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Erstfeld: Das Schwerverkehrszentrum Uri – seit 10 Jahren eine Erfolgsgeschichte

30. August 2019

Medienmitteilung Nr. 161 / 2019

Die Inbetriebnahme des Schwerverkehrszentrums Uri (SVZ) vor zehn Jahren war ein Meilenstein in der Verkehrsgeschichte der Schweiz. Seither kontrolliert die Kantonspolizei Uri im Auftrag des Bundesamts für Strassen (ASTRA) Lastwagen, Lieferwagen und Busse. Das Kontrollzentrum hat sich bewährt. Der Bund will daher bei allen grossen Alpen-Übergängen im Norden und Süden Kontrollzentren einrichten. «Diese erhöhen die Verkehrssicherheit und stärken unsere Verlagerungspolitik», betont Bundesrätin Simonetta Sommaruga. Zum Anlass dieses Jubiläums finden am 6. und 7. September 2019 offizielle Feierlichkeiten und ein Tag der offenen Tür statt.

Aktuell sind in der Schweiz sieben Schwerverkehrszentren in Betrieb. Das grösste - ein sogenanntes «Maxi-Zentrum» - steht in Ripshausen, Erstfeld, Uri. Vor knapp zehn Jahren, am 9. September 2009, wurde das SVZ offiziell in Betrieb genommen. Seither wird hier der Schwerverkehr auf der Gotthardachse kontrolliert.

Grosse volkswirtschaftliche Bedeutung

Der Bau des SVZs kostete rund 70 Millionen Franken. Heute arbeiten 53 Personen in Erstfeld. Sie arbeiten im Schichtbetrieb in den Bereichen Kontrollen, Verkehrsdienst und Administration. Gemeinsam sorgen sie dafür, dass die Anlagen werktags (teilweise auch an Sonn- und Feiertagen) zwischen 5 bis 22 Uhr immer einsatzbereit sind. Die Anlage besteht aus drei gedeckten Kontrollbahnen, einer technischen Prüfhalle sowie Büroräumen. Zudem verfügt sie über sanitäre Anlagen für die Chauffeure. Die jährlichen Betriebskosten belaufen sich auf rund sechs Millionen Franken.

Ein Kompetenzzentrum für Schwerverkehrskontrollen

Das Kontrollzentrum hat sich bewährt. Der Bund will daher, dass es bei allen grossen Alpen-Übergängen im Norden und Süden Kontrollzentren gibt. «Diese erhöhen die Verkehrssicherheit, stärken unsere Verlagerungspolitik und sorgen für gleich lange Spiesse», betont Bundesrätin Simonetta Sommaruga. Wer auf Dumping-Angebote setze und seine Chauffeure mit gefährlichen LKW losschicke, müsse aus dem Verkehr gezogen werden. Der Transitverkehr spielte für den Kanton Uri immer eine wichtige Rolle. «Uri kennt die negativen Seiten des Transitverkehrs, wir sehen aber auch die sich bietenden Chancen. Mit dem für den Bund betriebenen SVZ hat Uri eine dieser Chancen gepackt. Heute ist das Zentrum eine Erfolgsgeschichte – auch in Bezug auf die schweizerische Verlagerungspolitik», so Regierungsrat Dimitri Moretti. Diese Erfolgsgeschichte basiert auf der Leistungsvereinbarung, die der Bund mit dem Kanton Uri partnerschaftlich abgeschlossen hat. Die

Kantonspolizei erfüllt im SVZ die Vorgaben der Präambel der Leistungsvereinbarung und die weiteren Leistungspflichten. Reto Pfister, Polizeikommandant betont: «Wir wollen auch weiterhin ein Kompetenzzentrum im Bereich der Schwerverkehrskontrollen betreiben. Dazu gehören insbesondere auch die fachlichen Ausbildungen in Zusammenarbeit mit anderen Kantonen sowie dem Schweizerischen Polizei Institut SPI in Neuenburg.»

Grosser Beitrag für die Sicherheit

Die intensivierten Schwerverkehrskontrollen sorgen dafür, dass zwischen dem Schienen- und Strassengüterverkehr gleich lange Spiesse geschaffen werden. Sie gewährleisten den fairen Wettbewerb zwischen allen Akteuren im Gütertransport. Die Kontrollen unterstützen die Verlagerung des Güterverkehrs von der Strasse auf die Schiene, dienen der Strassenverkehrs-sicherheit und sorgen dafür, dass die Sozialvorschriften wie Arbeits- und Ruhezeiten eingehalten werden. Der Grundsatz der Schwerverkehrskontrollen ist für Jürg Röthlisberger, Direktor des ASTRA, klar: «Was nicht den Vorschriften entspricht, fährt nicht.» Der Bund sorgt so zusammen mit den Kantonen dafür, dass die rechtlichen Vorschriften im Strassenverkehrsbereich besser eingehalten werden.

SVZ – Kontrolle, Management und Warteraum

Management und Kontrolle des Schwerverkehrs sind echte Herausforderungen. Im SVZ werden im Stichprobenprinzip die Schwerverkehrsfahrzeuge den Kontrollen zugeführt. Dort werden Chauffeure, Fahrzeuge und Ladungen umfassend überprüft. «Unsere Kontrollen erfolgen getreu dem Grundsatz: Profis kontrollieren Profis.» Das heisst für Stefan Simmen, Chef des SVZ: «Mit Respekt, gesetz- und verhältnismässig sowie fachlich kompetent.» Zwischen 2010 und Mitte 2019 wurden im SVZ 156’597 Fahrzeuge von der Autobahn ins Kontrollareal geleitet und kontrolliert. Bei 101’843 Fahrzeugen gab es Beanstandungen, 19'938 mussten temporär stillgelegt werden.

Daneben hat die Anlage aber auch die Funktion eines vorgelagerten Warte- und Abfahrtsraums für das Tropfenzählsystem am Nordportal des Gotthard-Strassentunnels und einen Warteraum mit Parkplätzen für das Abstellen von Schwerverkehrsfahrzeugen bei Friktionen auf der Transitachse durch den Gotthard wahrzunehmen.

Feierlichkeiten zum Zehn-Jahre-Jubiläum

Am 6. und 7. September 2019 - zehn Jahre nach der Eröffnung - wird die «Erfolgsgeschichte SVZ» gefeiert. Der offizielle Festakt, bei dem u.a. Bundesrätin Simonetta Sommaruga und der Urner Sicherheitsdirektor Dimitri Moretti teilnehmen werden, findet am Freitag, 6. September 2019 statt. Die Kantonspolizei Uri und das ASTRA laden die Bevölkerung am Samstag, 7. September 2019, zu einem Tag der offenen Tür ein. Von 9.00 bis 17.00 Uhr wird für Gross und Klein ein buntes Programm geboten. Die Mitarbeitenden der Kantonspolizei freuen sich, das 10-Jahre- Jubiläum gemeinsam mit der Bevölkerung feiern zu dürfen und dabei über ihre wichtige Arbeit zu berichten.

 

Unter Dokumente finden Sie weitere Informationen zum SVZ sowie zur diesjährigen Jubiläumsfeier.

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