Hauptinhalt

Über das Leben am Lebensende - Referat «Wie geht Sterben?» vom 6. November 2025 gibt Einblick in das Hospiz Zentralschweiz

18. November 2025

Nach einem Grusswort von Gesundheitsdirektor Christian Arnold, nahm die Geschäftsleiterin der Stiftung Hospiz Zentralschweiz, Dr. med. Sibylle Jean-Petit-Matile die rund 65 Zuhörerinnen und Zuhörer im Zeughaus Altdorf mit auf einen Rundgang durch das Hospiz Zentralschweiz. Ein Hospiz ist für Patientinnen und Patienten, deren Lebensende absehbar ist und die den Bedarf für spezialisierte Palliative Care haben, also schwer und fortgeschritten erkrankt sind. Das Hospiz Zentralschweiz steht für alle Kantone der Zentralschweiz offen, auch für Patientinnen und Patienten aus dem Kanton Uri.

Die Antwort auf die Referatsfrage «Wie geht Sterben?» gibt Jean-Petit-Matile, während sie zu eindrücklichen Fotos aus dem Hospizalltag berichtet. Es brauche eine Atmosphäre, in der man sich wohlfühlt und entspannen kann, auch in Anbetracht der terminalen Situation, in der sich die Patientinnen und Patienten befinden. Fast wie zuhause und mit einem «Alltag», der viel persönlichen Freiraum lässt, wird im Hospiz gelebt. Mit eigenen Gegenständen, die mitgebracht werden dürfen, einem grossen Esstisch, an dem gemeinschaftlich gegessen wird, tierischen Begleitern, die im Hospiz leben und vielem mehr. «Unser Motto lautet: Menschen begegnen Menschen!», so die Ärztin, die zu den Mitinitiantinnen und -initianten des Hospizes gehört, das im Jahr 2020 seinen Betrieb aufgenommen hat.

Auch die Angehörigen spielen eine zentrale Rolle und müssen gut begleitet werden. Sie können rund um die Uhr ins Hospiz kommen, sei es für einen kurzen Besuch oder auch um über Nacht zu bleiben. Durch diese Möglichkeiten wird das Hospiz in Luzern/Littau, das über 12 Einzelzimmer, 43 Mitarbeitende und 55 Freiwillige verfügt, auch für Urnerinnen und Urner interessant. Denn die Situation ist nicht nur für die Betroffenen, sondern auch für deren Angehörige eine grosse Herausforderung. Das Hospiz ermöglicht den Angehörigen, die Pflege und die organisatorischen Aufgaben rund um die Sterbesituation an die Profis abzugeben und sich vollkommen um die sterbende Person und sich selbst zu kümmern. «Wir gehen den Weg mit den Sterbenden und den Angehörigen gemeinsam und können mit transparenten Informationen und Ritualen Orientierung geben.», erklärt Jean-Petit-Matile. Dies gibt Sicherheit und sorgt für die eingangs erwähnte Entspannung, die für ein gutes Sterben nötig ist.

Zum Referatsende wurde der Raum für Fragen aus dem Publikum geöffnet, was zahlreich genutzt wurde. Die Projektleiterin Palliative Care Uri, Eveline Lüönd, bedankte sich zum Abschluss bei allen Anwesenden und überreichte der Referentin ein Geschenk. Diese verabschiedete das Publikum mit den Worten: «Ein gutes Sterben hat den Fokus auf eine gute Lebensqualität. Also gehen Sie heim und leben Sie ihr Leben in vollen Zügen und genussvoll.»

Warum führt der Kanton Uri kein eigenes Hospiz?

Das Einzugsgebiet für ein Hospiz muss regional sein, weil es mindestens ein Bevölkerungsgebiet von 150'000 Einwohnerinnen und Einwohner umfassen sollte. Dies, damit man eine Auslastung erreicht, die den Betrieb in der geforderten Qualität möglich macht.

 

Rückfragen von Medienschaffenden:

  • Landammann Christian Arnold, Telefon 079 487 23 69, E-Mail ch.arnold@ur.ch
  • Projektleiterin Palliative Care Uri, Eveline Lüönd, Telefon 078 776 38 53, E-Mail info@evelineluond.ch
Bildquelle: Hospiz Zentralschweiz
Bildquelle: Hospiz Zentralschweiz