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Anmeldung für Engerlingsbekämpfung im Jahr 2019

3. September 2018

Im Jahr 2019 sollen im Kanton Uri die Maikäferengerlinge zielgerichtet bekämpft werden können. Dazu müssen in stark betroffenen Flächen bis Ende Oktober Probegrabungen durchgeführt und diese zur Bekämpfung angemeldet werden.

Maikäferlarven, die so genannten Engerlinge, verursachen durch Wurzelfrass in Wiesen grosse Ertragsausfälle und können sogar zu verstärkter Erosion durch schlechte Grasnarben beitragen. Die Schäden sind vor allem im Jahr nach dem Flug (Uri 2018) besonders ausgeprägt. Dieses Jahr, für Uri das Jahr 2019, wird deshalb auch als Hauptschadenjahr bezeichnet. Bei starkem Engerlingsbefall können bereits im Herbst des Flugjahres grössere Schäden entstehen.

Bekämpfungsverfahren

Die Forderung nach einem biologischen Bekämpfungsverfahren führte in den Achtzigerjahren des vergangenen Jahrhunderts zur Entwicklung eines Produktes auf der Basis des engerlingstötenden Pilzes Beauveria brongniartii (weisse Muskardine). Das Produkt besteht aus Gerstenkörnern, die vom Pilz bewachsen sind. Diese Pilzkörner werden mit Sämaschinen in befallene Flächen eingearbeitet. Im Boden bilden sich die Pilzsporen, die die Engerlinge mit der tödlichen Krankheit infizieren. Das an der eidgenössischen Forschungsanstalt Agroscope Reckenholz-Tänikon ART entwickelte Produkt ist als Pflanzenschutzmittel bewilligt und seit 1991 kommerzialisiert. Bisher wurden rund 2000 ha behandelt. Eine Umfrage bei den Anwendern ergab, dass rund 90 % mit der Wirkung zufrieden waren. Misserfolge liessen sich in den meisten Fällen auf falsche Maschineneinstellung oder fehlerhafte Einbringung (Ablage der Pilzkörner an der Bodenoberfläche, fehlende Einwalzung), ungeeignetes Gelände oder Trockenheit zurückführen. Die Pilzkörner sind das einzige bewilligte Produkt zur Engerlingsbekämpfung in Wiesland, aber es gibt weitere Möglichkeiten, Engerlingsschäden vorzubeugen. Dazu gehören: Risikoflächen erst nach dem Maikäferflug schneiden, für einen dichten Pflanzenbestand sorgen und beweiden der befallenen Flächen.

Situation in Uri

Schon seit langem sind die Engerlinge des Maikäfers im Kanton Uri gefürchtete Schädlinge, die bei starkem Auftreten nebst grossen Ertragsausfällen auf vielen steileren Flächen auch ein Befahren mit Landmaschinen und das Beweiden mit Vieh verunmöglichen können. In mehreren Kampagnen wurden deshalb Landwirtschaftsflächen in den betroffenen Urner Regionen mit dem Beauveria-Pilz behandelt. Da aber noch immer viele Flächen bisher nie behandelt wurden, plant der landwirtschaftliche Beratungsdienst für das Hauptschadenjahr 2019 eine erneute Bekämpfungskampagne. An den Kosten der Bekämpfung müssen sich die Landwirte beteiligen.

Probefenster und Anmeldung

Um die Bekämpfungskampagne planen und die notwendige Menge Pilzsaatgut bestellen zu können, müssen die Landwirte die gewünschten Flächen bis Ende Oktober 2018 anmelden. Verspätet eingetroffene Anmeldungen können nicht mehr berücksichtigt werden. Ebenfalls müssen auf den betroffenen Flächen in einem Probefenster die Anzahl Engerlinge gezählt und auf dem Anmeldeformular vermerkt werden. Dies erlaubt dem Beratungsdienst eine Übersicht über die am stärksten betroffenen Regionen.

Das Anmeldeformular «Engerlingsbekämpfung 2019» mit Anleitung zur Anlegung eines Probefensters kann beim Landwirtschaftlichen Beratungsdienst bezogen werden: Tel. 041 875 24 84, im Internet unter https://www.ur.ch/_rte/publikation/13849 oder per Email: daniel.furrer@ur.ch

Nächstes Jahr sollen die Maikäfer-Engerlinge, die bei starkem Auftreten in der Landwirtschaft sehr grosse Ertragsausfälle verursachen kön-nen, wiederum mit einem Pilz bekämpft wer-den.
Nächstes Jahr sollen die Maikäfer-Engerlinge, die bei starkem Auftreten in der Landwirtschaft sehr grosse Ertragsausfälle verursachen kön-nen, wiederum mit einem Pilz bekämpft wer-den.

Zugehörige Objekte

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Bild: Engerlingsschaden Probegrabung Download 1 Bild: Engerlingsschaden Probegrabung
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