen Tagesgrenzwerten. Wetterbedingungen, wie Regen oder Temperaturinversionen, beeinflussen die Luftqualität zusätzlich, indem sie Feinstaubpartikel binden oder in Bodennähe halten. Daneben können Feinstaubspitzen auch durch externe Ereignisse verursacht werden, wie etwa die Waldbrände in Kanada im Juni und in Portugal und Spanien im August, deren Partikel teilweise bis in die Schweiz verfrachtet wurden.
Verbindliche Lärmbeurteilungen werden im Rahmen von Baubewilligungsverfahren an konkreten Empfangspunkten lärmempfindlicher Räume gemacht (z.B. Fenster von strassennahen Wohngebäuden). Die vorliegend durchgeführten Lärmmessungen haben daher nur orientierender Charakter. An einzelnen Tagen mit hohem Verkehrsaufkommen wurden hohe Lärmemissionen gemessen. Die für Strassenlärm massgebenden gesetzlich relevanten Jahresmittelwerte (tagsüber und nachts) wurden insgesamt jedoch eingehalten.
Das durch den Ausweichverkehr generierte hohe Verkehrsaufkommen ist ein Problem für die betroffenen Gemeinden im Urner Reusstal. Auch aus Gesundheits-, Umwelt- und Klimaschutzgründen ist eine Reduktion der Schadstoffe entlang und neben der Transitachse wünschenswert.
Der gesamte Bericht ist auf der Homepage des Amts für Umwelt www.ur.ch/afu > Publikationen > Immissionsbericht Wassen 2025 aufgeschaltet.
|
Der Begriff Stickoxide bezeichnet die Summe von Stickstoffmonoxid und Stickstoffdioxid. Stickoxide entstehen vor allem bei der Verbrennung unter hohen Temperaturen. Die Hauptquelle für Stickstoffdioxide ist der motorisierte Verkehr. Bei Feinstaub handelt es sich um Staubteilchen, die so klein sind, dass sie bis in die tieferen Lungenabschnitte vordringen können, was zu Atemwegserkrankungen führen kann. Diese Partikel können aus natürlichen Quellen wie Vulkanen, Waldbränden oder Wüstenstaub stammen, aber auch aus menschlichen Aktivitäten, etwa durch den Abrieb von Reifen, Bremsen, Bauarbeiten oder die Verbrennung von fossilen Brennstoffen. Feinstaub aus Verbrennungsmotoren sind besonders gesundheitsschädigend. |
Rückfragen von Medienschaffenden:
Regula Hodler , +41 41 875 28 75, regula.hodler@ur.ch
| Name | Telefon | Kontakt |
|---|---|---|
| Gesundheits-, Sozial- und Umweltdirektion | +41 41 875 2430 | ds.gsud@ur.ch |