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Kantonale Gesundheitskonferenz 2019 zum Thema «Organspende und Transplantationen»

11. März 2019
Am Montagnachmittag, 25. März 2019, findet zum 16. Mal die Urner Gesundheitskonferenz statt. Bei der diesjährigen Tagung steht das schweizweit aktuelle Thema «Organspende und Transplantation» im Mittelpunkt. Zudem wird Regierungsrätin Barbara Bär über die aktuellen gesundheitspolitischen Schwerpunkte informieren. Die kantonale Gesundheitskonferenz wird jährlich durch die Gesundheits-, Sozial- und Umweltdirektion veranstaltet, um den Austausch unter den Urner Akteuren im Gesundheitswesen zu fördern.
 
Über 80 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer befürworten die Organspende. Auch die medizinischen Fachpersonen und die Politik unterstützten die Organspende mehrheitlich. Trotzdem sterben in der Schweiz jährlich etwa 100 Personen, weil ihnen kein passendes Organ zugeteilt werden konnte. 1'412 Schweizerinnen und Schweizer warten auf ein neues Organ (Stand: Dezember 2018). Die Schweiz weist im Vergleich mit ihren Nachbarländern seit Jahren sehr tiefe Organspenderzahlen auf. Mit rund 13 Spendern im primären Hirntod (DBD) pro Million Einwohner sind es jährlich nicht einmal halb so viele wie in Frankreich, Italien oder Österreich. 
 
Die niedrige Spenderate hat zur Folge, dass Organe für Transplantationen fehlen, und die Patientinnen und Patienten auf der Warteliste daher länger auf eine Organtransplantation warten müssen. Diese Situation ist eine grosse Belastung sowohl für die Menschen auf der Warteliste und deren Angehörige als auch für die ganze Gesellschaft. Denn durch die lange Wartezeit werden zusätzliche Krankheitskosten sowie Kosten wegen Arbeitsausfall verursacht. Für viele Patientinnen und Patienten bedeutet das Warten auf ein Organ, dass sich während dieser Zeit nicht nur ihre Lebensqualität, sondern auch die Gesundheit zunehmend verschlechtert. Fakt ist: Es besteht heute ein deutliches Missverhältnis zwischen der Anzahl Organspendern und Menschen, die dringend auf ein neues Organ warten. In der Schweiz werden mehr Organspenderinnen und Organspender benötigt. 
 
Wird nach einem tragischen Ereignis der Hirntod eines Patienten oder einer Patientin festgestellt, stehen den Angehörigen besonders schwierige Momente bevor. Sie haben den Schock noch gar nicht verarbeiten können und müssen bereits entscheiden, ob der Patient mit einer Organspende einverstanden gewesen wäre oder nicht. Denn nach der heutigen gesetzlichen Regelung müssen im Todesfall die Angehörigen im Sinne des Verstorbenen über eine Organspende entscheiden, falls keine Organspende-Karte vorliegt, diese nicht auffindbar ist und kein Eintrag im Organspenderegister besteht. Die Angehörigen kennen jedoch den Willen der verstorbenen Person häufig nicht, denn nur eine Minderheit hat die Familie darüber informiert oder eine Organspende-Karte ausgefüllt. 
 
Es zeigt sich, dass im Bereich Organspende vielfach Informationslücken, Unsicherheiten und Missverständnisse bestehen. Die 16. Urner Gesundheitskonferenz widmet sich daher schwerpunktmässig dem schweizweit aktuellen Thema «Organspende und Transplantation». Dazu wird PD Dr. med. Franz Immer, Facharzt für Herzchirurgie und CEO Swisstransplant, ein Referat mit dem Titel «Organspende und Transplantation in der Schweiz: Fakten und aktuelle Entwicklungen» halten. Danach wird Dr. med. Stefan Lötscher, Chefarzt Anästhesie am Kantonsspital Uri, über die Organspende und Transplantation im klinischen Alltag des Kantonsspitals Uri berichten. Als Abschluss wird eine Fragerunde mit den Referenten unter der Leitung von Gesundheitsdirektoren Barbara Bär durchgeführt. Dabei können selbstverständlich auch Fragen aus dem Publikum beantwortet werden. 
 
Aktuelles aus dem Urner Gesundheitswesen 
Die kantonale Gesundheitskonferenz bildet auch dieses Jahr wiederum die Gelegenheit, um von Regierungsrätin Barbara Bär die neuesten Informationen aus dem Urner Gesundheitswesen zu erfahren. Die Teilnehmenden haben auch die Möglichkeit, Fragen an die Gesundheitsdirektorin zu stellen. «Die Gesundheitskonferenz ist für mich jeweils eine wertvolle Gelegenheit, um mit Urner Fachleuten und interessierten Bürgerinnen und Bürgern über aktuelle Gesundheitsfragen zu diskutieren», sagt Gesundheitsdirektorin Barbara Bär.  
 
Die Förderung der interdisziplinären Zusammenarbeit und die Kommunikation zwischen den verschiedenen Akteuren und Berufsgruppen im Gesundheitswesen ist ein wichtiges Anliegen der Gesundheits-, Sozial- und Umweltdirektion. Um diesen Austausch zu fördern, veranstaltet die Gesundheits-, Sozial- und Umweltdirektion jährlich eine kantonale Gesundheitskonferenz. Sie richtet sich nicht ausschliesslich an die Behörden und an medizinische Leistungserbringer, sondern an die ganze Bevölkerung. Alle interessierten Personen sind daher eingeladen, an der Gesundheitskonferenz teilzunehmen. Die Teilnahme ist kostenlos. 
 
Die Gesundheitskonferenz findet wiederum im Pfarreizentrum in Erstfeld statt. Aus organisatorischen Gründen ist eine Anmeldung erforderlich. Sie kann online unter www.ur.ch/gesundheitskonferenz oder per E-Mail an ds.gsud@ur.ch (unter Angabe von Vorname, Name, Organisation, Funktion) erfolgen. 
 
Dr. med. Stefan L?tscher, Chefarzt An?sthesie am Kantonsspital Uri
Dr. med. Stefan Lötscher, Chefarzt Anästhesie
am Kantonsspital Uri 

 

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