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«Mein Körper gehört mir!» startet wieder
Am Montag, 8. September 2025, startet in Uri flächendeckend der interaktive Parcours «Mein Körper gehört mir!» für die Schülerinnen und Schüler der 3. und 4. Klassen. Das Präventionsangebot für Kinder von sieben bis neun Jahren gegen (sexualisierte) Gewalt wurde von Kinderschutz Schweiz lanciert und sensibilisiert die Kinder sowie ihre erwachsenen Bezugspersonen in der Thematik mit dem Ziel, diese in ihrem Selbstschutz zu stärken.
Seit dem Jahr 2007 besuchen die Urner Schulkinder der 3. und 4. Primarklassen den interaktiven Parcours «Mein Körper gehört mir!» von Kinderschutz Schweiz. Uri gehört zu den wenigen Kantonen, die das Präventionsangebot flächendeckend umsetzen, und zwar mit Erfolg. Kinder, Lehrpersonen, Eltern sowie Fachpersonen der Urner Beratungs- wie Behördenstellen loben seit Jahren die kindsgerechte Art der Prävention – und ebenso den Gewinn an Wissen, Sicherheit und fachlicher Vernetzung im Umgang mit der Thematik im Alltag sowie beim Handeln im Ernstfall.
Der Parcours bedurfte nach dieser langen Einsatzzeit einer Überarbeitung. Basierend auf den langjährigen Erfahrungen und neuen fachlichen Erkenntnissen sowie unter Berücksichtigung der aktuellen Lebenswelt der Kinder und der gesellschaftlichen Diversität wurde die Ausstellung im Jahr 2023 komplett neu gestaltet; seither ist sie in zeitgemässer Form einsatzbereit. Vom 8. bis 26. September 2025 besuchen nun wieder alle 3. und 4. Klassen sowie die Schülerinnen und Schüler der Heilpädagogischen Schule der stiftung papilio in der Kollegikapelle in Altdorf die interaktiv aufgebaute Ausstellung. Die Kinder üben sich – basierend auf den sechs Präventionsbotschaften – spielerisch und handelnd in ihren Selbstschutzstrategien gegen (sexualisierte) Grenzverletzungen. Sie lernen, dass sie selbst bestimmen, wer ihnen wie nahe kommen darf; sie lernen, auf ihre Gefühle und ihren Körper zu hören, zwischen guten und schlechten Geheimnissen zu unterscheiden, deutlich Nein zu sagen und Hilfe zu holen, wo es nötig ist. Die Fachstelle Kindesschutz Uri koordiniert sämtliche Führungen mit einem motivierten und professionellen Moderationsteam.
Stärkung eines positiven Selbstbewusstseins
Was kann ein Ausstellungsrundgang bei einem Kind bewirken? Er stärkt das Selbstbewusstsein und die Selbstschutzstrategien. Mädchen und Knaben erfahren, ihre Gefühle, Bedürfnisse und Rechte zu beachten, Grenzverletzungen frühzeitig zu erkennen, achtsam zu sein, und sie üben konkrete schützende Handlungsmöglichkeiten, um ihre persönlichen Grenzen selbstbewusst zu verteidigen. Gut informierte Kinder sind achtsamer, grenzen sich selbstverständlicher ab und schweigen weniger.
Information für Eltern und weitere Interessierte
Allerdings kann die Verantwortung für den Schutz vor (sexualisierter) Gewalt nicht an die Kinder delegiert werden; sie liegt bei den erwachsenen Bezugspersonen. Die Kinder brauchen die Hilfe ihrer Eltern – wie auch ihrer Lehrpersonen. Daher gibt es im Rahmen der Kampagne auch Informationsveranstaltungen für Erziehungsberechtigte und schulische Fachpersonen. Die Informationsanlässe für die Eltern der Schülerinnen und Schüler der 3. und 4. Primarklasse finden statt: am 8. und 17. September 2025 statt, jeweils 19.00 Uhr, im Prüfungssaal der Kantonalen Mittelschule Uri in Altdorf. An den Elternabenden wird ausführlich über die Kampagne informiert. Man erfährt, wie man sein Kind am wirksamsten ermutigt und unterstützt, wie man mit dem eigenen Verhalten ein Vorbild sein kann, wie man achtsam die Gefühle, die persönlichen Grenzen und Bedürfnisse der Kinder respektiert und sie gleichzeitig in einer wertschätzenden Erziehung stärkt – und damit einen wesentlichen Beitrag zum Schutz vor (sexualisierter) Gewalt leistet. Die beiden Veranstaltungen sind öffentlich und weitere Interessierte sind willkommen. (Die Elternbroschüre findet sich im Internet: www.ur.ch, Stichwort «Elternbroschüre».)
Tag der offenen Tür
Auch in diesem Jahr ist am «Open Day» vom Mittwochnachmittag, 24. September 2025, von 13.30 bis 17.00 Uhr, in der Kollegikapelle in Altdorf eine freie Besichtigung der Ausstellung möglich. Das gibt Familien, die nicht an einem Elternabend teilnehmen können oder möchten, die Gelegenheit, sich den Parcours von ihrem Kind zeigen zu lassen. Es stehen Fachpersonen bereit, die gerne Fragen beantworten. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Schulpsychologischer Dienst des Kantons Uri (SPD) und Fachstelle Kindesschutz |
Rückfragen von Medienschaffenden:
Anuar Keller Buvoli, Vorsteherin Amt für Beratungsdienste,
Leiterin Fachstelle Kindesschutz und Schulpsychologischer Dienst
Telefon 041 875 20 92, E-Mail anuar.keller@ur.ch
David Zurfluh, Vorsteher Amt für Volksschulen
Telefon 041 875 20 53, E-Mail david.zurfluh@ur.ch
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